Muss ich das einem fremden Kind durchgehen lassen?

Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Ja, mag ja sein, das du sehr gut kochst, er sich das aber einfach nicht gewohnt ist.
Wenn die Kinder nach Hause kommen, dann würde ich sie gleich zum Kochen miteinbeziehen. Dann lass mal die Kinder etwas würzen oder die Salatsauce mache.
So erfährt man auch sehr viel über die Gewohnheiten der anderen Familie.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
oooch, SW über deinen letzten Satz musste ich nun doch grinsen...
genau was du gerne magst, gelle?
happy2
Dabei seit: 10.07.2006
Beiträge: 89
Wir haben eine ganz ähnliche Situation gehabt. Ein Gspänli (6) unserer Tochter issst eins- bis zweimal pro Woche bei uns. Mich hat es am Anfang auch total verunsichert und dann gestresst, dass sie mein Essen eben meistens nicht mochte. Unsere Kinder sind sich gewohnt, dass sie von allem probieren, halt einfach etwas weniger, wenn sie es nicht besonders gern haben.
Wir haben unsere Regeln dann einfach beim Gsänli auch durchgesetzt. Wir haben ihr erklärt, dass sie drei Lebensmittel zeichnen kann, die sie nicht isst, vom anderen Essen soll sie wenn auch nur einen kleinen Löffel probieren. Ich koche auch nicht total ausgefallene Sachen wenn sie da ist, halt eher so Spaghetti mit Salat etc.
Am Anfang fand sie es nicht so toll. Es hat sich aber ganz schnell gelegt, jetzt isst sie ohne Probleme wie unsere Kinder auch. Ihre Eltern staunen manchmal, was sie bei uns alles isst.
Wir machen aber auch kein Thema mehr draus.
Bei uns waren auch die Tischmanieren immer wieder Thema. Wir sind vielleicht etwas streng was dies angeht, aber es hat sich gelohnt, am Anfang konsequent zu sein, nun haben wir es wirklich schön am Mittagessen.
Platibus
Dabei seit: 08.10.2005
Beiträge: 239
Die Situation kenne ich, wir haben regelmässig den Göttibuben am Tisch und das ging vom ersten Tag an: Hani ned gärn, esch ned guet..." Ich weiss, dass er auch daheim wenig isst und eine Mutter hat, die ihm alles kocht, was er will ....

An deiner Stelle ginge ich so vor:
Als erstes wird nicht über das Essen gemeckert, das dürfen die eigenen Kinder nicht und ein Gast schon mal überhaupt nicht. Ist ein absolutes don't für jeden am Tisch, egal wie alt.
Dass er dich provozieren will ist klar, darauf musst du überhaupt nicht eingehen.
Du könntest dich mit ihm einigen, dass er eine bestimmte Anzahl Dinge nennen darf, die er gar nicht mag und die du dann auch nicht für ihn kochst. Besprich das aber nicht am Tisch mit ihm, sondern vor oder nachher, denn am Tisch wird nicht übers Essen diskutiert.
Wenn er nichts mag, muss er nichts nehmen, aber er kann den Tisch verlassen. Er wird dann halt alleine sein, bis alle andern fertig sind. (ACHTUNG: In dieser Situation sagen die eigenen Kinder dann sehr schnell, dass sie auch nichts mögen!)
Und nicht zuletzt würde ich mich halt doch mit deiner Freundin kurzschliessen. Ich würde ihr erklären, dass der "arme" Bub zuviel Znüni dabei hatte und deswegen kein Mittagessen mehr mochte, ob es eventuell möglich sei, an diesem Tag das Znünitäschli ein bischen weniger zu füllen. Wenn sie das rundweg ablehnt, musst du dich hernach wenigstens nicht mehr fragen, wo Junior seine ungehobelten Manieren her hat.

Ein Kind das vor dem Mittagessen noch das Znünitäschli voll hat, bekam definitiv zuviel Sachen mit. Und es dann ohne Mittagessen am Nachmittag wieder in die Schule schicken ist voll ok, es hat ja auf seine Art und Weise schon gegessen, es ist sicher nicht mehr hungrig.

Meine Persönliche Meinung: Du lässt dir auf der Nase herum tanzen, vom Kind wie auch von seiner Mutter!
klammer
Dabei seit: 30.06.2005
Beiträge: 94
also ich würde mein kind niemals zu dir ins mittagstisch geben, nicht deshalb weil du ja darauf bestehst das gegessen wird was du kochts sondern wegen diesem unterton, man merkt das brutal das du das kind nicht magst und es fast gerne so quelst...
ich hoffe deine freundin liest deinen text nicht dann seid ihr freundinen gewesen...

also echt, wir haben sehr oft kinder zuhause cousine freundinen und und und, ich koche jeden tag frisch und fein und ich würde mir schon mühe geben dem 6 jährigem was auf den teller zu tun was der arme kerlchen dann auch gerne hat und isst bevor er wieder in die schule oder wo auch immer muss..

mit deinen kindern kannst du machen was du willst aber ich finde du solst nicht uns hier im forum über die probkleme die du mit dem kind hast informieren sondern unbedinngt seine mutter und zwar so wie du es hier gemacht hast so ist dein problem schnell gelöst...

Morgen ist wieder ein neuer Tag
Gelöschter Benutzer
@Platibus

Ich bin ziemlich erstaunt über dein Posting; von dir hätte ich mehr Verständnis erwartet. Meine Tochter, die sehr heikel ist, hat ganz eindeutig extrem sensible Geschmacksnerven. Ihre Vorlieben sind immer die gleichen, nicht heute dies, morgen das; Kohlensäure erträgt sie gar nicht; sie merkt, wenn ich ein anderes Mehl nehme für Spätzli; sie merkt neue Gewürze; sie isst auch Pommes im MacD nicht, wenn zuviel Salz dran ist (die wir noch essen und einfach denken, sie sind etwas zu gut gesalzen), fettige oder buttrige Speisen kann sie nicht essen, Saucen sowieso nicht, keine Mayo, kein Ketchup, kein gar nichts; Würste sind ihr ebenfalls zu fettig und zu salzig. Die Geschmacksnerven reagieren auch auf Essensdüfte: Essig z. Bsp. oder Butter. Als sie im KiGa war, konnte sie beim Znüni keinen Apfel essen, wenn ein Kind neben ihr ein Brot mit Butter ass. Immer.
Ja, für mich als Mutter ist das mühsam, aber es ist wie es ist, und ich zweifle nicht einen Moment daran, dass es ihr ernst ist und sie diese Dinge stärker wahrnimmt als wir andern. Es bessert sich, aber langsam. Wir haben auch Abmachungen, schliesslich soll sie sich gesund ernähren, aber essen, was sie abstösst, gehört bestimmt nicht dazu. Ich respektiere ihr Empfinden.
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Ich war als Kind auch heikel und mit einem feinen Geschmacks- und Geruchssinn ausgestattet.

Meine Mutter als starke Raucherin mit wohl abgestumpften Geschmacksknospen hatte leider die Angewohnheit, die Speisen zu überwürzen. Unvergessen ihre Salate, die in Essig schwammen, und über die sie am Schluss noch das Migros-Aromat Mirador mit Kräutern in rauen Mengen darüberstreute, so dass sich die Streuwürze in den Falten der Salatblättern versteckte und in meinem Mund explodierte.
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
@me too
das hat jetzt aber gar nichts mit dem problem zu tun das anjuli hat.

meiner meinung nach probiert sich der junge ganz klar in einem machtkampf mit ihr UND der mutter.
das die mutter so unflätig reagiert, mit ihrer aussage, finde ich krass. sowas würde meine freundin nie sagen.

am rande bemerkt : ich habe selber extrem heikle esser und hatte auch schon noch heiklere tageskinder. aber ich wusste genau was sie mögen und was weniger (das eine mädchen hat praktisch nur rohes gemüse gegessen).

es wäre also ein leichtes einfach das zu kochen was die kinder eher mögen. in diesem fall weigert sich der june einfach bei ihr zu essen.
es geht um nichts anderes.

ich würde nochmals mit der mutter sprechen. wenn dies aus welchem grund auch immer nichts bewirkt,
wäre bei mir ganz klarer tarif: ihn fragen was er essen möchte. wenn er dir nichts sagen will/kann dann soll seine mutter ein sandwich mitgeben, so what? fürt deine kids wird normal gekocht wie immer. das ganze nicht mehr thematisieren. so ist dein druck weg , und seiner auch.

falls er trotzdem motzt , klar und deutlich sagen: das möchte ich nicht , ich finde es unfreundlich von dir wenn du so über das essen redest das ich mit viel arbeit gekocht habe.
du musst nicht davon essen.
enna
Dabei seit: 02.10.2002
Beiträge: 5
Ich habe nun nicht alle Antworten gelesen und wiederhole ev. etwas:
Es könnte doch gut sein, dass die patzige Art von dem Jungen gar nichts mit dir zu tun hat.
vielleicht hat er einfach ein Problem, dass er dann auswärts essen muss?
Weil er dann nicht bei seiner Familie sein kann?
Ich würde versuchen, den Kleinen einzubinden. Wünsche äussern, nachher mithelfen am Herd...im Sinne, dass haben wir gemeinsam gekocht...
Gelöschter Benutzer
Hypericum, das wissen wir nicht, es kann genauso gut sein, dass er so ist wie meine Tochter und schlicht das Essen von Anjuli nicht mag, weil es von dem abweicht, was er kennt.