Mitarbeiterin die Geld veruntreut hat - was kann man tun?

briki
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Eine Kollegin von mir hat einen Coiffeursalon, drei Angestellte. Eine davon langjährig. Seit längerem ist mir aufgefallen, dass diese Angstellte intrigiert, immer wieder alle anderen gegen die Kollegin aufgewiegelt hat - so dass die anderen schlussendlich gekündet haben. Nun weiss ich wieso ... sie hat seit mindestens drei Jahren Geld abgezweigt, falsch verbucht und so zwischen 80000 und 100000 Franken veruntreut. Meine Kollegin ging vor ein paar Tagen zur Polizei, und sie hat die Angestellte mit den Beweisen (die sie hat) konfrontiert. Als sie sie wieder angelogen hat (sie hat maximal ein Jahr zugegeben von den dreien) hat sie sie fristlos entlassen.

Nun ist meine Kollegin am natürlich am Boden zerstört. Sie lässt sich auch von der Ex-Mitarbeiterin fertig machen: Sie darf nicht erzählen (in ihrem Betrieb und ihren Kunden) was vorgefallen ist, die Ex-Mitarbeiterin darf aber alles aus ihrer Sicht weitergeben und die Firma meiner Kollegin (und sie dazu) schlecht machen. Alle glauben ihr, der Kundenstamm meiner Kollegin droht abzuwandern und sie kann sich nicht wehren. Ist das zulässig? Die Ex-Mitarbeiterin droht ihr, wenn sie "ihren Ruf schlechtmache", darum wagt sie sich nichts zu sagen, bis sie vor dem Richter war (es ist ein Offizialsdelikt, die Polizei ermittelt ob meine Kollegin nun Anzeige macht oder nicht). Hat diese Mitarbeiterin jetzt das Recht auf ihrer Seite und kann das Geschäft meiner Kollegin in den Dreck ziehen, ohne dass sie etwas tun kann? Mir kommen da Zweifel an unserem Rechtssystem! Sie versucht, mit einem Rechtsanwalt Kontakt aufzunehmen, aber das dauert leider, sie erreicht ihn nicht. Die Ex-Mitarbeiterin versucht ausserdem, in ihrem Ort weiterzuarbeiten, obwohl ihr das vertraglich verboten ist. Sie lässt sich von loyalen Kunden ein Geschäft mieten und arbeitet dann da mit ihrem bisherigen Kundenstamm weiter. Die Frau ist echt mit allen Wassern gewaschen ... und meine Kollegin zu nett, sie hat Angst, etwas falsch zu machen.

Habt ihr mir einen Rat, den ich ihr weitergeben könnte? Der Verband ist ihr keine Hilfe ... Sie tut mir echt leid - sie hat ihren Mitarbeitern vertraut, und nun sowas. Sie darf nicht einmal ihren anderen Angestellten reinen Wein einschenken, das ist so schwierig, weil die dann eben doch mit der Ex-Mitarbeiterin sprechen und ihre Version für bare Münze nehmen. Ich platze fast, ich finde das nur saugemein! Auch dass die Kundschaft nichts wissen soll - sie ist jetzt die doofe, weil sie die Mitarbeiterin fristlos entlassen hat, und die Mitarbeiterin kann sich im Mitleid der Kunden sonnen (deren Adressen sie natürlich alle hat ...).

Wenn jemand einen Rat hat bin ich sehr froh!
Gelöschter Benutzer
ich würde eher sagen, sie hat die pflicht mit ihren mitarbeitern zu sprechen, was vorgefallen ist.

rechtsstaat heisst leider nicht, dass man davor geschützt wird dass es arschlöcher gibt, die einem das leben schwer machen.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Wer hat ihr gesagt, dass sie nichts erzählen darf?

Ich kenne Fälle (nicht Coiffeur, aber Veruntreuung), da wurden sämtliche involvierten Personen schriftlich informiert, warum die betreffende Person fristlos entlassen wurde.
Verstehe es sogar eher so, dass deine Kollegin mit dem Salon den Grund nennen darf, die Ex-Angstellte aber nichts unternehmen darf, um dem Ruf der ehemaligen Angestellen zu schädigen.

Deine Kollegin soll im Salon einen Anschlag machen mit den Fakten, oberflächlich aber klar.

Und zum Punkt der ehemaligen Angestellten: möglichst rasch Rechtsberatung, seis Beobachter oä. oder dann Anwalt. Davon gibts ja nicht nur einenicon_smile.gif

Gruess Yvonne
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Man kann die ehemalige Mitarbeiterin doch wegen übler Nachrede anzeigen und sie zur Schweigepflicht zwingen.
Ich würde mich mal bei der Polizei über die Möglichkeiten informieren.
lg
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
Gelöschter Benutzer
Im Jahr rund 30'000, das macht dann im Monat rund 3'000 (Ferien hat sie ja auch noch), pro Arbeitswoche also 750.-
Wie geht das denn, ohne dass es auffliegt? 6 Kundinnen pro Woche gar nicht abgerechnet? Und die haben nicht gemerkt, dass sie keine Quittung bekommen haben und haben alle bar bezahlt? Mir scheint die Deliktsumme sehr hoch im Verhältnis zum Umsatz. Gibt es da keine Kontrollmechanismen?
briki
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
@Me too
Die Deliktsumme war teilweise 1000.- in der Woche ... es ist echt krass. Einen Kontrollmechanismus gab es nicht, die Kollegin hat die Kundenblätter angeschaut, da war alles schön drauf, ihr Mann hat die Abrechnungen/Büro gemacht, da hat dann vieles gefehlt - und niemand hat es gemerkt. Dummheit, Zufall, zu viel Vertrauen - man kann viele Namen finden dafür, sie hat ihr halt vertraut (man traut es dieser Frau nicht zu, niemand will es glauben ... ), was ich eigentlich schön finde. Sie ist sicher um eine Erfahrung reicher und wird es nicht mehr so machen.
Die Kasse läuft ohne Quittung und es gibt noch keinen Computer. Das Geschäft ist modern, in dieser Beziehung aber noch altmodisch. Zum Glück hat meine Kollegin jeden Franken treu versteuert, wenigstens kann man ihr nichts anhaben.

@Yvonne
Die Polizei hat gemeint, sie solle besser nichts sagen bis es vor Gericht ist, zu ihrem eigenen Schutz. Ich finde das sehr seltsam, ihr Geschäft geht bachab in dieser Zeit. Da ich ihr all die Jahre die Werbung gemacht habe, kann ich da einfach nicht zuschauen.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Ich denke auch, sie muss mit ihren Angestellten reden. Sie kann ja auch die Fakten auf den Tisch legen und dass die Polizei gegen sie ermittelt. Die Angestellten werden schon zu ihr halten und die Kunden auch, wenn sie die Fakten kennen.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
Sorry Briki, die Geschichte stinkt zum Himmel!
Aber der Art nach wie Du schreibst, denke ich, dass Du ihr wirklich glaubst.

Aber es herrschen sehr viele Widersprüche!

1000.- im Monat verschwinden und keiner merkts?????
Die Exangestellte kann plaudern und eine Kundin mietet ihr ein Geschäft, alle Kunden wandern ab? Und in dieser ganzen Zeit erreicht Deine Kollegin keinen Anwalt??????
Sie darf gar nicht über diese Sache reden, aber Du weisst Bescheid?????

Und weisst Du was? Da stinkt noch ganz viel mehr an dieser Geschichte.
Und das sagt Dir eine ehemalige Coiffeuse, die selber einen Laden geführt hat.

Ich denke, Du wirst grad recht heftig angelogen von Deiner "Kollegin" :-/

http://www.9-i.ch

♥ Lache - und die Welt lacht mit dir ♥
bri
Dabei seit: 17.03.2011
Beiträge: 47
Es ist schon sehr schwer zu begreifen das eine Mitarbeiterin / Woche ca Fr. 1000.- für seine eigene Tasche arbeitet, das sind mindestens 7 Kunden das hätte vieleicht 2 bis 3 wochen bis das die Chefin hätte merken sollen alles andere ist höchst unwarscheinlich und fahrlässig von deiner kolegin aus!

War eine Kolegin den nicht auch selbst im Salon tätig? Ich kann mir vorstellen das eine Friseurin mal eine oder 2 Kundinen am Tag nicht tippt, ist mir auch passier als ich in einem Salon war das die Friseurin zwar den Betrag eingegeben hat in die kasse aber nicht total gedruckt hat, es war ein runder Betrag, sie machte einfach ie kasse auf und gab mir den Retour geld, habe mir schon was dazu gemeint aber ja ich habe nicht gesagt oder nachgefragt, war mir unangenehm irgendwie, es war aber offensichtlich, im nachhinein habe ich mich genervt nichts gesagt zu haben...

ich gehe nicht mehr dorthin...

schade aber ich hoffe und glaube das die Deliktsumme viel kleiner ist als deine Kolegin nun angibt denn klar wird die andere für schuldig gesprochen wird sie die genannte schaden summe bezahlen sollen aber ich denke nicht das die summe bei der stawa durchkommt die sind schon sehr genau und schon sachen die man ganz sicher belegen kann haben da mühe..
bri
Dabei seit: 17.03.2011
Beiträge: 47
@einfach ich bravo ich denke dasgleiche sie will warschenilich auf 100 00 klagen deshalb die ungeheuren summen die sie angibt, wenn sie 30 000 im jahr also 3000 im Monat einfach so nicht mal merkt das sie fehlen dann muss sie einen umsatz haben im monat bei dem man ihr eifersüchtig ein müsste....

die geschichte ist was für märchenliebhaber...