Muss man sich als Mama die Berufstätigkeit erkämpfen??

anita30
Dabei seit: 30.04.2008
Beiträge: 0
@ultramarin,

ja, da hast Du recht. Da ich nicht mehr in meinem Beruf arnbeiten möchte habe ich aufgehört zu arbeiten. Sicher wird es schwerer, aber ich bin überzeugt, dass auch ich wieder etwas finden werde. Werde villeicht auch nochmals eine Ausbildung machen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@jeruscha: Nun, ich hatte tatsächlich das ganze etwas abgeschwächt. Bei uns funtioniert das anders mit der KK Prämienverbilligung:

Beim ersten, also aller ersten mal, füllst du das Formular aus. Wenn du Anspruch auf Vergünstigung hast, wird Dir diese tatsächlich erst ca. Mitte Jahr rückvergütet. Doch, ab kommendem Jahr, wird bereits VOR der ersten Prämienabrechnung die Prämienvergünstigung abgezogen. Somit bezahlen wir nur die Mindest-Prämie, die nach Abzug der Vergünstigung bleibt.

Finde ich super so. So weisst du grad, wieviel KK Prämien du effektiv bezahlst, musst nicht warten, bis der Kanton die Prämie rückvergütet, etc.
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
@nicki80

du schreibst: "ich muss ehrlich zugeben, auf diese weise würde mir das "projekt kind" schon vorher total ablöschen. ausserdem weiss ich ja vor meinem ersten kind nicht, ob das überhaupt was für mich ist und ob ich dann so leben möchte, wie ich's vorher jahrelang geplant habe"

warum würde es dir dann ablöschen?
wegen der Planung? Lustig, bei mir ist es genau das Gegenteil.
Einen Hauskauf plant man ja auch, ein Umzug auch, ein Stellenwechsel auch. Die Planung und Vorbereitung macht doch die Vorfreude noch viel grösser. Für mich ist selbstverständlich, dass man sein Leben "vom Ende her" denkt, also erst denken "was will ich", dann "wie komme ich von hier aus (jetzige Lebenssituation) da hin, wo ich hinwill".

Natürlich kann es sein, dass es dann nicht so ist, wie man es sich vorgestellt hat. Aber dann kann man es anders machen aus eigener Entscheidung und nicht, weil man nicht anders konnte.

Wir frauen - und unsere Männer, die vermisse ich manchmal auch in diesen Diskussionen, denn man hat das Gefühl, ob die Mutter arbeiten geht, ist etwas, was SIE sich einrichten muss - sind heute nun mal gefordert, Entscheidungen zu treffen. Früher, da gab es nichts zu entscheiden. Da blieb man als Frau zu Hause und basta. Mein Mann wusste von Anfang an, dass ich nicht zu Hause bleiben werde. Wir haben beide eine gleich gute Ausbildung, für mich ist arbeiten genau so selbstverständlich wie für ihn. Wir haben uns jahrelang aus- und weiterbilden lassen, während andere in die Ferien gingen, haben wir gebüffelt und Kurse besucht. Wir haben gemeinsam geplant: Wir haben uns weitergebildet, haben Stellen gesucht und gefunden, wo es möglich ist, auch mal einen Tag pro Woche im Home-office zu arbeiten, damit wir beide reduzieren können wenn Kinder kommen.

Das ist alles eine gemeinschaftliche Entscheidung. Das Problem ist, dass die meisten jungen Familien noch im Modus funktionieren: erst Kinder bekommen, dann kurz vor der Schwangerschaft oder während der Schwangerschaft oder während der Babypause schauen wie es weitergeht. Dabei ist das Arbeitsteilungsmodell etwas, was man viel früher anvisieren muss. Wie viele andere Dinge im "modernen Leben": Altersvorsorge etc. Da kann man nicht bis 2 Jahre vor Pension warten und dann schauen, wie man den Lebensabend finanzieren kann oder will.

lg
dido
Dabei seit: 08.03.2002
Beiträge: 462
@Blumenkind75: Du sprichst mir aus dem Herzen. Mir ging es ähnlich, von Anfang an war klar, dass ich immer arbeiten würde. Ich bin ja (fast logisch daraus folgend) auch an einen Mann geraten, der ähnlich tickt und mit dem ich nicht erst jahrelange Diskussionen führen musste. Dank seiner Selbständigkeit konnten wir mein Pensum je nach aktuellem Bedarf und Job anpassen und haben so die Vorschulphase gut über die Runden gebracht.

Für die heutigen jüngeren Frauen mit meist guter Aus-/Weiterbildung ist es schon selbstverständlicher, dass BEIDE gefordert sind und nicht die Frau für ihre paar Auswärts-Prozent eine Hüeti organisieren muss. Aufschwung beginnt im Kopf icon_smile.gif
zomili
Dabei seit: 20.10.2008
Beiträge: 66
ich lese gerade ein spannendes Buch zu diesem Thema, obwohl der Titel nicht darauf schliesen lassen könnte. Titel; Rabentöchter , Autorin Julia Onken. Habe gerade ein separates Thema eröffnet, da ich mich gerne austauschen würde.

Werde mir morgen Zeit nehmen und mich hier durchlesen. Habe heute nur ein paar gelesen.

@blumenkind
planen ist ja schön und gut. aber manchmal kommts halt auch anders. du kannst dich glücklich schätzten, wenn dein mann gleichermassen mitzieht mit der familienaufteilung. ich kenne zwei frauen, die sehr emanzipiert sind und ausgebildet und bei einer klappt es trotzdem nicht mit dem arbeiten, so wie sie sich das geplant hat. oft ist es halt dann doch so, dass alles an der frau kleben bleibt. von der organisation, wer wann die kids hütet bring oder abholt über essen einkaufen und kochen oder planen wer wann was macht.
Gelöschter Benutzer
blumenkind, dann würde man sich je nachdem (wenn der mann passt aber der beruf nicht kompatibel ist) auch einen anderen beruf aneigenen um ihn zum familienmodell passend zu machen?

nein, ich lebe nicht so. ich habe kein haus und auch meine mehreren kantonswechsel habe ich ohne monatelange planung hingekriegt. nix gegen den verstand, er schadet nicht, aber ich lebe mein leben aus dem bauch raus und finde, ich bin bis heute gut gefahren damit. anders würde ich mich nicht wohl fühlen.

aber bei all' diesen dingen gibts kein schwarz und weiss... es gibt viele grauzonen und ich denke es ist schwierig, solches in einem forum zu definieren. dafür müsste man die menschen und ihre lebensweise kennen.

ich wollte nie kinder und habe heute drei - und ich habe gerne kinder. hätte ich mein leben konkreter geplant und danach gelebt, wäre ich heute vermutlich direktionsassistentin in einem internationalen konzern und hätte ein eigenes pferd. da sage ich doch mal gern c'est la vie icon_biggrin.gif
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Mümseli

Heute konnte ich dich gut verstehen. Meine Mutter hat schon x-Mal die Kinder meines Bruders gehütet. Heute bekam ich eine Jobanfrage für die Sommerferien. Ich rief meine Mutter an, und fragte ob sie 5 Tage auf meine beiden Kleinen aufpassen würde. Ich kann den Job echt gut gebrauchen momentan.

Sie tat grad etwas schwierig, ob das mit meiner Kleinen (6) ginge. Obwohl sie sich gerne beschwert wie anstrengend die Kinder meines Bruders sind (schlafen schlecht), nimmt sie seine, und bei meinen traut sie sich das angeblich nicht zu.

Wir habens dann hingekriegt, ich habe sie drauf aufmerksam gemacht, dass mein Bruder seine Kinder schon oft abgeben konnte bei ihr, auch wenn er mit seiner Frau in den Urlaub ging. Damit hätte ich nicht kommen müssen icon_wink.gif

Ich musste mich dran erinnern aus welcher Generation meine Mutter ist. Das Patriarchale, wo der Mann einfach mehr wert ist als die Frau, drückt da bei ihr durch. Deswegen schlägt sie meinem Bruder diesen Wunsch nicht aus, bei mir probiert sies jedoch schon.

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
Blumenkind: finde ich sehr treffend geschrieben, genauso finde ichs auch! Klar, oft kommt alles anders, als mans geplant hat, aber trotzdem- man muss diese Rollenverteilung als Paar unbedingt vor den Kindern besprechen, ich finde, man macht es oft viel zu wenig, auch bei uns selber war es so!
Ich habe eine Schwägerin, die zu ihrem Mann immer gesagt, wenn er nicht bereit sein, sich in Kinderbetreuung und Berufsarbeit halb-halb zu teilen, wolle sie keine Kinder haben. Punkt. Ich fand damals recht krass (hatten damals noch keine Kinder), aber jetzt verstehe ich's immer besser. Denn wie schnell landet man- eigentlich ohne zu wollen- im alten Rollenmodell, und ist irgendwann unzufrieden und kann's fast nicht mehr ändern...
Auch das: "Nur oft haben die Männer das Gefühl, da es bisher keinen in der Firma gibt, der das so macht, habe man keine Chance. Aber irgendjemand muss den Anfang machen und viele sind erstaunt, wie entgegenkommend die Firma dann doch ist, wenn man den Mut hat zu fragen." finde ich sehr gut geschrieben! Ich habe erst gerade in einer Zeitschrift gelesen, dass es dafür einfach noch viel zuwenige Männer gibt, die das so vorleben im, Betrieb, dass sie teilzeit arbeiten und für die Familie aktiv sind, z.B. mal früher gehen um ein Kind abzuholen. Je mehr Männer das tun, desto selbstverständlicher wird es. In andern Ländern, z.B. Norwegen, sei es gang und gäbe, dass Frau UND Mann sich für die Kinder engagieren, und so seien Arbeitswelt und Kinderbetreuung vom Staat aus aufeinander abgestimmt.
rawa
Dabei seit: 31.03.2007
Beiträge: 9
Seit ich Kinder habe, habe ich gelernt, dass man eine Familiensituation nicht mit einer anderen vergleichen kann.
Ich habe Kolleginnen mit sehr hüetifreudigen Grosseltern, die gleich noch den halben Haushalt erledigen. So ist es natürlich einfacher ausser Haus arbeiten zu gehen, als wenn man das nicht einfach so hat.
Ich habe schon das Gefühl, dass ich das ausser Haus arbeiten sehr erkämpfen musste. Zuerst mit Kita, jetzt mit meinen pensionierten Schwiegereltern. Immer bevor sie zu uns nach Hause kommen habe ich einen riesen Stress mit aufräumen und putzen. Mit meiner Schwiegermutter verstehe ich mich nicht besonders gut, mit meinem Schwiegervater aber schon. Unstimmigkeiten sind entstanden punkto Kindererziehung, ich habe das Gefühl sie werden älter und ertragen unsere manchmal halt lebhaften Kinder nicht mehr so gut.
Und jetzt nach 9 Jahren habe ich genug. Ich fühle mich so erschöpft, obwohl mein Mann viel mithilft. Ich habe schweren Herzens meine Stelle gekündigt. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin gescheitert, Familie, Arbeit und Haus und Garten alles gleichzeitig managen zu können.
Aber eben, jede Familiensituation ist anders... vergleichen bringt nichts.

Ich hoffe fest, ich kann in 1 bis 2 Jahren wieder einsteigen, ich habe meinen Beruf sehr gern.
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
@zomili

du schreibst: du kannst dich glücklich schätzten, wenn dein mann gleichermassen mitzieht mit der familienaufteilung. ich kenne zwei frauen, die sehr emanzipiert sind und ausgebildet und bei einer klappt es trotzdem nicht mit dem arbeiten, so wie sie sich das geplant hat.

sich glücklich schätzen, dass der Mann mitzieht... das ist es eben, was mich stört: das klingt so, als hänge die Arbeitstätigkeit der Frau damit zusammen, ob sie das Glück hatte, einen kooperativen Mann zu "erwischen"...

So ist es aber nicht. Ich wäre niemals eine seriöse Beziehung mit einem Mann eingegangen, der diese Einstellung nicht teilt. Das sind doch zentrale Punkte in der Sicht über das zukünftige Leben, wenn beide Partner die nicht teilen, käme eine Familie zu gründen für mich nicht in Frage. Also ist es keine Glückssache. Wir Frauen müssen unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen und sie nicht davon abhängig machen, ob der Mann mitzieht oder nicht...

@rawa

ich wünsche dir alles Gute. Suche die Schuld nicht bei dir, das bringt keinem was. Ich bin sicher es kommen wieder bessere Zeiten, erhol dich erst mal von dieser strengen Zeit. Alles Liebe

@Nicki80
du schreibst: Dann würde man sich je nachdem (wenn der mann passt aber der beruf nicht kompatibel ist) auch einen anderen beruf aneigenen um ihn zum familienmodell passend zu machen?

Ich glaube das wäre in den meisten Fällen gar nicht nötig. Ich bin immer noch der Überzeugung dass sich mit einem Firmenwechsel schon viel erreichen lässt. Ich kenne keinen Beruf, mit dem man aus Prinzip nicht Teilzeit arbeiten könnte, also unabhängig von der Firma. Ok, Seemann vielleicht, da kann man nicht einfach Freitags frei nehmen icon_biggrin.gif
Ich weiss es ist nicht einfach, aber man muss sich überlegen, was man aus dem Beruf, den man hat, machen kann. Vieles lässt sich schon mit Weiterbildungen und eins zwei Stellenwechseln erreichen. Nicht in jedem Fall, aber ich behaupte im grössten Teil der Fälle ist das möglich, wenn man will.

Früher hat man das ja von Ärzten, Anwälten auch gedacht. Es war fast schon Naturgesetz, dass sie 150% arbeiteten. Und siehe jetzt, wie viele Ärzte, Anwälte Teilzeit arbeiten. Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen, bzw. müssen uns mit ihnen ändern.