Muss man sich als Mama die Berufstätigkeit erkämpfen??

Mümseli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 04.05.2007
Beiträge: 76
Hallo! Ich bin ein bisschen geknickt. Ich habe letzten Oktober mein 3te Kind bekommen und möchte nun nach einer nun bald gut 3jährigen Mutterschaftspause gerne wieder 1-2 Tage arbeiten gehen. Ich habe mir diese Mutterschaftspause so gewünscht und da es uns finanziell nicht schlecht geht konnten wir uns das auch leisten. Nun bin ich mich also am umschauen. Die Kinderbetreuung kann final natürlich erst organisiert werden wenn ich einen Job habe und auch weiss welche Tag ich weg bin. Trotzdem habe ich mich mal bei meiner Mutter und Schwiegermutter erkundigt, ebenfalls bei einer Tagesmutter im Dorf die ich bereits kenne, wie es denn aussehen würde. Die Bilanz ist ernüchternd. Meine Mama ist noch zu 70% Berufstätig und die restliche Zeit geht sie lieber bei meinem Bruder 'hüten'. Sie sieht das sowieso sehr skeptisch dass ich wieder arbeiten will. Dass ihre Schwiegertochter arbeiten geht ist dann allerdings kein Problem. Sie hat mir aber angeboten in 2 Jahren wenn sie pensioniert ist zu helfen. Meine Schwiegermamma hat mir auch gesagt dass sie dafür nicht zu haben ist. Obwohl sie die beiden grösseren Kinder schon jetzt alle 2 Wochen einen Tag nimmt. Sie hat mir gesagt, dass sie kein 'Hüeti' sein will und die Kinder zu ihrem eigenen 'Vergnügen' zwischen durch mal will. Die Tagesmutter ist sehr ausgebucht. Aber man könnte dann noch mal schauen, je nach Wochentage. Kinderkrippe ist wenn ich keinen subventionierten Platz bekomme zu teuer. Dann zahlen wir drauf und das liegt im Budget dann widerum nicht drin. Im Moment hat mir der KIBE mitgeteilt hat es keine Plätze frei hat. Wir haben eine Tagesschule ab dem 1Kiga Jahr. Das passt für meine älteste Tochter. Aber während den Ferien bräuchte ich ja dann vielleicht doch etwas unterstützung aus der Familie. Sicher, mein Mann unterstütz mich und irgendwie bringt man das schon hin. Aber das ich statt Unterstützung oftmals noch blöde Kommentare bekomme gibt mir schon zu denken! Wie habt ihr das erlebt? Bekommt ihr Untestützung von den Grosseltern od. der Familie? Oder musster ihr euch das auch alles selber erkämpfen? Bin gespannt was ihr zu berichten habt.
basilikum
Dabei seit: 22.03.2010
Beiträge: 638
Regelmässig habe ich keine Unterstützung von meinen Eltern/Schwiegereltern. Die Eltern hüten schon bei meinem Bruder... Wenn "Not am Mann ist" kann ich aber schon auf sie zählen, da bin ich sehr froh.

Aber sonst organisiere ich mich lieber selber und die Kinder sind auch nicht mehr so klein wie deine.

Ich würd's sehr langsam angehen: Versuch erst mal eine Arbeit für 10-20% zu finden, das würde ev. schon reichen?
Dann kannst du ev. die Kinder mit einer befreundeten Familie "tauschen"? Wäre ja auch für die Kinder interessant?
Barbabottine
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
Lass Dich nicht beirren und versuch weiter zu organisieren. Möglichst unabhängig von den Verwandten! Kann Dein Mann reduzieren? Will er reduzieren und Zeit in seine Familie investieren? Manchmal tun die Betriebe zuerst etwas zickig aber wenn man ihnen etwas Zeit gibt ist es dann plötzlich doch möglich, dass der Mitarbeiter 80 oder wenigstens 90 % arbeitet icon_wink.gif.

Habt ihr einen Verein für Kinderbetreuung in Eurer Region? Bei uns kann man über diese Tagesmütter suchen (wie eine Vermittlungsstelle). Mach Inserate in den Lebensmittelläden, Quartiertreffs etc. Vielleicht gibt es eine Mutter, die es sich dann überlegen würde und von der Du noch gar nicht weisst, dass sie Deine Kinder betreuen würde.

Viel Kraft und Erfolg!

An it harm none do what ye will
Globi
Dabei seit: 30.07.2008
Beiträge: 2774
Die Grossmütter haben Recht, wenn sie nicht wollen!!! Denn das ist dann doch eine Verpflichtung. Sie hüten dir sicher gerne mal, wenn es brennt. Und ganz ehrlich - Grosseltern sind ja auch nicht unbedingt dazu da, es der Mutter zu ermöglichen, zu arbeiten icon_wink.gif Und wenn ja, werden sie hoffentlich auch entschädigt.

Organisier dich anders: Mit einer Kollegin abwechseln, eine andere Tagesmutter suchen, etc.
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Unterstützung von den Grosseltern einzufordern und mangelnde zu beanstanden finde ich nicht in Ordnung. Klar ist es praktisch, aber die haben ihre "Pflicht" an Erziehung hinter sich, alles weitere ist freiwillig und sie haben auch ein recht auf ihr Leben. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern früher immer meinten, wenn sie andere Grosseltern ständig hüten sahen, dass sie das nicht haben wollen würden, sondern ihr Leben für sich geniessen... seit sie Grosseltern sind, hüteten sie - wenn es möglich war - immer, wenn Not am Mann war, zeitweise auch wirklich regelmässig. Klar bin ich froh und dankbar gewesen, hatte aber auch Zeiten, in denen ich es anders organisieren musste und konnte da im Dorf auf Eltern von Mitschülern und Freunde zählen - bedarf einigem an Eigeninitiative und ab und an wurde die HIlfe gar an mich herangetragen - ein schönes Gefühl.

Der Weg ist das Ziel
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Hallo Mümseli

Und wie ich das kenne! Meine SchwieMu hat mir mitgeteilt, das sie "gerne" auf die Kinder aufpasst. Doch sie kann ihren "unwillen" es nicht immer gerne zu tun, nicht verbergen. Einerseits sieht sie es ein, das ich auch dazuverdienen muss und will, doch anderseits hätte sie es lieber, wenn ich nicht arbeiten gehe.

Sie sieht es auch nicht so eng, wenn es ihr mal nicht geht.... dann soll ich mich doch einfach anderswie/wo arrangieren - obwohl wir ihr, für das hüten einen teil von meinem lohn zahlen.
Deine SchwieMu und Mutter sind wenigstens ehrlich und versprechen dir nichts, was sie nicht halten können/wollen.

Ja, bin im moment auch recht gefrustet - das ich es organisatorisch nicht so hin bekomme und verärgert, das man mich einerseits unterstützen möchte und anderseits, im regen stehen lässt.

Ich würde so gerne, wieder in meinem erlernten beruf einsteigen, doch dazu brauch ich eine zuverlässige betreuung - oder ich warte, bis die Kinder etwas grösser und selbstständiger sind.

Ich wünsche dir viel Erfolg.
Liebe Grüsse
Gelöschter Benutzer
Hallo Mümseli

Ich kann deine Enttäuschung verstehen. Teilweise bin/war ich in einer ähnlichen Siuation, da ich die letzte in der Familie war, welche Kinder kriegte.

Meine beiden Schwestern bringen ihre Kinder immer wenn sie arbeiten meiner Mutter (beide arbeiten 1-2 Tage/Woche). Und bezahlen ihr für die Kinderbetreuung einen "schäbigen Lohn".
Einerseits hatte ich immer das Gefühl, dass es ihr zuviel ist mein Kind auch noch zu hüten und andererseits wollte ich die Grossmutter nicht als regelmässige Kinderbetreuerin verpflichten
Für mich hat es deswegen von anfang an nicht gestimmt ihr mein Kind (ab 2012 habe ich zwei Kinder) zur Betreuung abzugeben.

Ich selber arbeite 40% und habe mir die Kinderbetreuung unabhängig von Verwandten organisiert. Ich fühle mich persönlich besser, wenn ich mit einer Tagesmutter klare Vereinbarungen treffen kann und ich sie auch entlöhne.

Nebst der Tagesmutter habe ich ein Hüetimeitli, welches am Wochenende/Abend, wenn mein Mann und ich mal gemeinsam weggehen, zum hüten vorbeikommt.

Dies ist für mich momentan die ideale Lösung.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
p.s. ja klar, ich habe meinen job getan... schaut selber wie ihr es hinbekommt... und wenn ich mal alt und pflegebedürftig - brauch ich euch auch nicht?!

sorry? ist nicht alles ein geben und nehmen?

etwas überspitzt geschrieben.

gruss
Balaine
Dabei seit: 13.03.2002
Beiträge: 1475
Ich finds anmassend, von Eltern und Schwiegereltern zu erwarten, dass sie hüten. Vor allem kleine Kinder, die wirklich anstrengend sind.
Warum alles gleichzeitig, zig kleine Kinder, auswärts arbeiten etc? Wenn man schon einen Job hat oder die Kinderbetreuung einfach ist, warum nicht? Aber auf Teufel komm raus, das verstehe ich nicht.
Meine Kinder wissen jetzt schon, dass ich dann mal keine Hütegrossmutter sein werde.

ich bin ein Star, holt mich hier raus!
Alma
Dabei seit: 23.02.2010
Beiträge: 139
Es ist das gute Recht der Grosseltern, Nein zu sagen. Sicher müssen sie sich nicht als Kinderhüeti zur Verfügung stellen, nur weil du arbeiten gehen willst und das praktisch wäre.
Ausserdem arbeitet deine Mutter 70% und hütet die Kinder deines Bruders. Ich denke, damit ist sie wohl genug ausgelastet, da kannst du sicher nicht verlangen, dass sie deine auch noch nimmt. Oder meinst du gar, sie soll deine Kinder hüten und dein Bruder und seine Frau sollen dann eine andere Betreuung organisieren???

Ich sehe auch nicht, dass du dir da irgendwas "erkämpfen" musst, ist ja nur eine Frage der Organisation.