Mitarbeitergespräch - Wie soll ich vorgehen?

Quest
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Ich bin Buchhalterin und habe über 10 Jahre die Buchhaltung einer Firma mit rund 50 Angestellten alleine geführt. Ich war für die Komplette Buchhaltung (Auch buchen etcicon_smile.gif verantwortlich. War alleine und direkt der Geschäftsleitung unterstellt.

Nun habe ich eine neue Stelle per März angetreten. Zwischen Unterschrift und Antritt waren 5 Wochen dazwischen.

In dieser Zeit hat man die ganze Buchhaltung anscheinend umgekrempelt und eine neue Person eingestellt.
Diese Person hat 4 Jahre Berufserfahrung (als Bänkerin). Laut ihren Aussagen, hat sie sich auch auf die Ausschreibung derjenigen Stelle beworben, die ich jetzt habe. Wurde aber nicht genommen, da sie zu wenig Erfahrung hattebanghead.gif

Gut dachte ich, mach das Beste daraus, habe aber sehr schnell gesehen, dass ich hier wieder weg muss.

Nach ca. 5 Wochen wurde ich zu einem Gespräch zur Chefin eingeladen, wo ich das ganze mal aus Trapez brachte. Gebracht hats nichts. Die andere ist 100% da und darum muss sie das machen.

Nun ist es so, dass ich irgendwelche kleine Firmen betreue, währen die andere alles was die Buchhaltung interessant und wichtig macht, macht. (Personal, Investition, Cash-Managment etc., Leute einstellen)

Ich bin frustiert und hab absolut keinen Spass an der arbeit. Ich bin am suchen, aber leider ist das nicht sehr einfach.

Nun steht das Mitarbeitergespräch an.
Was soll ich nun machen?

Sicherlich werde ich sagen, dass ich mit der Situation nicht glücklich bin. Aber ändern wird sich daran sicher nichts.
Aber soll ich auch sagen, dass ich wenn ich eine andere Stelle finde, hier raus bin? Würde ich ja gerne. Aber ich habe Angst, dass man mir dann kündigt. Aufs RAV gehe ich nicht mehr, ein halbes Jahr haben mir gereicht.
Und auch wenn sich bei der Arbeit was ändern würde, ich will gar nicht mehr hier bleiben. Ich will nur noch weg.

Was würdet ihr machen?

Da sitzt also die mit dem 3 höchsten Lohn da und macht Arbeiten die eine Lehrende machen könnte.

Danke
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
du wurdest wegen deiner qualifikation von der gl angestellt, die andere wurde wegen ihrer mangelnden quailifikation nicht genommen. das ist der entscheid der gl.

sicher würde ich ihr nicht sagen, dass du sobald du einen anderen job hast künden wist.

ich würde mit meinem nächsthöheren vorgesetzten sprechen und ihm meine bedenken erklären.

wieviel du selber hineinintepretierst, wieviel die andere wirklich an der miesen stimmung beteiligt ist, das musst du dich selber fragen.

wenn dir der job für sich eigentlich gefällt, dann würde ich dableiben wollen und dafür etwas tun. ich denke, du brauchst den lohn und zum rav zu gehen, ist da nicht gerade das gelbe vom ei. zeig selbstbewusstsein; du hast den job bekommen,weil du die gl überzeugt hast, von dir!!!!!
host
Dabei seit: 10.08.2012
Beiträge: 7
RAV ist immer die 'schlechteste' Lösung. Da bin ich mit Dir einig. Das mit dem Job ist aber auch ärgerlich! Jedenfalls ist mein Tipp: Beschliess einfach mal, dass Du für ein halbes Jahr da bleibst und den Job machst, den Du jetzt scheinbar musst. Trag Dir den Termin in die Agenda ein. In einem halben Jahr schaust Du zurück (positives/negtives). Dann entscheidest Du, ob Du dazu bereit bist, ein weiteres halbes Jahr für die Firma zu arbeiten.
Falls ja: Entspannt weitermachen. Du hattest die Wahl - und Du hast Dich dafür entschieden, dann ziehst Du das durch. In einem weiteren halben Jahr entscheidest Du neu.
Wenn nein: Suchst Du Dir in aller Ruhe eine neue Stelle. Alles was Du machst, machst Du für Dich - damit Du schlussendlich ein gutes Zeugnis bekommst.
Nocheinmal mit dem/der Vorgesetzten sprechen bringt wenig - also sei eine 'nette, engagierte und zuverlässige Miterbeiterin. Und wer weiss - vielleicht verändert sich in der Zwischenzeit ohnehin alles zu guten.
Alles oben geschriebene: Aus eigener Erfahrung!
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
Hallo Quest

Du schreibst "In dieser Zeit hat man die ganze Buchhaltung anscheinend umgekrempelt und eine neue Person eingestellt."
Was heisst das? Was hat sich wirklich verändert und was hast Du Dir anders vorgestellt? Gibt es etwas, das bei Deiner Anstellung anders kommuniziert wurde als das, was Du angetroffen hast? Ich würde ganz klar zwischen Facts und Interpretationen unterscheiden!

Du schreibst, dass Du weg willst, und gleichzeitig ist Deine Angst, dass man Dir kündigt. Da lohnt es sich, zu überlegen, was Du wirklich willst!

Bist Du bereit, die Aufgabe so zu übernehmen, wie sie Dir zugewiesen wird? Bist du bereit, dafür Dein Bestes zu geben, damit Deine Firma und Deine Vorgesetzte durch Dich einen Gewinn hat? Gewinnen könnt ihr nämlich nur gemeinsam. Das würde aber bedeuten, dass Du anerkennst, dass Deine Vorgesetzte mehr zu sagen hat über Deine Arbeit als Du. Und es würde auch heissen, dass Du "irgendwelche kleine Firmen betreuen" als wertvollen Teil des Ganzen bewertest. Habe ich richtig verstanden, dass Du die mit dem dritthöchsten Lohn bist?

Du schreibst, "Sicherlich werde ich sagen, dass ich mit der Situation nicht glücklich bin. Aber ändern wird sich daran sicher nichts. "
Das stimmt. Es ist nämlich nicht ihre Aufgabe, Dich glücklich zu machen. Das ist auch schwierig, wenn Du schreibst "Und auch wenn sich bei der Arbeit was ändern würde, ich will gar nicht mehr hier bleiben. Ich will nur noch weg."

Was ist dann für Dich die beste Lösung? Dass sie kündigen oder Du?

Ich weiss, meine Gedanken sind etwas provokativ. Aber ich sehe bei meiner Arbeit als Coach, dass nur der Fokus auf das, was wir im Innersten wollen und denken uns auf unserem Weg weiterbringt. Diese Situation birgt für Dich und Deine Weiterentwicklung ganz viel Potenzial, Du siehst es nur noch nicht.
Stell Dir vor, Du könntest in fünf Jahren zurückschauen! Wofür könnte genau das ein notwendiger Zwischenschritt gewesen sein auf dem Weg zu Deinem Ziel, das Du mit Deinem Leben verfolgst?

Aus meiner Sicht ist die wichtigste Frage, die Du Dir vor dem Mitarbeitergespräch beantworten kannst, was Du wirklich willst. Dann kannst Du erst überlegen, wie Du es an den "Mann" bringen kannst.
Ich wünsche Dir dabei wertvolle Erkenntnisse und genau die richtigen Gedanken, die Dich weiterbringen.

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wenn einem der Job nicht ausfüllt, ist es doch schwierig. Einerseits möchte man den Job gut machen, anderseits möchte man so schnell wie möglich weg, was auch nicht einfach so möglich ist.
Mir gefällt der Vorschlag von @host gut.
Quest
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Ich bin jetzt bereits ein halbe Jahr hier und ja ich will und werde hier weg gehen.

Ich bin am suchen, langsam, denn ich will jetzt wirklich wieder der Job der mir gefällt.

Und ja in den 5 Wochen zwischen meiner Einstellung und meinem Antritt haben die alles verändert. Das ist Fact und nicht Fiction. Das war man mir zugesagt hat, wird jezt von der anderen Person gemacht.

Ich erwarte nicht das mich meine Chefinnen glücklich machen sondern meine Arbeit. Ich arbeite nicht nur einfach so, Ich arbeite weil ich die Buchhaltung liebe und es sehr gerne machen.

Ich komme am Morgen mache meine Arbeit und gehe wieder am Abend. So sieht es aus. Ich mache alles was man mir sagt und noch mehr.
Ich bin lieb und brav und geh am Abend frustiert nach Hause. Ich bin unausgeglichen, ich schlafe schlecht, ich bin sauer auf alles und jeden an den Tagen an denen ich arbeiten muss......

Und ich weiss genau was ich will. Eine Stelle die mich befriedigt, die mir gefällt und wo ich das machen kann was ich gerne machen. Buchhaltung von A-Z und nicht Treuhandmässig.

Aber eben, es dauert, bis man so was findet und darum weiss ich immer noch nicht, was sich sagen soll.
dido
Dabei seit: 08.03.2002
Beiträge: 462
Ich würde das Gespräch mal auf mich zukommen lassen... vielleicht ist das Mitarbeitergespräch gar nicht so eine grosse Sache? Zum Halbjahr geht es bei uns z.B. mehr um die Zielerreichung zur Jahresmitte. Aber es ist kein Anlass, um über die persönlichen Ziele ausgequetscht zu werden. Die Quali-Gespräche finden erst anfangs Jahr statt. Somit hättest Du vielleicht auch noch etwas "Schonfrist" und könntest Dich doch einfach mal bedeckt halten und in Ruhe nach etwas Neuem umschauen? Mach Dir nicht noch mehr Druck als nötig - meist kommt es ja schon so, wie es muss.