Mindestlohn-Initiative

Blue64
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"mauserl" schrieb:


ohne jetzt genau nachgelesen zu haben, woher kommen diese zahlen?


Steht da nicht schön abgesetzt Q u e l l e ?

Ich denke, also bin ich hier falsch !
mauserl
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ach gott...
ich hab die Q U E L L E nicht von a bis z durchgelesen, nur überflogen und für mich ist nicht ersichtlich woher diese zahlen kommen!

du bist nicht allein
lirumlarum122
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Egal, ob die Initiative nun angenommen wird oder nicht, sie zeigt jetzt schon enorme positive Auswirkungen! Viele Arbeitgeber wollen nicht mehr als Ausbeuter da stehen und heben die unanständigen Tiefstlöhne freiwillig etwas an. Manchen Chefs war vielleicht vorher wirklich nicht bewusst, dass sie einige ihrer Mitarbeiter wie Zitonen auspressen. Deshalb ist es gut, wenn ihnen mal jemand auf die Finger klopft und vor die Augen führt, wie so eine Tieflöhnerleben aussieht.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 16.04.2014 um 10:32.]
KlaraM
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Genau, und bis es soweit ist, können wir in Tieflohnsektoren ja auch mit Trinkgeldern für einen gewissen Ausgleich sorgen. Ein erster Schritt wäre halt auch, nicht nur immer möglichst billig einzukaufen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, sondern möglichst fair oder zumindest etwas umsichtiger und nachhaltiger.
Blue64
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"mauserl" schrieb:

ach gott...
ich hab die Q U E L L E nicht von a bis z durchgelesen, nur überflogen und für mich ist nicht ersichtlich woher diese zahlen kommen!


Moneyhouse hat die Daten erhoben unter dieser Annahme, die übrigens oben drüber steht:

"..Annahmen: Dienstalter 5 Jahre, Durchschnitt Schweiz) "


Ich denke, also bin ich hier falsch !
Blue64
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"KlaraM" schrieb:

@Blue

Aber gerade deine Gastgewerbe-Beispiele finde ich schwierig. Da wird in der Regel keiner reich davon, auch der Wirt nicht. Wer also soll den Mehrpreis bezahlen? Wo doch so schon alle über die hohen Preise in der Gastronomie/Hotellerie schimpfen und die Skiferien lieber in Österreich verbringen. icon_cool.gif Die Leute sind eben nicht bereit, mehr zu bezahlen, das ist der springende Punkt. Also gibt's auch nicht mehr zu verdienen.

Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ein Mindestlohn wenig soziale Gerechtigkeit bringen würde. 4'000 Fr. in Zürich ist weniger als 3'600 Fr. in Visperterminen. Und das zeigt eben das Problem beim Mindestlohn. Die Lösung hält nicht, was sie verspricht.



Was nun für die Wirtschaft besser ist, ob Deflation oder Inflation, ist ein Glaubenskrieg, der schon immer herrschte. Hier ein sehr interessanter Artikel dazu:
http://www.watson.ch/Front/articles/259594808-Warum-wir-nicht-jubeln-sollten%2C-wenn-die-Preise-fallen

Warum die Schweiz nach Österreich fahren? Zum einen sicher, weil es für sie drüben billiger ist - aber Österreicher machen auch in Österreich Schiurlaub und nicht in den Karpaten. Warum? Weil das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Ich bin überzeugt, viele Schweizer würden mehr Preis akzeptieren, wenn die Leistung dahinter stimmt. Aber gerade das Gastgewerbe ist da ein total negativ-Sektor.

Was die soziale Gerechtigkeit angeht: ich bin nicht so überzeugt, dass man diese als prioren Punkt damit erreichen möchte. Aber es gäbe schon mal eine Untergrenze, eine einheitliche, eine, die ober der Armutsgrenze liegt. Klar sind 4000,- in Zürich weniger wert als in irgendeinem kleinen Walliser Tal, aber Fakt wäre, dass dort damit ev. ein "echtes" Leben möglich wäre und in Zürich zumindest der Makel "Armut" vom Tisch wäre.

Und ich stehe nach wie vor dazu: wer mehr hat, gibt auch mehr - und das kommt der Allgemeinheit zugute. icon_wink.gif Und ich bin auch davon überzeugt, dass die Bereitschaft, mehr zu tun, mehr zu leisten, eher da ist, wenn der Beginn nicht so hart ist, als wenn man so tief unten ist, dass jeder erste Schritt im Nirgendwo verpufft.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
KlaraM
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"Blue64" schrieb:


Und ich stehe nach wie vor dazu: wer mehr hat, gibt auch mehr - und das kommt der Allgemeinheit zugute. icon_wink.gif Und ich bin auch davon überzeugt, dass die Bereitschaft, mehr zu tun, mehr zu leisten, eher da ist, wenn der Beginn nicht so hart ist, als wenn man so tief unten ist, dass jeder erste Schritt im Nirgendwo verpufft.


Alle mehr wäre eine Nullrunde. Die einen tatsächlich mehr, würde bedingen, dass die übrigen weniger, sonst bringt es nichts.
Heute ist übrigens ein Artikel im Tagi zum Thema. Da wird das Problem angesprochen, dass für Schüler mit schlechten Prognosen der Anreiz eine Lehre zu machen kleiner wäre, wenn sich der Unterschied zwischen dem Lohn von Gelernten und Ungelernten verkleinert. Gerade sie riskieren aber in die Armutsfalle zu tappen. Ausserdem - wer keine Lehre macht, verbaut sich auch die Möglichkeit von Weiterbildung und Aufstieg. Das ist eine Entwicklung, die wir nicht wollen. In Schweden, wo es einen Mindestlohn gibt, haben 25 % der jungen Erwachsenen weder einen höheren Schulabschluss noch eine Lehre. In der CH sind das gerademal 5 %, was überhaupt im Vergleich sehr tief ist. Wir sollten uns das erhalten! DAS ist Wohlstand.
KlaraM
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Und noch zu den Zahlen von Moneyhouse:

Mir sind die zu aussagelos. Wenn, dann würde mich interessieren, wie sich die Löhne im Bereich unter 4'000 Fr. zusammensetzen. Region (auch Stadt/Land), Frau/Mann, besondere Anstellungsbedingungen, um zu verstehen, was den enormen Unterschied ausmacht. Bei den Köchen zum Beispiel sind die Unterschiede ja riesig. Warum also arbeitet jemand für 3'600 Fr., wenn er andernorts über 5'000 Fr. verdienen könnte? Was beeinflusst den "Markt" am meisten?
Universum
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"Wer mehr hat, gibt auch mehr"....träum weitericon_lol.gif
Warum deckt dann z.b. Kassensturz und Rundschau in regelmässigen Abständen auf, was die wirklich Reichen in diesem Land nicht versteuern...und sie angeblich 0 Einkommen haben (Fall Ebner z.b.)
Oder warum flüchten die reichen Griechen nach Gstaad, anstatt ihr darbendes Land mit ihren Steuergeldern zu unterstützen...
Wir leben noch nicht im Paradies, daher funktioniert dieser Merksatz bei den meisten nicht.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Blue64
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"Universum" schrieb:

"Wer mehr hat, gibt auch mehr"....träum weitericon_lol.gif
Warum deckt dann z.b. Kassensturz und Rundschau in regelmässigen Abständen auf, was die wirklich Reichen in diesem Land nicht versteuern...und sie angeblich 0 Einkommen haben (Fall Ebner z.b.)


Na dann bedank dich bei all jenen, die bis dato so fest an der Pauschalbesteuerung festhielten - und stell dir vor, es sind die Linken, die eine Initiative dagegen eingereicht haben. Aber die wird sicher auch wieder den Bach runtergehen, bei all den Intelligenzbestien von rechts, die sich dann von Blocher wieder einreden lassen, wenn sie angenommen wird, gehen Arbeitsplätze verloren, weil die Firmen abwandern, die Reichen gehen, damit geht Vermögen verloren, blablabla ...

Ich denke, also bin ich hier falsch !