Kollegin trinkt zu viel?!?

Blue
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.01.2002
Beiträge: 144
Ich muss euch mal was fragen: mir ist aufgefallen, dass eine Kollegin regelmässig mit "Alkoholfahne" herumläuft, auch tagsüber, sogar vormittags. Sie hat drei wunderbare Kinder, hat ihren Haushalt im Griff, arbeitet teilzeit... aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Ich getraue mich nicht, sie zu fragen, denn äusserlich fällt sie nicht auf. Was würdet ihr tun?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 30.10.2016 um 22:34.]
NYC
Dabei seit: 20.11.2015
Beiträge: 83
Das kommt doch total drauf an, wie eng du dieser Person verbunden bist. Wäre es eine Freundin von mir, würde ich sie bestimmt darauf ansprechen, wobei ja keine suchtkranke Person, dann direkt sagt: "Ja, ich habe ein Problem". Da ist dann schon viel Einfühlungsvermögen gefragt. Und die Person muss dir total vertrauen.

Ich gehe aber davon aus, dass es sich um eine entfernte Person handelt. Da habe ich bereits Mühe, wenn du die vermeintlich perfekte Situation darstellst - du hast doch keine Ahnung, was hinter den Kulissen läuft.....

Oder was kannst Du in mich interpretieren? Bin oft müde, das sieht man mir auch an, sogar vormittags, habe ein pubertierendes, krankes Kind, in meinem Haushalt sieht es meistens aus, wie bei "Hämpels unter dem Sofa" und ich arbeite 100% auswärts. Was habe ich für Probleme?

Weiss Du wie ich meine? Man kann nie, bei nicht wirklich eng befreundeten Personen, vom "Schein" auf das "Sein" zurückgreifen!
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Tja, vielleicht ist es ja grad das: Den Haushalt im Griff, arbeitet Teilzeit...

Was für dich positiv erscheint könnte genau der Knackpunkt sein,wer weiss.

So oder so: Sowas anzusprechen ist immer heikel. Evt. würde es ja schon reichen, mal bei einer Begegnung, nach dem Begrüssen mit Küssli oder so, ganz unschuldig zu fragen, ob der Apéro gut gewesen sei. Oder ob sie zu einem feinen Mittagessen eingeladen war icon_wink.gif Wenn sie dann fragt warum, sagen, du hättest doch jetzt grad gemeint, sie rieche so nach Alkohol. Das alles aber ganz locker. Auch nicht weiter nachboren, ihre Antwort dann akzeptieren. Die Frau weiss dann jedenfalls, dass man es riecht, falls sie wirklich trinkt.

Und falls du für dich einen Ramadan machst, frag sie doch, ob sie mitmachen möchte. Könnte ein Ansporn sein für sie. icon_biggrin.gif
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich bin immer sehr vorsichtig bei solchen Aussagen. Ich denke immer, was ist, wenn ich mich täusche? Was ist, wenn es für dich nach Alkohol riecht, es aber was anderes ist?

Weiter kommt es auch darauf an, wie gut du sie kennst, wie nahe ihr euch steht.

Als nächstes: was möchtest du tun? Trinkt sie tatsächlich regelmäßig Alkohol, stimmt was nicht. Möchte sie denn wirklich (deine) Hilfe? Wenn nein; dann lass es. Solange für niemanden eine Gefahr besteht.

Denn falls sie tatsächlich ein Alkohol Problem hat, sie aber von dir keine Hilfe möchte, könntest du das höchstens melden. Was würde dann passieren - was könnte passieren, wenn du deinen Verdacht für dich behältst?

Mach dir zu diesen Fragen Gedanken und entscheide dann
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Globi, das wo Du schreibst wegen Apéro usw. ist nicht gerade der ideale Weg. Es löst das vermeintliche Problem nicht. Und auf die Art ein solch heikles Problem ansprechen zu wollen, führt bestimmt nicht zum gewünschten Erfolg, im Gegenteil (ehrlich gesagt, würd ich mich persönlich auch betüpft fühlen, würd jemand auf die Art und Weise ein Problem von mir ansprechen).

Eine Gefährdungsmeldung kann erst dann gemacht werden, wenn tatsächlich Kinder gefährdet sind oder eine Eigengefährdung besteht. Um Hilfe annehmen zu können, braucht eine suchtkranke Person auch erst einmal die Einsicht, krank zu sein.

Blue, wenn Du das Thema wirklich ansprechen willst, dann mit so viel Feingefühl wie möglich. Noch dann wird es möglicherweise darauf heraus laufen, dass Deine Kollegin nicht erfreut sein wird.

Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
@RenaW

Du gehst eben schon von einem Problem aus, das man besprechen sollte. Das finde ich dann für die betroffene Person viel peinlicher

Ich meine eben, wenn man mal locker mal eine Bemerkung macht, kann das grad so hilfreich sein.

Aber so oder so: heikel ist das Ganze.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.10.2016 um 10:48.]
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Globi, ich bin nicht zwingend der Meinung, dass dieses Thema besprochen werden "muss". Nur, entweder wird das Ganze mit dem nötigen Feingefühl angegangen oder man schweigt. Eine "lockere Bemerkung" nützt nichts und verärgert die angesprochene Person so dermassen, dass überhaupt nichts mehr geht.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Genau das meine ich, Renate. Hat die Person wirklich ein Problem? Will sie was ändern? Wird sie etwas ändern, wenn die TE sie - auch durch die Blume - darauf anspricht?

Die TE glaubt, eine Alkoholfahne gerochen zu haben. Wie oft riecht sie diese Alkoholfahne, ist es tatsächlich Alkohol?

Ich persönlich finde das immer sehr heikel und würde das nicht ansprechen. Denn, mit allem Feingefühl, wird sich diese Person wohl kaum bei der TE dazu äussern. Falls sie gute Freundinnen sind, was für mich nicht so tönt, könnte die Betroffene immer noch mit ihr darüber reden, falls der Wunsch da ist.

Was bringt es, sie anzusprechen, nützt ihr das etwas? DAS ist für mich der springende Punkt. Wie wäre es für mich, wenn ich sie total verletzen würde und sie den Kontakt abbrechen würde?
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Gabriela, es ist ja wirklich nicht ersichtlich, wie eng die TE mit der Kollegin befreundet ist. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sogar bei guten Freundinnen aufpassen muss, was man sagt. Eine andre Sichtweise mögen nicht alle vertragen. Und in diesem Thema hier ist nicht mal klar, ob das Problem wirklich da ist oder ob es die subjektive Wahrnehmung einer Aussenstehenden ist.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.10.2016 um 12:59.]
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 991
Bist du bereit, ihr zu helfen? Wirklich zu helfen? Und nicht nur lehres gerede, falls sie sich dir anvertraut?
Falls ja, dann kannst sie ansprechen
wenn du aber nicht wirklich bereit bist, ihr zu helfe, dann solltest du es bleiben lassen. Denn, was nützt das ganze theoretische gerede, wie es eigentlich funktioniert, wenn einem nimand bei der umsetzung hielft.
Denn in der theorie tönt manches so einfach,aber die umsetzung ist noch lange nicht so einfach