also, ich kann nicht nur von der theorie erzählen. wir leben das modell 50%/50%

es gab zeiten, da ich 80% arbeiten musste und mein ex 100%. ich arbeitete unregelmässig auf der pflege, er konnte seine arbeitszeit in 3 wochentagen und jeweils 1 1/2 weekendtage unterbringen.
wir wurden damals von den grosseltern betreuungsmässig unterstützt, die kinder waren 4 & 6 jahre. wir probierten jedoch, wenn immer es ging zu schauen, dass wir unsere arbeitstage so legen konnten, dass wir irgendwie aneinader vorbeikamen. jedoch gab es auch wochen, wo die grosseltern 3x die kinder betreuen mussten, manchmal auch am weekend. aber wenigstens hatten wir so beide genügend auskommen, ohne aufs sozialamt zu müssen. zum glück kamen die beiden kinder mit der situation zu recht.
heute 6 jahre später - inzwischen leben wir beide wieder in neuen partnerschaften (wir mit einem zusätzlichen gemeinsamen kind) - halten wir immer noch am 50/50 fest. ich arbeite heute zum glück nur noch (bzw. wieder) 20% und wenn es irgendwie geht, auch nur an jenen tagen, an welchen die beiden grossen bei ihrem vater sind.
es hat alles vor und nachteile. nachteile für alle, immer am überlegen, ob irgendwas gezügelt werden muss, mama ist am dauerorgansieren (einer der eltern übernimmt, meist den part), man weiss halt nicht alles von seinen kindern, manchmal verpasst man halt auch was wichtiges, muss sich immer informieren wenn man mal mehr wissen möchte, nicht alles was sie beim anderen elternteil können/dürfen/müssen findet man immer toll, muss jedoch akzeptiert werdenetc.
vorteile:wir lernen viel vom leben, vom loslassen, vom sich aufeinanderfreuen, kinder wie eltern können trotz scheidung weiterhin nahe am leben der kinder teilnehmen und sind nicht nur zahlpapi/mami. in strengen zeiten (gerade jetzt wo sohnemann voll in die pupertät gekommen ist) kann es sogar von vorteil sein, wenn man ein kind gut versorgt beim vater weiss und ich mal zwei tage ruhe von pupertären stürme habe

. die kinder (jedenfalls unsere) sind in gewissen dingen selbständiger als andere, sind toleranter anderen lebensformen gegenüber, lernen sich zu integrieren, verstehen schneller das zu hause nicht die einzige wahrheit gelebt wird, etc.
fazit, auch wenn es für mich und die kinder mehr energie braucht, um dies zu leben, man auch mal leer schluckt. die kinder brauchen vater und mutter gleichzeitig. in dieser form bekommen sie beide
Ein Krieger gibt das was er liebt nicht auf, Er findet die Liebe in dem was er tut! (peaceful warrior)