Mich würde eure Meinung interessieren!

Daniela2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.01.2002
Beiträge: 284
Eltern und Geschwister meines Vaters wohnen im Ausland (Autofahrzeit 12 Stunden). Als Kinder haben wir jedes Jahr unsere Ferien dort verbracht. In den letzten 15 Jahren habe ich mit meiner Familie ca. 6 x Ferien dort verbracht. Grund: Verwandtenbesuche, damit meine Kinder die Urgrosseltern kennenlernen, weil mein Vater Freude hat, wenn wir Kinder dabei sind. Das letzte Mal waren wir vor 3 Jahren dort und mein Mann, die Kinder und auch ich, haben nicht wirklich Lust wieder die Verwandtschaft zu besuchen und quasi die Vorstellungen meines Vaters zu erfüllen. Mein Vater meinte vor kurzem, falls seine Mutter sterben würde, erwarte er von uns Kinder, dass wir alle an die Beerdigung kämen. Ich erklärte ihm, dass ich nicht sicher bin, ob das klappen würde, denn es müsste auch vieles organisiert werden. Er zeigte praktisch kein Verständnis, denn für ihn ist klar, eine Beerdigung hätte priorität. Ich selber finde es nicht so schlimm, wenn ich dort nicht erscheine, denn ich kann auch auf eine andere Art Abschied nehmen, ohne dass ich fast 1000km Autofahrt auf mich nehme. Was meint ihr dazu? Ist es selbstverständlich, dass ich als Enkelin an die Beerdigung gehen müsste?
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Ach, darüber würde ich mir doch nicht den Kopf zerbrechen. Wenn es so weit ist, könnt ihr entweder gehen, oder ihr könnt nicht gehen.
Daniela2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.01.2002
Beiträge: 284
So wie es aussieht, wird es bald Thema sein!
Langstrumpf
Dabei seit: 26.12.2005
Beiträge: 515
Vielleicht als Gedankenanstoss:
Für Dich selber ist das Abschiednehmen Vorort vielleicht nicht so wichtig. Aber Dein Vater könnte vielleicht Deine Unterstützung und Dein Beistand gebrauchen. Du oder Ihr würdet nicht nur wegen der Versorbenen hinfahren, sondern auch als Unterstützung von den Hinterbliebenen. Für mich wäre dies alleine schon ein Grund hinzugehen.
Für Dein Vater scheint dies sehr wichtig... vielleicht hilft Dir dies um Dich dann zu entscheiden.

Alles Gute
L.

Lieben, Lächeln, Kämpfen
crea
Dabei seit: 24.02.2006
Beiträge: 378
bei uns ist es so wie bei dir, alle verwandten des vaters 750 km weiter nördlich...
mein grossvater ist vor 2 jahren gestorben, mein vater fuhr alleine hoch, er erwartete auch von uns kindern nicht dass wir mitgehen. meine mutter musste krankheitsbedingt zu hause bleiben.
ist halt auch blöd alleine fahren zu müssen, aber manchmal ist es halt so...
warum denn diese erwartung deines vaters??
könntest du denn die kinder überhaupt aus der schule nehmen?

zu viele
hefrmaja
Dabei seit: 16.04.2004
Beiträge: 559
Ich finde auch, dass man überall Abschied nehmen kann. ABER, es ist wie schon gesagt eine Unterstützung für deinen Vater und für mich noch wichtig, wie ein letztes "Ehre erweisen" der Toten. Ich würd gehen.
Daniela2
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.01.2002
Beiträge: 284
Ich habe mehr das Gefühl, dass es ihm um seine Familie geht. Was macht das für einen Eindruck, wenn keines seiner Kinder dabei ist. Ich werde ihn nochmals auf das Thema ansprechen, worum es ihm genau geht.
marilou
Dabei seit: 04.05.2004
Beiträge: 0
schliesse mich den vorschreiberinnen an - die teilnahme an der beeridigung ist auch als unterstützung für die (anderen) hinterbliebenen.

ich selber war in dieser situation letzten mai - meine grossmutter verstarb im burgenland/österreich (südlich von wien, nahe der ungarischen grenze).

für mich war es keine frage - ich wollte unbedingt hin, auch wenn es von allem drum herum her (bauernhof, heuen, ackerbaustelle, nebenerwerb, maibummel kinder, medizinischer notfall bei einem unserer 4 kinder, usw. usf.) unmöglich schien.
für mich war aber auch klar, dass ich alleine fahre - mein mann und die kinder blieben zuhause.

ich organisierte alles innert kürzester zeit (todestag am montag, beerdigung am donnerstag) und fuhr in der nacht von mittwoch-donnerstag hin, kam mit dem nachtzug von samstag-sonntag wieder zurück. ich würde es wieder so machen.

bei der beerdigung meines opas (ebenfalls im burgenland) vor jahren hatte ich noch keine familie, bekam vom arbeitgeber her gerade einen tag frei (beerdigung war unter der woche) - ich ging direkt vom büro auf den nachtzug, in der nächsten nacht wieder zurück und direkt ins büro... auch bei meinem taufpaten von wien war die situation so.

für mich persönlich war es aber alle male sehr wichtig, selber bei der beerdigung dabei zu sein - quasi zum 'realisieren' dass sie nun leider wirklich nicht mehr unter uns sind... das ist aber sehr persönlich und von person zu person sicher unterschiedlich.

alles gute dir und deiner familie und in der offenbar wahrscheinlich schon bald bevorstehenden schwierigen zeit, herzlichst, marilou

Leben ist das, was wir daraus machen.
Gelöschter Benutzer
eine typische secondo problematik. mir fällt oft auf, dass die familie im herkunftsland für die weggezogenen wichtiger wird durch die entfernung. und oft müssen die weggezogenen auch der in der heimat gebliebenen familie zeigen, dass sie es in der fremde super haben mit ihrer familie (kinder usw). oft haben die weggezogenen auch ein schlechtes gewissen gegenüber den verwandten von denen sie weggingen
Pumpkin77
Dabei seit: 23.05.2004
Beiträge: 0
Als mein Opa in Wien starb, war ich 7 und ging nicht mit an die Beerdigung.
Auch bei meiner Oma liessen mich meine Eltern zu Hause. Im Nachhinein wäre ich froh gewesen, wenn ich da gewesen wäre. Ich in Deiner Situation würde auf jeden Fall gehen.
Wir hatten die Diskussion kürzlich mit den Schwiegereltern, sie leben in den USA und je nach dem ist es schwierig, die Kids so lange aus der Schule zu nehmen, aber vor allem für meine Schwiegermutter wäre es wichtig, dass wir alle kommen (auch wenn sie es nicht mehr mitbekommen würde) und deshalb würde ich es auch da versuchen.