Es gibt Kinder, die haben Mühe, auswärts zu essen. Das Geschmacksempfinden ist z.T. so fein, dass sie halt wirklich nur das gern haben, was Mami kocht. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es ein Machtkampf ist. Und wenn, dann lass dich nicht provozieren.
Ich hatte 2 Jahre lang ein Mädchen (Kiga-Alter) 1x wöchentlich zum Essen. Sie ass auch fast nichts, was nicht nach Mutter's Küche schmeckte. Sie sagte mir auch öfters, dass ihre Mutter besser koche, dass ihr dies und jenes nicht schmecke usw. Gekochtes Gemüse hasste sie, Salat mochte sie nur mit Mamas Sauce. Tomatensauce ebenso. So kochte ich halt jedes mal blutte Spaghettis mit Käse drüber. Fertig. Auf dem Tisch standen Schälchen mit rohem Gemüse - das war jedes Mal weg, bevor das Mittagessen begann. Ah ja - Fischstäbchen mochte sie auch.
Um 13 Uhr oder 13.30 hatte sie aber meistens wieder Hunger. Dann gab ich ihr halt Darvidas. Ich akzeptierte einfach, dass sie bei uns nicht so viel essen wollte und fühlte mich dadurch nicht angegriffen.
Nun habe ich einen Jungen, der oft bei uns ist. Er ist auch sehr heikel, aber nicht ganz so extrem (er ist auch schon 10). Bei ihm handhabe ich es ähnlich. Ich koche, was er mag - vom Gemüse bitte ich ihn, wenigstens ein bisschen zu probieren. Aber wenn nicht, verliere ich keinen Ton darüber.
Ich mag keinen Machtkampf am Tisch. Die heikelste Esserin ist eh meine Schwiegermutter. Sie einzuladen frustriert mich viel mehr als kleine Kinder.
Aber zum Glück gibt es auch die dankbaren Gäste, die mein Essen loben. Sonst hätte ich echte Selbstzweifel