Mitarbeiterin die Geld veruntreut hat - was kann man tun?

Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
JA, die Summe ist realistisch! Aber doch nicht 3 Jahre lang.
Für 100.- bis 120.- CHF Einnahmen arbeitet eine Coiffeuse rund eine Stunde. Oder anders gesagt etwa 1 (-2) Kunde(n) am Tag, die zwar da sind (und die sieht man ja auch!) aber nicht verrechnet werden.

Jede Coiffeuse hat eine Umsatzbeteiligung, das heisst, sie führt Buch über die Anzahl Kunden, wie auch über das Umsatztotal. Und das kann man ganz gut auch ohne Compi und ohne elektrische Kasse!

Das Kundentotal lässt sich ja leicht anhand der Agenda oder der Kundenkartei nachweisen (welche geführt werden muss!!! damit man das nächste Mal die Infos betreff des Services noch hat)

Das fällt doch relativ schnell auf, wenn täglich eine ganze Stunde Arbeitszeit irgendwo fehlt!

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Corinna
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zum neuen Laden er Exmitarbeiterin:
Wenn sie fristlos entlassen wurde, dann hatte sie keine Zeit ihr Kundenkartei mitzunehmen, resp. ihre Kunden aufzuschreiben um sie danach abzuweben.
Wir reden bei einer Coiffeuse von einem Kundenstamm von 800-1200 Leuten. Konnte sie die alle im Kopf behalten? Wow, das wäre ja schon fast ein Grund sie NICHT zu entlassen.
Wenn sie aber die Infos über ihre Kunden nicht hat, wie kann sie sie denn jetzt abwerben?
Und der neue Laden steht grad einfach so da, und ist auch noch grad zu haben, und die Kundin die den Mietvertrag unterschreibt ist auch noch grad da, und all das Material (ein paar 10'000.- CHF) ist auch schon vorhanden, genau so wie ein Name, ein Logo, ein Geschäftsplan, Lieferanten etc.????? Und das alles in der kurzen Zeit wo kein Anwalt erreichbar ist?

Ehrlich, ich wundere mich sehr!

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Volare
Dabei seit: 21.07.2004
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Eben gerade drei Jahre lang. Je länger es dauert, desto kleiner die Gefahr aufzufliegen. Die Zahlen sind von Woche zu Woche ähnlich und und das über Jahre. Darum fällt es nicht auf. Auf den Auftragsbüchern kann auch radiert werden. Für mich hört es sich plausibel an. Die Chefin hat einfach den Überblick nicht gehabt. Sie hat selber ja auch nur Teilzeit gearbeitet.
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
Jein, die Chefin war nicht immer da. Aber es sind ja 3 Angestellte. Also noch mindestens zwei weitere Personen. Wie lässt man den Kunden verschwinden die ja da waren?

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Volare
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Die Kunden lässt man nur verschwinden, wenn man gerade alleine ist. Das rechtliche Geld holt man sich, in dem man nicht alle erbrachten Leistungen verbucht oder etwas Günstigeres verbucht. Von den Kunden verlangt man das Geld natürlich korrekt.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
die muss man ja nicht verschwinden lassen.
es reicht ja schon aus, wenn die tageseinnahmen nicht mit der agenda verglichen werden oder nur sehr grob. und auch, wer das dann machen würde.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Gelöschter Benutzer
@fisi

Und wie erklärst du dir, dass sie angeblich die gesamten Einnahmen versteuert hat? Das geht doch gar nicht, sonst hätte sie die Differenz ja gemerkt.
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Also ich wundere mich doch auch sehr über diese Geschichte. Und es passiert in kurzer Zeit enorm viel - fristlose Entlassung, neuer Laden usw. Es kann ja nicht sein, dass man einen Anwalt mehr als eine Woche nicht erreicht und nichts unternimmt. Ich würde schleunigst einen anderen Anwalt kontaktieren und einen Termin in den nächsten drei Tagen (!!) vereinbaren. Mir scheint, dass die Geschäftsinhaberin doch sehr naiv war und von Geschäftsführung nicht allzu viel versteht. Das hat nichts zur Sache, ob sie jetzt 100 % oder nur Teilzeit anwesend ist.

Mir ist auch schleierhaft, wie die Buchhaltung gemacht wurde und wie sie ihre Kasse kontrolliert hat. Also ich bekomme beim Coiffeur immer eine Quittung, das ist doch heute bei modernen Kassen üblich. Und so ist der Umsatz auch gleich gespeichert. Und es ist doch nur ein kleiner Betrieb, da müsste so etwas viel eher auffallen als in einem grossen Betrieb.
Volare
Dabei seit: 21.07.2004
Beiträge: 526
@me too

Natürlich hat sie die ganzen Einnahmen versteuert. Nur entsprechen diese nicht den wirklich erbrachten Leistungen und den wirklichen Einnahmen, aber sie entsprechen dem, was in die Kasse gelegt und getippt wurde.

Ich bekommen vom Coiffeur keine Quittung. Sie rechnet mir alle Leistungen vor, tippt aber nur den Endbetrag. Sie könnte aber theoretisch auch vortäuschen den Betrag einzutippen, aber dann nicht enter drücken, wie das jemand weiter vorne geschrieben hat. Sobald ich weg bin, macht sie die Rechnung kleiner, tippt es ein, legt den richtigen Betrag in die Kasse und nimmt den Rest an sich. Bei 7 Kunden täglich à Fr. 20.-- läppert sich das zusammen.
briki
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Aaaalso ...

der neue Laden ist natürlich noch nicht eröffnet, das ist ein Gerücht. Kunden der Mitarbeiterin wollen das Lokal mieten, damit sie dort arbeiten kann und so das Verbot, in diesem Ort zu arbeiten (im Arbeitsvertrag) umgehen. Das steht noch nicht, das scheinbar in Vorbereitung. Es geht darum, wie meine Kollegin das verhindern kann.

Die Mitarbeiterin wurde fristlos entlassen und hat darum gebeten, den angefangenen Arbeitstag fertig zu machen. Meine Kollegin ist wohl schon naiv, sie hat nämlich eingewilligt. Genügend Zeit, um die Kundendaten mitzunehmen (die hat sie zwar wohl eh schon lange zuhause gehabt). Genügend Zeit, um in dieser Zeit einen Arztbesuch zu machen und sich ein Zeugnis ausstellen zu lassen, um damit die fristlose Kündigung zu verhindern. Gottseidank war die Kündigung da bereits ausgesprochen und der Versuch so zwecklos.

Zu den Beträgen kann ich keine Angaben machen, für mich sind sie plausibel, sie hat sie in der Kundenkartei richtig verbucht, im Einnahmenblatt nicht, und es ist nicht aufgefallen. Die Mitarbeiterin 2 hat ständig gewechselt wegen Zickenkrieg, Mitarbeiterin 3 ist Lehrtochter. Also einfaches Spiel für Mitarbeiterin 1, die die Stütze des Betriebs war. Und ja, sie hat sehr gut gearbeitet - sonst wäre sie schon längst weg gewesen! Sie hat so gut gearbeitet, dass man über den Zickenkrieg weggesehen hat. Sie hatte aber - für Coiffeurverhältnisse - einen guten Lohn und Umsatzbeteiligung, und ich vermute, dass sie da reingerutscht ist. Ich mochte diese Frau gern, und sie ist auch bei Kunden überaus beliebt. Sie hat aber in den letzten Jahren schleichend meine Kollegin - ihre Chefin - schlecht gemacht, sehr perfid, auch mir gegenüber. Das zahlt sich jetzt für sie selber aus, viele glauben nicht, dass die Mitarbeiterin etwas falsch gemacht hat und finden die fristlose Kündigung daneben ...

Letztlich hat meine Kollegin alles gegeben, um den Kindern UND dem Geschäft gerecht zu werden, hat sich auf diese Mitarbeiterin verlassen und sie deshalb angestellt gehabt, weil der Laden ja weiterlaufen musste, wenn sie selber weg war. Das ging ja dann wohl gründlich in die Hose. Sie ist sicher nicht die perfekte Chefin, sie hat Ausbildungen in Bereich Geschäftsleitung, aber macht sicher nicht alles richtig - wer schon. Sie hat ihre Ecken und Kanten - aber dass einem so übel mitgespielt wird ...

Was Pippilangstrumpf schreibt, wurde meiner Kollegin leider auch so gesagt.

Was ich bis jetzt aus der Diskussion nehme ist, dass ich noch genauer nachfrage und auch kritisch bin. Aber grundsätzlich sehe ich keinen Grund, meiner Kollegin nicht zu glauben. Sie war jahrelang meine beste Freundin und ich kenne sie sehr gut.