Lehrstellensuche es ist zum wahnsinnig werden

Carmen2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.03.2002
Beiträge: 186
Hallo allerseits
Meine Tochter macht zur Zeit ein berufsvorbereitendes 10. Schuljahr, nach dem sie letztes Jahr schon keine Lehrstelle gefunden hat. Sie ging in die Sekundarschule und war eine mittelmässige Schülerin. Ihr Berufswunsch, Fachfrau Gesundheit. Von den Anforderungen her sollte ihre Schulbildung ausreichend sein. Dies war eigentlich auch nie ein Problem bei der Lehrstellensuche. Die Vorstellungsgespräche waren jeweils ( zumindest die, die sie bis jetzt gehabt hat) so weit gut. Bei einigen wurde sie dann auch zum schnuppern eingeladen und damit fingen die Probleme, wenn man dem so sagen kann, an. Meine Tochter ist extrem schüchtern und zurückhaltend und genau das wird ihr immer zum Verhängniss. Ist es tatsächlich so, das schüchterne Kinder in der Jobsuche keine Chance mehr haben? Einerseits wird immer gemotzt die Jugendlichen seien heute viel zu frech, dann kommt ein junges Mädchen welches sehr hilfsbereit und freundlich ist und bestimmt nie herum maulen würde und es ist auch nicht recht. Sorry das gejammere von mir, aber ich bin gerade etwas genervt.
Xenia2
Dabei seit: 26.04.2004
Beiträge: 953
Wie weit wird ihr denn von der Schule her geholfen?
Wir beschäftigen Praktikantinnen, welche nach der Volksschule keine Lehrstelle gefunden haben.
Vom 10. Schuljahr mit 100% Schule halte ich nicht sehr viel, wenn ich mit dem Projekt "Startpunkt Wallierhof" vergleiche.
In welchem Kanton bist du denn zu Hause?

In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens!
Carmen2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.03.2002
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Ich komme aus dem Kanton Bern. Eine Alternative für uns wäre noch das Sozialjahr ( Juveso) gewesen. Da war sie auch angemeldet falls sie beim öffentlichen 10. Schuljahr nicht zugelassen worden wäre. ( Privatschule kann ich mir nicht leisten, da ich Alleinerziehend bin) Sollte sich wieder nichts ergeben Lehrstellenmässig, hätte sie nun noch die Option dieses Sozialjahr zu machen. Dies kostet aber auch wieder fast 500.-icon_frown.gif( Da sich der Vater ja auch hälftig an den Kosten beteiligen müsste würde dies finanziell gerade noch drinn liegen. In wie weit ihnen von der Schule her geholfen wird kann ich so direkt eigentlich noch nicht sagen. Gesprochen wird selbstverständlich davon, dass sie helfen. Nun wir werden es dann sehen. Zu einer Lehrstelle können aber auch sie ihr nicht verhelfen. Weisst du das Problem ist halt auch dies, dass man als Schulabgängerin für einen Pflegeberuf eigentlich, zumindest in meinen Augen, einfach noch zu jung ist. Früher war es gar nicht möglich in dem Alter einen Pflegeberuf zu erlernen. Klar ich könnte sagen ok dann warten wir noch ein bisschen bis du älter und reifer bist, aber eben was macht "Kind" während dieser Zeit? Zwischenangebote gibt es schon wenn man auf der Homepage vom BIZ lesen geht, aber die kosten zum Teil einfach recht viel.
Carmen2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.03.2002
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Sorry, ich meine 5000.- nicht 500.-
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
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Ich würde ihr raten einen Sprachaufenthalt zu machen. Da öffnet sie den Knopf garantiert.
Es hilft sehr, wenn man mal eine Weile weg von Zuhause ist. Man wird selbständiger, lernt andere Leute und Wege kennen und man lernt erst noch eine Sprache. Das alles stärkt das Selbstbewusstsein sehr.
Ein Jahr älter, viele Erfahrungen reicher, dann müsste es mit der Suche bestimmt klappen!

http://www.9-i.ch

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Carmen2
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@einfach ich
Meine Rede. Ich war als Kind auch recht schüchtern. ( nicht so schlimm wie meine Tochter) War dann für ein Jahr im Welschland was mir viel gebracht hat. Tja meine Tochter will aber partout nicht ins Welschland. Wenn in eine Familie dann nur in der deutschsprachigen Schweiz. Na ja immerhin das gäll. Das wäre ja auch schon weg von zu Hause. Aber so wirklich überzeugt ist sie wohl auch davon nicht. Sie möchte schon lieber zu Hause sein, sprich wohnen. Ich kann sie ja schlecht zwingen ins Welschland oder sonst weg zu gehen, auch wenn ich nach wie vor überzeugt wäre das ihr dies gut tun würde, aus genau den Gründen die du genannt hast. Das mit dem 1 Jahr älter wäre sie ja nun nach dem 10. Schuljahr auch, aber vielleicht braucht sie einfach noch länger und sie muss dann noch ein Sozialjahr machen. Dies wäre natürlich schon alleine desshalb gut weil sie dann bereits ein Jahr Praktikum in einem Alters- Pflegeheim hätte und eben wiederum 1 Jahr älter wäre. Es kostet aber einfach alles immer viel Geld.
Carmen2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.03.2002
Beiträge: 186
@Xenia2
Habe mir mal die Homepage vom Projekt "Starpunkt Wallierhof" angeschaut. Ich muss sagen es sieht wirklich super aus. Meine Tochter hat mir erzählt, dass sie einmal gehört habe, ( in der Schule. 9 Klasse) dass jemand gesagt hat man könne auch so eine Art Praktikum in Familien hier in der Deutschschweiz machen. Ob dies wohl auch so etwas in der Art wie der Wallierhof ist? Ich selber habe noch nie etwas davon gehört.
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
Ich war auch im Welschland! War super!

Vielleicht würde es ihr im Tessin besser gefallen? Oder je nach finanziellen Möglichkeiten in England?

Aber gegen Willen kannst Du nichts machen...

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Gelöschter Benutzer
Von daher war das ältere Modell halt schon viel besser. Wir mussten noch 18 Jahre alt sein bevor wir einen Beruf in der Pflege ergreifen konnten. Zuvor war das Haushaltlehrjahr plus ein Praktikum auf der Pflege obligatorisch. Somit war man schon etwas reifer. Ich finde mit 16 sind viele noch vieeel zu jung für FaGe. Sehr oft sind sie überfordert mit vielem im Pflegealltag und nicht nur sie, auch für die Pflegeempfänger ist es nicht immer einfach sich von so blutjungen pflegen zu lassen.
tinkywinky
Dabei seit: 28.05.2004
Beiträge: 3
Hallo Carmen2,
Ich kann dir nachfühlen, dass ihr langsam frustriert seid.
Mein älterer Sohn war auch immer sehr zurückhaltend (um es so auszudrücken), und ist es auch heute noch. So hatte er vor allem bei sogenannten "Assessments" wo sich die Jugendlichen vorstellen müssen etc. schlechte Karten. Denn das ist gar nicht sein Ding.
Es wird von den Jugendlichen heute viel erwartet. Sie sollen gute Schulleistungen haben, und dann bitte auch noch selbstbewusst und redegewandt sein, aber natürlich nicht zuviel, das wäre dann auch wieder schlecht... ohje.
Es ist natürlich schon so, dass bei einem Pflegberuf die Kommunikation wichtig ist, und da ist Schüchternheit sicherlich ein Handycap. Ich würde auch etwas in der Richtuung Sozialjahr oder so vorschlagen, wenn deine Tochter unbedingt in diese Richtung gehen möchte. Da kann sie den Umgang mit Menschen trainieren, ohne zu grossem Druck ausgesetzt zu sein.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück und Durchhaltevermögen. Wir sind nun beim jüngeren Sohn in der Bewerbungsphase und ich hoffe, dass es bei ihm nicht auch so ein Knorz wird...
Liebe Grüsse, tinkywinky