Muss man sich als Mama die Berufstätigkeit erkämpfen??

Gelöschter Benutzer
@Blumenkind75: jein. Auch wenn du das im voraus besprichst, kann es ja immer noch sein, dass sich dein Partner umentscheidet, bzw. das Baby ist da und er merkt, dass er damit gar nicht umgehen kann, die Situation nicht meistert. (Nein, das ist kein Angriff auf Männer und ja, das kann auch Frauen passieren)
Vorausplanen ist gut und recht, man muss allerdings auch damit rechnen, dass sich der Partner nicht mehr an Abmachungen hält oder halten kann. Erst da kommt die von die geforderte Selbstbestimmung der Frauen voll zum Zug und unter Beweis.
Maon
Dabei seit: 29.11.2006
Beiträge: 45
Meine Berufstätigkeit ist mir wichtig. Daher pflege ich sie wie ein Hobby. Mal muss ich dafür kämpfen, mal läufts wie am Schnürchen. Mal werde ich unterstützt, mal muss ich selber schauen, wie ich klar komme. Es ist ein ständiges auf und ab und je nachdem muss ich entsprechend reagieren.

Seit ich Mutter wurde, habe ich schon zwischen 80%-0% ausswärts gearbeitet. Im Moment habe ich mein persönliches Ideal gefunden. Ich hatte das Glück intern in der gleichen Firma die Stellenprozente zu wechseln als auch die Jobs zu wechseln bis ich mich fand. Dabei hatte ich nicht immer Vorgesetzte, die mich als Frau und Mutter verstanden. Rein aus meiner Erfahrung weiss ich jetzt, ob sich Berufstätigkeit gut mit Familie vereinbaren lässt, kommt einzig und allein darauf an, wie gut die unterstützung des Chefs/der Chefin und des Teams ist.
Berlin01
Dabei seit: 08.04.2011
Beiträge: 20
Nein, ich hatte nie das Gefühl, mir meine Berufstätigkeit erkämpfen zu müssen. Aber ich habe auch nie den Anspruch an meine Familie gestellt, mich darin zu unterstützen (ich spreche nicht von meinem Mann!).

Wir haben die Kinderbetreuung immer familienextern organisiert, immer mit recht viel Vorlauf geplant, verschiedene Alternativen geprüft und besprochen. Man resp. frau kann halt nicht den Anspruch haben, von Heute auf Morgen alles organisieren zu können.
Gelöschter Benutzer
blumenkind, mein mann kann seinen beruf nur bei dieser einen firma ausüben, kein witz icon_wink.gif er kann die firma nicht wechseln. aber eigentlich spielts keine rolle weil wir mehr oder weniger so leben, wie es uns gefällt. ich gebe zu, anfangs hatte ich mühe, dennoch: krippe oder tamu kam für mich in den ersten 2 lebensjahren nicht in frage. drum blieb ich daheim. mit 3 kindern innert 4 jahren sind das halt mindestens 6 jahre zu hause bleiben.
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
Nicki, ich glaube dir schon, dass das bei euch der Fall ist.
Aber auf die Gesamtbevölkerung betrachtet ist das ist doch eher die Ausnahme. Ich hab ja geschrieben: "nicht in jedem Fall, aber doch in den meisten". Klar gibt es einige wenige Berufe, bei welchen man keine Ausweichmöglichkeiten auf andere Firmen hat. Aber die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet doch in Berufen, in welchen viele - oder wenigstens einige- Firmen als Arbeitgeber in Frage kommen.

lg
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
@blumenkind

ICH kenne keinen arzt der 'nur' teilzeit arbeiten kann. es warten nach der arbeit am patienten noch zig papierkram, gespräche, telefone, vorbereitungen, anmeldungen, etc.
im endefekkt arbeitet ein 100% arzt sehr viel mehr und alle niederprozentualen dann im endeffekt 100%

frag mal einen arzt nach seinem sozialen netz, seiner freizeitbeschäftigungen und hobbies die er regelmässig ausüben kann..



(ausnahmen gibts immer icon_wink.gif)

have a nice day
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
Holzwurm

ich kenne einige davon.

Was du schreibst gibt es schon noch, aber er geht von einem "alten" Bild des Arztes Aus: die Einzelpraxis, in der der Arzt neben der eigentlichen Arbeit am Patienten sich auch noch um administratives kümmern muss.

Der Trend in der CH geht aber immer mehr in Richtung Gemeinschaftspraxen, Einzelpraxen sind noch viele vorhanden, werden immer mehr zum Einzelfall. Zahlen dafür gibt es genügend, dieser Trend wird von den Krankenkassen auch gepusht, da Gruppenpraxen effizienter und kostengünstiger arbeiten.

In diesen Praxen werden die Ärzte weitgehend von Laborarbeit, Gesprächen, Telefonaten, Vorbereitungen, Anmeldungen, etc. befreit, das übernimmt für alle Ärzte der Praxis ein gemeinsames Sekretariat/Assistenten/Laborpersonal, was letztlich auch den Patienten zugute kommt, da sich der Arzt "nur" auf die Arbeit am Patienten und der ständigen Weiterbildung konzentrieren kann.

lg
Gelöschter Benutzer
blumenkind, ja, das ist zum glück so.

und mein mann hat vor der familienplanung seinen beruf gewechselt. früher war er bäcker-konditor und ich hätte mit jenem lohn mind. 50% zusätzlich arbeiten müssen, um auf unseren heutigen monatslohn zu kommen.

ach, vermutlich habe ich gewusst, irgendwie, dass ich eh daheim bleibe. meine firma hat mir 50% angeboten, ich hätte das baby anfangs sogar mitbringen dürfen, aber ich wollte nicht und das war dann auch eine gute entscheidung.

mittlerweile habe ich mich mehrmals beworben und konnte mich überall vorstellen gehen. ich habe von mir aus die stellen abgesagt weil sie organisatorisch nicht zu vereinbaren waren mit den schichten meines mannes.

und nun gucken wir einfach mal, wie's weiter geht.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
@blumenknid

.. und welche form von praxen sind denn das..? weisch dass der arzt nicht noch grad jeden termin mit den pat oder jede blutabnahme selber tätigt ist sogar mir bewusst.

mir scheint trotzdem dass du ein wenig blauäuigig und grünohrig bist was die effektive arbeitszeit eines arztes beeinhaltet.

have a nice day
Blumenkind75
Dabei seit: 19.04.2006
Beiträge: 90
Nun Holzwurm

mag sein, dass du das denkst...
meine beste Freundin ist Ärztin und arbeitet 3 Tage pro Woche in einer solchen Gemeinschaftspraxis ausserhalb Zürichs. Sie muss sich um nichts solches kümmern. Sie geht hin, bekommt von den Assistenten/innen die Dossiers der Patienten für den Morgen in die Hand gedrückt, schaut sie durch, dann arbeitet sie Patient für Patient durch, muss daneben nichts administratives erledigen. Wir essen manchmal zusammen zu Mittag, auch Mittagspause liegt drin, genauso wie pünktliches Nach Hause gehen, ausser es kommt jemand ohne Termin vorbei wegen einem Notfall, da kann sich der Arbeitstag schon ein wenig verlängern.

Nicht wenige der Frauen - und auch einige Männer - die mit ihr studiert haben, arbeiten Teilzeit in Gemeinschaftspraxen. Nicht alle wollen das, viele arbeiten auch Vollzeit und mit vielen Überstunden. Aber es gibt diese Möglichkeit. Die habe ich nicht erfunden oder so. Und es sind nicht nur einige wenige Ärzte, die in solchen Praxen arbeiten, du kannst dir mal die Entwicklungszahlen von Gruppenpraxen in der Schweiz der letzten paar Jahre angucken. Den klassischen Arzt mit EInzelpraxis gibt es schon noch, das habe ich nie bestritten. Ich habe nur gesagt, dass es selbst als Arzt möglich ist, Teilzeit zu arbeiten.

lg