Immer sind es Kinder, die leiden

nona
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 12.10.2004
Beiträge: 176
Es ist doch kaum zum aushalten. 29000 tote Kinder in Afrika, ein Kinderpornoring namens "Dreamboard" (alles nachzulesen auf der Tagi Webside)etc. etc.. Wisst ihr, ich weiss manchmal nicht mehr, wie ich das aushalten soll. Wir leben hier in einer mehr oder weniger heilen Welt. Aber, was ich da lese, überfordert mich masslos. Ich weiss einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Was macht ihr, abschalten, darüber reden, weil, wie könnten wir helfen, wenn überhaupt? Ich bin im moment einfach nur traurig.
lamale
Dabei seit: 14.06.2010
Beiträge: 334
Einerseits denke ich bei solchen Nachrichten auch, dass ich sie nicht zu nahe an mich herankommen lassen darf, weil diese Dinge nicht in meiner nächsten Umgebung geschehen und ich keinen Einfluss darauf habe. Dann aber denke ich, dass es genug abgestumpfte Menschen gibt, die solche Nachrichten nicht (mehr) berühren, und dass es doch unser (Mit-)Gefühl ist, das uns zu Menschen macht. Ich lasse meine Gefühle zu, weine auch bei Nachrichten, wenn sie mich berühren. Den Menschen, die leiden, hilft mein Mitgefühl zwar nicht, aber ich weigere mich, so abgestumpft zu werden wie viele Menschen. Machen kannst du nichts, nur deine Traurigkeit zulassen...
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
wo's geht unterstützen/spenden, entsprechend wählen und abstimmen, im akuten Fall weinen und zwischendurch verdrängen, damit es erträglich bleibt...
Kate
Dabei seit: 17.05.2008
Beiträge: 72
Gerade dass wir in einer relativ heilen Welt leben, gibt einigen von uns ja auch eine Möglichkeit zu helfen. Zwar ist das Elend in der Welt riesengross. Aber wenn ich auch nur einem einzigen Kind in Armenien oder Rumänien zum Beispiel, via Patenschaft eine gesunde Ernährung, medizinische Versorgung, Kleidung und Schulbildung finanziere, so verändere ich die Welt wenigstens für dieses Kind. Hilfswerke gibt es so viele und natürlich muss man genau hinschauen, bzw eine Organisation auswählen, der man vertraut. Ausserdem gibt es unzähige Möglichkeiten sich bei einer Hilfsorganisation, Amnesty Internationa,l usw auch hier in der Schweiz einzusetzen.

Ich finde es wichtig die Gefühle zuzulassen, aber auch zu handeln, so weit es möglich ist. Lotti Latrous sagte einmal der Grund für ihren Einsatz und ihr Bleiben in Afrika sei Wut gewesen: Über die Ungerechtigkeit, das Elend. Und das nicht Wegschauen können.
Mir gefällt das. Ich wünsche mir dass viele von uns priviligierten Menschen wütend genug sind um zu reagieren.

Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit.
Astrid Lindgren.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ich weiss was du meinst. mir geht auch so vieles so nahe.
abschalten, geht bei mir nicht.
reden.
trauer und wut. vorallem wut über die machtlosigkeit.

dass es uns hier gut geht, können wir nichts dafür - nur spenden.
gruss
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Mich macht das auch traurig. Es gibt aber etwas, was ich nicht verstehe. Diese Woche ist BR Calmy-Rey nach Kenia und dort wurde sie mit Pomp und Gloria empfangen. Ich hab schon mal gesagt, dass ich nicht so ein gutes Zahlenverstandnis habe, aber in anbetracht dieses Elends fand ich es daneben, dass man einen roten Teppich ausrollt und eine Militärparade macht, obwohl sie nur einen Augenschein von der Lage haben wollte.
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Und ja, was können wir machen? Ich denke, außer Geld zu Spenden, bleibt uns nicht viel zu tun.
ichauch
Dabei seit: 28.08.2004
Beiträge: 284
Vergesst die Kinder in unserer unmittelbarer Umgebung nicht.

Da kann man sehr wohl helfen.
Für das Ausland hilft Spenden, Organisationen beitreten...... persönlichen Kontakt suchen.

Und wir wären ein Beispiel wenn wir nicht so verschwenderisch wären. Ohne unsere Gier und unsere Wegwerfgesellschaft sähe die Erde anders aus.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@Irma, das verstehe ich auch nicht.

@ichauch, ich finde es auch immer wichtig, das ich meine Kinder lernen, das es auch anderes gibt auf der Welt und das man Lebensmittel nicht einfach so weg schmeisst.
Connie
Dabei seit: 06.05.2003
Beiträge: 266
mich machen solche Dinge auch immer sehr nachdenklich und traurig. un/d ich gebe zu: ich versuche solche Bilder zu verdrängen und in nächster Umgebung Kindern etwas gutes zu tun.

Ich habe im Moment 3 Ferienkinder aus unglaublich komplizierten und schwierigen Familienverhältnissen. Bereits nach dem ersten Tag tauen die Kinder auf, wenn sie merken, dass sie bei uns einfach nur Kind sein dürfen, tun und lassen können was sie wollen, natürlich mit vorher festgelegten Grenzen.

Was mich am meisten traurig macht, die Kinder freuen sich nie, wieder nach Hause zu fahren! Die Eltern fragen NIE wies den Kindern geht, sie werden gebracht und am abgemachten Tag wieder abgeholt!

Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.