Nicht erwünschte Weihnachtsgeschenke

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Manya" schrieb:

Sind wir alle so unendlich satt und verwöhnt?


Ja, bestimmt.

Manchmal liegt's aber auch am Geschenk. Abgelaufene Lebensmittel verschenken? Daran kann ich nichts Positives erkennen. Man hätte die besser verschenkt oder verbraucht, als sie noch gut waren. Oder was soll der Vegi mit einer Salami? Oder ein Methodist mit einer Flasche Wein? Schenken erfordert nicht nur ein volles Portemonnaie, sondern auch Sozialkompetenz. Genauso wie Geschenke empfangen.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ja klar, sich beim Schenken Mühe zu geben ist natürlich ebenso wichtig.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
es hat für mich nichts mit satt und verwöhnt zu tun, sondern damit dass man manchmal den Eindruck bekommt der Schenkende habe mehr für seinen Geschmack ausgesucht als sich zu überlegen was der Beschenkte sich eigentlich wünscht.
Auf meinen Geburi letztes Jahr habe ich unzählige Massage- und Wellnessgutscheine geschenkt bekommen obwohl ich nicht viel damit anfangen kann und das meine Freunde eigentlich auch wissen. ABER, da sie alle gerne solche Angebote nutzten, können sie wohl einfach nicht akzeptieren das ich da anders bin.

Wenn ich mir nicht ganz sicher bin was ich schenken soll und wenn ich die Person nicht gut kenne, dann erkundige ich mich evt. auch mal über eine Drittperson betr. Vorlieben.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Vor Jahren arbeiteten wir im Büro drei Frauen zusammen. Zwei davon gingen oft an den Firmen-"Kiosk" Schokolade kaufen. So kaufte ich der einen zum Geburtstag Pralinés. Ihre Antwort war, dass sie nur hier im Büro Schokolade esse. Die Pralinen hätte sie wieder weiter verschenkt. Ab da schenkte ich niemandem mehr aus dem Büro oder Betrieb etwas.

Genau aus diesem Grunde schenke ich eigentlich niemandem ausserhalb der Familie etwas Materielles. Und ich würde sicher nicht noch Geld für ein Geschenk ausgeben, wenn ich scheinbar wüsste, dass dieser daran gar keine Freude oder Verwendung hätte. Z.B. Salami am Vegi. Jeder Mensch mit gesundem Verstand schenkt keinem Vegi einen Salami. Doch vielleicht wusste der Schenkende nur nicht, dass der andere ein Vegi ist.

Mein Mann erhält regelmässig von Firmen Speck und Salami zu Weihnachten geschenkt, wie auch Rotwein. Salami und Speck mögen wir sehr gerne. Rotwein schenken wir weiter. Sehe dabei auch kein Problem.

Oder einmal backte ich einem Verwandten einen Kuchen. Sein Kommentar: Gut hatte ich noch ein Kaffi dazu, sonst wäre ich wohl an der Trockenheit erstickt. DAS finde ich enorm verletzend.

Und was meine Grossmutter anging: Sie wuchs halt auch im Krieg auf, hat den Krieg hautnah miterlebt und erlebt, wie es ist, wenn die Grund-Lebensmittel knapp werden. Schokolade hat sie selber nie gegessen.
Gerade Schokolade kann gar nicht gross verderben. Jedenfalls lebe ich heute noch.
Wirbelsturm
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.08.2013
Beiträge: 317
Da kam ja einiges an Gedanken zusammen. Ich bin weder verwöhnt noch anspruchsvoll. Aber es gibt halt Dinge die man mehr mag und Dinge die man weniger mag.

@ all Inclusive Danke für Deine Meinung, manchmal habe ich eben auch das Gefühl das sie einfach etwas schenken wollen nur das diese etwas geschenkt haben und sich nicht wirklich Gedanken machen.

Bei uns innerhalb der Familie sprich unseren Eltern, Geschwister, Nichten, Neffen u.s.w bekommen keine Geschenke, und wir bekommen auch nichts von Ihnen. Nur unsere Kinder werden von uns Eltern beschenkt, je ein Geschenk, also nichts von verwöhnt.
Wir halten die ganze Weihnachtstage ruhig, wir feiern zwar aber nur im kleinen rahmen.
Es scheint mir auch etwas scheinheilig das einem alles und jedes gefällt.


Mir egal ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme, ich hab auf beiden Seiten Freunde.

Menschen glauben oft der Mehrheit und nicht der Wahrheit.

Einige Menschen sind nicht Dumm, die haben einfach nur Pech beim Nachdenken
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Also ich würde mir jedenfalls nicht erlauben, meiner Schwester meine gelesenen und evtl. abgenutzten Bücher zu verschenken. Ich kann mir ihre Reaktion schon vorstellen, ausserdem weiss ich das sie nicht den gleichen Geschmack hat wie ich. Da erwarte ich von ihr eigentlich dasselbe und genug "Fingerspitzengefühl". Bei Menschen die einem nahe stehen wie meine Schwester, bin ich eigentlich der Meinung, dass sie einem genug gut kennen um die Vorlieben zu kennen ohne dass man sie darauf hinauf schüpft. Und wenn meine Schwester es doch mal nicht weiss, dann soll sie mir doch lieber einen Gutschein vom Weltbild, Exlibris oder sonst wo schenken, dann greifft sie wenigstens mit dem Endprodukt auch nicht wirklich daneben (Gutscheine lassen sich unter Umständen auch besser weiterverschenken, als ein abgegriffenes Buch). Eine Einladung zum Essen wäre manchmal auch schon eine Alternative.
Vor allem wird s bei meiner Schwester nervig, weil sie selber extrem heikel ist bei Geschenken.

Ich habe auch nicht das Gefühl, verwöhnt zu sein. Mich stört das Verhalten meiner Schwester, weil ich oft den Eindruck habe, dass die gebrauchten Bücher/CD noch das Notfallgeschenk für mich sind, weil sie mal wieder keine Zeit hatte (haben wollte), sich Gedanken zu machen und was zu besorgen.

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 16.12.2013 um 07:02.]
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"linda-priska" schrieb:

(Gutscheine lassen sich unter Umständen auch besser weiterverschenken, als ein abgegriffenes Buch).


Was meinst du mit weiterverschenken? Wie ein normales Geschenk, ohne Angabe der Herkunft? Das ist für mich ein totaler Schenk-Fauxpas, genauso wie bereits gelesene Bücher. Weitergeben ja, verschenken nein.

@GabrielaA

Die Geschichte deiner Grossmutter mag für dich stimmen, aber abgelaufene Lebensmittel verschenken ist trotzdem total daneben. Oder willst du mir weis machen, du würdest dich auch darüber freuen, wenn du das von der Schwiegermutter oder Nachbarin bekämst? Siehst du, das geht gar nicht. Natürlich kann im Einzelfall ein Geschenk daneben sein und der Gedanke dahinter trotzdem geschätzt werden. (Bei der Grossmutter würde ich mir aber eher Sorgen machen, wie lange sie Lebensmittel im Allgemeinen so behält.)
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Ibag's Wichteli" schrieb:

Meine Grossmutter schenkte oft "unnützes" Zeug, trotzdem freute es uns, es gehörte einfach zu ihr. Sie schenkte z.B. auch abgelaufene Lebensmittel - Schokolade oder so . und schnitt einfach das Ablaufdatum raus....



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RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
KlaraM, normalerweise komme ich gar nicht in die Verlegenheit, diesen "Fauxpas" zu begehen, da ich/wir bis jetzt Gutscheine bekamen, die wir auch gebrauchen können. Ein einziges mal haben wir einen Reisegutschein weitergegeben, mit dem Hinweis wir brauchen ihn nicht. Persönlich finde ich es jedenfalls weniger bedenklich einen nicht gewollten Gutschein "geschenkt" zu bekommen, als so "angefressenes" Zeug von meiner Schwester. Weil wenn jemand einen Gutschein weitergibt/weiterverschenkt, überlegt sich diese Person auch dabei was und wem das gegeben wird.
Bei meiner Schwester scheint es wirklich einfach Gedankenlosigkeit zu sein weil sie weiss das ich gerne lese. Das ich einen anderen Geschmack habe wird ausgeblendet Würde sich mich während dem Jahr mal einfach fragen, ob ich die Bücher möchte, weil sie diese nicht mehr will, dann habe ich immer noch die Möglichkeit abzulehnen, nur ein Weihnachtsgeschenk ablehnen ist für mich der grössere Fauxpas als einen Gutschein weiter zu schenken.
Auslandschweizerin
Dabei seit: 22.02.2013
Beiträge: 33
Wenn ich in diesem Thema so lese, dann bin ich so froh, dass ich niemandem ausser meinen Kindern etwas schenken werde und dass ich absolut nichts auf Weihnachten bekommen werde.(So hoffe ich jedenfalls), denn auf Kreta gibt es diesen Brauch nicht.
Nächstes Jahr werde ich an Weihnachten zurück in der Schweiz sein und ich werde allen Verwandten und Bekannten erzählen, dass sie von mir kein Weihnachtsgeschenk bekommen werden, weil ich die Adventszeit ohne Stress geniessen will, so wie all die Jahre auf Kreta.