Mythos Mutter

Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
Ich finde, zuviel Selbstaufgabe und "Mutter"liebe kann ein Kind auch erdrücken und vor allem in seiner Selbstfindung hemmen.

Ich sehe viele Mütter mit bereits erwachsenen Kindern, die den Platz in der Gesellschaft irgendwie nicht mehr finden, weil sie sich derart aufgeopfert und sich ganz der Mutterschaft hingegeben haben. Das finde ich nicht gut.
Ultramarin
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Ich seh das so wie du Muffwuff. Ich wünsche mir das Buch nicht zu Weihnachten, aber ich werds mir mal holen icon_smile.gif

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
Gelöschter Benutzer
so, habs mir trotzdem gehört icon_biggrin.gif natürlich musste ich die ganze zeit dran denken, warum das wohl ultramarin so gefallen hat icon_biggrin.gif

ein paar gedanken von mir:
mich stört, dass die autorin die geschichte der mutterrolle so erzählte, alsob das überall so war und ist. aber tatsächlich ging es nur um die mutterrolle hierzulande, und auch mehr um die reicheren mütter.

später hat sie das dann schon so gesagt: dass dieses sich total der perfektion der mutterschaft widmen, und das versinken in schuldgefühlen wegen der unmöglichkeit, diese unmenschlich hohen, an sich selber gestellten anforderungen zu erfüllen, ein ausgesprochen schweizerisches problem ist. ich frage mich echt auch wieso das bei uns so ist.

natürlich halte ich es für gut und wichtig, dass es einem wichtig ist, die kinder möglichst förderlich und liebevoll zu begleiten. aber wir vergessen, dass "förderlich und liebevoll" dem zeitgeist extrem unterworfen ist.

das bild der mutterrolle hierzulande heutzutage ist darum wohl fast zum scheitern verurteilt, weil man die ganzen anforderungen als einzelperson einfach nicht erfüllen kann, aber die gesellschaft so funktioniert, dass man als mutter auf sich allein gestellt ist. alle anderen beteiligten sind hauptsächlich professionelle (spielgruppenleitende, schule, hort)
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
ich habe mir nun auch den Zischtigs Club vom 22.6.10 nochmals angeschaut. Ich hatte damals das Gefühl, dass mir Frau Gschwend nicht überaus sympathisch ist. Tja, auch beim 2.x schauen, empfinde ich so. Auf mich wirkt sie sehr kühl. Für mich strahlt sie aus: Mütter die zu Hause sind, sind echt beknackt. Jänu, soll sie es so sehen.

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
~Tornado~
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Beiträge: 1384
danke für den link ultramarin!

finde es sehr interessant.
ich habe mir das buch bestellt.

ich denke nicht, dass es eine typisch schweizerische entwicklung ist.
auch in D und A - also im deutschsprachigen europa, zeigt sich diese entwicklung (so sagt es auch juul).

www.elterncoach.ch
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
@dude

und ich empfinde ihre aussage gar nicht so.
ich höre es anders. nämlich das es es wohl gutgemeint so gelebt wird, aber nicht erkannt wird, dass diese bemutterung auch in ein extrem fallen kann, dass den kindern nicht nur zu gute kommt. es ist ein nicht-bös-gemeintes dilemma.

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*paxxie*
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 1478
Ok, dann ist der Film sehenswert, nicht nur einfach ein weiterer Beitrag so in der Art *den arbeitenden Frauen über's Köpfchen streich und Schuldgefühle wegred*? icon_wink.gif
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
@Tornado
Ich bin mir bewusst, wenn ein Kind welches nie fremdbetreut wurde, mehr Mühe haben kann - muss es aber nicht - wenn es das 1.Mal in eine Spielgruppe, Kiga etc. gehen muss. Aber ist das denn so schlimm? Darf ein Kind denn keine "negativen" Gefühle gegenüber neuen Situationen haben. Ist das überbemutterung wenn es so ist? Ich denke nicht zwingend.

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dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
paxxie
nein, gerade umgekehrt: den armen Mütter die nicht arbeiten übers Köpfchen streich und sagen wollen, ihr könnt einem ja leid tun

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Gelöschter Benutzer
dude icon_wink.gif

nun, ich habe nicht den ganzen bericht geguckt, dafür ist mir die zeit zu schade nachdem ich die ersten 10 - 15 min. gesehen habe.

in einigen dingen kann ich sagen, ok, sehe ich ähnlich. aber auch ihre gedanken sind zum teil von gestern. ich finde, an die heutigen mütter werden noch krassere massstäbe gelegt, sie müssen nun nicht nur liebevoll sein, sondern auch erfolgreich, gepflegt, sportlich, leistungsfähig... mit einem bein im mamialltag, mit dem anderen im geschäft. es ist ja alles eine frage der organisation icon_wink.gif früher war das nicht so, da musste mami "nur" lieb sein... naja, als kind hatte ich solche vorstellungen nicht. ich wusste immer, dass meine mutter mich liebt, das hat mir eigentlich auch gereicht.

und: ich möchte sagen dürfen, dass mir dieser spagat kind und job schlicht to much ist und ich nur wegen der kinderbetreuung nicht in einer stadt mit kinderhüteangeboten leben möchte. dann wohne ich halt aufm dorf und kann gewisse dinge nicht realisieren. c'est la vie.

allerdings ist mir auch wurscht, was andere mütter davon halten. ich habe meinen weg gefunden, zu diesem stehe ich absolut und respektiere die denkweise anderer menschen (egal ob mami oder nicht) genau so.