Mädchen und übergewicht

Häxli
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ein guter Artikel findet sich aktuell in der Beobachter - Beigabe: Schlank bleiben
auf Seite 28

Auszug:

Doch nicht nur das Ernährungsverhalten der Eltern, auch die Gene haben einen direkten Einfluss darauf, ob ein Kind dick wird.

guckt mal auch: www.feelok.ch

und

www.nutrikid.ch

www.kig-adipositas.net
Häxli
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Gelöschter Benutzer
Ich gehe mit Häxli einig. Natürlich spielen die Gene auch eine Rolle. Aber sie entscheiden bloss darüber, in welchem Bereich von Normalgewicht man sich befindet. Übergewicht ist immer zurückzuführen auf eine positive Energiebilanz: mehr zugeführt als verbrennt, und nicht nur durch Geburtstagskuchen.
Häxli
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Gene und Gewicht
Es ist richtig, dass unsere Erbanlagen einen Einfluss auf das Körpergewicht haben. Die Forschung hat gezeigt, dass eine ständige Wechselwirkung zwischen dem Umfeld eines Menschen und seiner jeweiligen genetischen Veranlagung besteht. Studien zu diesem Thema zeigen, dass 25 - 40 % der individuellen Unterschiede in der Körperfettmasse auf genetische Voraussetzungen zurückgeführt werden können.

http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/777.php

Gene: Die wahren Dickmacher?
Die genetischen Ursachen für Übergewicht werden geklärt
Wer wird dick und wer bleibt dünn? Marburger Forscher gehen dieser Frage nach, indem sie das Erbgut untersuchen. Sie haben Genmutationen gefunden, die dazu führen, dass sich das Körpergewicht drastisch erhöht. Sich dagegen zu wehren, ist schwer.
"Ich esse ganz wenig. Übergewicht liegt bei uns einfach in der Familie." - Ausrede? Oder ist was dran an der Geschichte von den Genen, die dick machen? "Zu etwa 60 Prozent sind die Erbanlagen dafür verantwortlich, dass jemand Übergewicht entwickelt", antwortet Professor Johannes Hebebrand von der Universität Marburg. Mehrere Gene, die das Gewicht beeinflussen, sind bereits bekannt. Einige verursachen Übergewicht, andere halten dünn. "Vor allem bei Menschen, die schon im Kindesalter starke Gewichtsprobleme haben, können oft genetische Faktoren die entscheidende Rolle spielen", so Hebebrand. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erforschen er und seine Mitarbeiter bekannte Faktoren und sind auf der Suche nach neuen. Aktuell interessieren sich die Wissenschaftler besonders für einige Mutationen des MC4R-Gens. Etwa zwei Prozent der Menschen mit extremem Übergewicht zeigen solche Mutationen. Das MC4R-Gen liefert den Bauplan für den Melanocortin-4 Rezeptor (MC4R). Dieser Rezeptor kommt vor allem im Hypothalamus vor, einer Struktur des Gehirns. Er beeinflusst den Energiehaushalt des Organismus und reguliert das Körpergewicht. Die Forscher wissen ziemlich genau, wie viele zusätzliche Kilogramm auf das Konto der Veränderungen des MC4R-Gens gehen: Ein 1,80 Meter großer Mann mit Mutation wiegt durchschnittlich 13 kg mehr als andere Männer; eine 1,70 Meter große Frau sogar 27 kg mehr als andere Frauen. Die betroffenen Menschen neigen zu Übergewicht, weil sie mehr Hunger haben und möglicherweise gleichzeitig weniger Kalorien verbrennen als andere. Molekularbiologisch lässt sich das folgendermaßen erklären: Wird der MC4-Rezeptor aktiviert, so sinkt der Appetit; gleichzeitig steigen Aktivität undEnergieverbrauch. Durch die Mutationen des MC4R-Gens bildet der Körper zu wenige, falsch zusammengesetzte oder gar keine Rezeptoren. Die Rezeptoren können dadurch nicht oder nicht vollständig aktiviert werden. Die Folge: Der Appetit steigt, und man verbraucht weniger Energie. Aber es gibt nicht nur MC4R-Genvarianten, die dick machen: Die Wissenschaftler haben jetzt im gleichen Gen die Bedeutung der Mutation I103 geklärt. Sie hilft, dünn zu bleiben. Personen mit dieser Mutation wiegen bei einer Größe von 1,80 Meter durchschnittlich 1,6 kg weniger als ihre Mitmenschen. Ihr Risiko, übergewichtig zu werden, ist um 30 bis 40 Prozent reduziert. Hebebrand geht davon aus, dass I103 im Gegensatz zu den übrigen MC4R-Genmutationen die Aktivität der Rezeptoren erhöht.

Abnehmen nur mit eiserner Disziplin
Die Bedeutung des MC4R-Gens und einiger anderer Gene für die Gewichtsregulation ist weitgehend entschlüsselt. Hebebrand betont aber, dass neben Umweltfaktoren noch eine ganze Reihe weiterer Erbanlagen eine Rolle spielen müssen. Hebebrand ist überzeugt: "Das Gewicht ist bei Menschen nicht genormt. Wie bei der Körpergröße gibt es eine erhebliche Streubreite. Dafür sind zu einem großen Teil unsere Gene verantwortlich." Er bedauert, dass diese Zusammenhänge in der öffentlichen Diskussion vernachlässigt werden und auch manchen Therapeuten, die Übergewichtige betreuen, unbekannt sind. Zu selten wird zur Kenntnis genommen, dass stark Übergewichtige es wegen ihrer genetischen Veranlagung zum Teil kaum schaffen können, langfristig wesentlich dünner zu werden. Soll das Abnehmen trotz der Erbanlagen dauerhaft gelingen, ist vor allem eiserne Disziplin gefragt - in Bezug auf Ernährung und körperliche Aktivität. Wem das nicht klar gesagt wird, ist schnell entmutigt. Eine Folge sind frustrierende Hungerkuren, die oft das Gewicht sogar noch steigern. Hebebrand: "Wir sollten keine Hoffnungen wecken, die sich nicht erfüllen lassen. Wichtiger ist, dass auch stark Übergewichtige lernen, sich selbst zu akzeptieren."

Übergewicht als Evolutionsvorteil
Die längste Zeit in der Geschichte waren Menschen, die aufgrund ihrer genetischen Veranlagung rasch zunehmen konnten, eigentlich im Vorteil. Denn wer in guten Zeiten ausreichende Fettreserven bildete, überstand auch Hungerperioden. In den Industrienationen kehrt sich dieser Vorteil um: Die modernen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten begünstigen Übergewicht, und gleichzeitig kommen Hungerperioden nicht mehr vor. Daher nehmen Menschen mit der entsprechenden erblichen Veranlagung oft extrem zu. Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Leiden, Zuckerkrankheit und andere Zivilisationskrankheiten.
Catalina
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@Janna-Chiara

es will sich wohl niemand eingestehen wie brutal wir sind, indem wir schlanke Menschen fordern.
Wenn wir den Menuplan von Agnes2 sehen, wird uns die Brutalität vorgeführt.Das ist wie die Frage nach der Henne und dem Ei. Ist jetzt die Mutter böse die ihr Kind auf Diät setzt, oder die Gesellschaft, die schlanke Kinder fordert.
Häxli
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me too
ich stimme Dir durchaus zu.

Ich weiss selber, wenn ich zuviel esse, nehme ich zu. ABER: ich nehme superschnell zu! Das nervt!
Es ist echt gemein, wenn man jemand ist, der sich viel bewegt und viel tut, ich fahre ja nicht auto, ich fahre Velo! Ich gehe alles zu Fuss, gehe ins Fitness etc. und wenn ich mal ne woche in den Ferien bin, kannste sicher sein, hab ich glatt 2-3 kilo mehr!!!
Andere futtern täglich eine Tafel Schoggi und sind immer gleich dünn.

Das kann nicht allein mit positiver und negativer Essbilanz etc. erklärt werden und es ist auch unlogisch.

Mein Exmann war immer schlank. Seit ich ihn kenne, wiegt er exact 73 kg und jetzt ist er 42 und wiegt immer noch nicht mehr.
pfft.

Wenn ich wirklich dünn werden wollte, müsste ich echt wenig essen und dazu 3-4 mal pro woche ins Fitness gehen.

Und noch was: diese Topmodels, TV-Sternchen, Sängerinnen sind auch die meisten nur so schlank, weil sie fast gar nix essen und dazu noch TÄGLICH ein echt toughes Sportprogramm absolvieren!!!
Catalina
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Ich möchte die Reaktionen sehen, wenn die Mutter eines dicken Kindes ihr Kind jeden Tag 3/4 Stunden durchs Quartier jagt und mit ihm joggen geht, damit es die Kalorien wieder los.
Das wäre dann die Rabenmutter per se.
Gelöschter Benutzer
@Häxli

Ich verstehe dich ja, aber du bist ja nicht übergewichtig. Ich meine, das Schlankheitsideal hinterfragen ist ein guter Ansatz. Aber hier geht's um ein Kind mit Übergewicht; das ist eine andere Thematik.
Häxli
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me too
doch ich bin übergewichtig. Mind 6-7 kilo.

Seit ich wieder im Büro schaffe und immer sitze, hab ich angsetzt und deswegen ist jetzt wieder Disziplin angesagt. Aber es ist nicht leicht, vor allem, wenn man noch die Schallgrenze zu 40 durchbricht. Weil man ja leider je älter man wird, desto schneller ansetzt.