Männeremanzipation, Frauenemanzipation, v.a. @ Badman

Ultramarin
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und wenn man bedenkt, dass 50% der Ehen geschieden werden, ist es nichts wie realistisch, sich auch mit dieser Variante auseinander zu setzen. Wenn man heiratet, und denkt, zu den anderen 50% zu gehören, dann hat man definitiv noch die rosarote Brille an. Hoffen kann man's ja, aber erwarten nicht.

Und ich gehöre auch zu den 50% rosadenker, würde ich heute nicht mehr, aber ich war jung, unerfahren und irgendwie naiv.

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
dude
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ich sags ja, so wie gewisse Vorurteile einer Partnerschaft gegenüber hier ausgesprochen werden, wunderts mich halt schon nicht, dass Beziehungen zum Scheitern verurteilt sind....

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
Ultramarin
ThemenerstellerIn
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wie meinst du das in Klartext, dude ?

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dude
Dabei seit: 20.05.2003
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das war nicht klar??? :0I

ähmm, ich empfinde Aussagen hier so, dass es eine Ehe schwer hat, weil einfach nur schon die Einstellung dazu so extrem negativ ist. Abhängigkeit ist ein Schlagwort.

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lilie
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ultramarin
du warst vielleicht jung und unerfahren und naiv, wie schön! wie schön, solche freiheit und soviel glauben zu besitzen, sich von seinen gefühlen leiten zu lassen.

ich halte nichts davon, dauernd mit dem schlimmsten zu rechnen. wenn ich das tun würde, müsste ich mich von einer brücke stürzen, weil es ganz sicher ist, dass ich sowieso irgendwann sterben werde. wenn man immer daran denkt, was schiefgehen würde und sich danach richtet, ist der blick automatisch negativ. wenn man aber daran glaubt, dass es gut werden könnte, dann ist der blick in eine positive richtung gerichtet.

und ich frage dich nochmal ganz konkret: warum lebst du nicht allein, wenn du solche angst hast, vor dem scheitern deiner ehe? was ist daran denn dann noch schön? du kannst ja keinen tag geniessen, weil es kann ja jeden tag zu ende sein.

ja, das kann es. und ich habe mir vorgenommen mir dann sorgen zu machen, wenn es soweit ist. dann muss ich meine lebenssituation wieder ändern und eine lösung finden. genauso wie damals, als ich geheiratet habe, wie damals, als ich kinder bekam und alles wieder anders wurde, und genauso wenn ich wieder zu arbeiten beginne. es ist immer eine umstellung.

50% der ehen werden NICHT geschieden. das hört man viel weniger oft, als eben die anderen 50%. und mir ist es egal. von mir aus können es 80% sein. das hat nichts mit meinem leben zu tun. egal wie statistiken sind, mein leben wird seinen eigenen lauf nehmen, wie auch immer der sein mag. also was bringt es das immerwieder zu erwähnen?

ja, ich mag heute abhängigsein was das finanzielle angeht, und mein mann, was die kinderbetreuung angeht. aber wir sind beide selbständig genug im kopf, dass wir bei bedarf das ändern könnten. solange dieser bedarf aber nicht da ist, finden wir das miteinander einfach schön und für jeden von uns bereichernd. und ich habe keine angst mehr vor dem scheitern meiner ehe. wenn es so ist, werde ich dann damit leben müssen. aber heute ständig darüber zu sinieren ,was vielleicht sein könnte und mir darum sorgen zu machen, würde mir viel an meiner lebensqualität nehmen.

wer nicht lebt, stört nicht!
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
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Nun habe ich so querbeet gelesen und komme zu folgenden Zusammenfassung div. Postings: Frauen wurden jahrhundertelang unterdrückt, haben Selbstverantwortung übernommen und gehen jetzt ihren eigenen Weg. Der Mann ist dabei stehen geblieben resp. zurück geblieben.

Wenn ich Paare aus meinem Kollegenkreis analysiere, die sich getrennt haben, dann komme ich zu folgender Feststellung. Er war in höherer Position mit gutem Einkommen. Sie war Verkäuferin, Friseuse oder einfache kaufmännsiche Angestellte. Lohn eher tief bis mittelmässig.

Jetzt kann man sich fragen: hat ER eine dümmere Frau genommen, damit er sich besser fühlt? Macht über die Frau? Er, der Gentleman, der eine Frau verwöhnen kann/darf?

Oder hat sie sich einen bessergestellten Mann ausgesucht, weil ihr das finanzielle Sicherheiten garantiert? Aufstiegsmöglichkeiten?

Vielleicht hat das Paar gar nicht so viel überlegt weil die Hormone regiert haben.

Nun, Frauen meiner Generationen haben oft einfache Ausbildungen gemacht. Frauen werden eh irgendwann heiraten und Kinder kriegen. Dann wird der Mann das Geld verdienen und die Frau bleibt bei den Kindern bis sie ausgezogen sind. Dann beschäftigt sich die Frau irgendwo nebenamtlich und wartet, bis der Mann in Rente geht und dann lebt man von seiner Pension.
Das ist die Haltung, die mir als Kind vermittelt wurde.

Als das 1. Kind kam, blieben einige Frauen berufstätig. Beim 2. Kind blieb derjenige zu Hause, der weniger verdient und das war eben oft der Mann.

Und eben: meine geschiedenen Kolleginnen haben während der Ehe gemerkt, dass ihnen die Männer überlegen sind, haben sich weitergebildet. Sich entfaltet. Inzwischen hat Mann zu Hause Kind und Haushalt übernommen. Und plötzlich hat die Frau den Mann überrundet. Sie hat sich verändert, was ja gut ist, aber jetzt passt sie nicht mehr zum Mann. Dem Mann war aber die Frau immer gut so wie sie war. Er begreift, dass er sich jetzt wohl auch entwickeln muss. Aber jetzt will die Frau nicht mehr, der Mann muss gehn. Und die Kinder, welche der Mann in der vergangenen Zeit ziemlich gleichberechtigt mitbetreut hat bleiben selbstverständlich bei der Mutter. Denn die ersten Jahre waren sie ja intensiv mit der Mutter zusammen. Und diese ersten Jahre sind massgebend für die Zeit nach der Scheidung. Dass sich das Betreuungsverhältnis in der nahen Vergangenheit verändert hat, das ist plötzlich nicht mehr wichitg. Was zählt ist, wer die Kinder geboren hat. Und sorry, da hat der Mann einfach per Definition verloren.

So und diese Beispiele passen auf 6 von 10 geschiedenen Paaren meines Umfelds. Fairerweise, damit man mir nicht wieder das Bild der Frauenhasserin/Männerrechtlerin verpasst wird, muss ich anfügen, dass sich auch 2 Männer eine Jüngere genommen haben. Und bei 2 Paaren weiss ich den Grund nicht so genau.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ultramarin
ThemenerstellerIn
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nein mir war das nicht klar.

Abhängigkeit, negativ ? das ist doch eine Tatsache, dass die Frau finanziell abhängig wird, und der mann davon, der der Haushalt und die Kinderbetreuung sichergestellt wird, wenn das klassische Rollenmuster gelebt wird. Das hat nichts negatives, das ist doch Realität.


Genauso wie wir alle vom Bauer abhängig sind, der das Gemüse anbaut, oder Kühe melkt, oder vom KKV das uns der Strom produziert.

Wir sind doch alle abhängig, kommt doch drauf an, in welchem Masse wir das wollen und zulassen. Das klassiche rollenmuster beinhaltet für mich (zu)viel Kontrollabgabe. Ich würde nicht mehr dazu raten.

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Ultramarin
ThemenerstellerIn
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Ich habe keine Angst, lilie, aber ich gehe davon aus, dass es passieren KANN.

Nicht mehr und nicht weniger. Ich mag weder rosarot sehen, noch schwarzmalen. Ich setze mich gerne mit den 50/50 Zahlen auseinander, und mag so leben, dass die Kontrollabgabe sich für mich gut anfühlt.

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Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Also für mich ist das klassische Rollenmodell nicht unbedingt negativ. Es kann für beide Parteien stimmen. Wirklich blöd wird es erst dann, wenn es für eine Partei nicht mehr stimmt und einer eine Veränderung will und der andere sich weigert.
Das kann sein, dass der Mann plötzlich nicht mehr Alleinverdiener sein möchte oder die Frau nicht mehr nur zu Hause bei den Kindern.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
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lilie
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Beiträge: 359
einfach ein letztes: eine ehe ist ein miteinander. sobald man anfängt gegeneinander zu spielen, oder einer nur noch für sich schaut, ist das gleichgewicht des miteinanders gestört, und dann fühlt es sich für einen der partner nicht mehr gut an.

rollenverteilung hin oder her. wir sind ja keine schauspieler, es ist eben die realität und die soll jeder so gestalten dürfen, wie es für jede familie/paar stimmt. und da gibt es kein besser oder schlechter, nur ein anders!!

wer nicht lebt, stört nicht!