Nicht erwünschte Weihnachtsgeschenke

taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Ich erinnere mich zurück an die Weihnachtsbasteleien als Kind. Was habe ich gerne irgendwelchen Krimskarms zusammengekebt, beschmiert, beglitzert, die Vorfreude wurde immer grösser und ich ganz zappelig. Bis dann mein Mami kam und festhielt, dass man DAS ganz bestimmt NICHT schenken könne. Etwas anderes - Mamis Geschenk als das der Kinder ausgegeben - wurde bewerkelt und (ohne Stolz) an Grosseltern und Gotti/Götti abegeliefert. Mit der Zeit verging mir die Freude am Schenken, die Freude am kreativ sein,....immer deutlicher lernte ich: man muss schenken, weil es sich gehört und die anderen das erwarten. Geschenkt wird etwas perfektes, fachmännisch verpackt.

Ich zog aus und war ein bisschen hilflos beim Gedanken, jemandem mit einem Geschenk eine Freude zu bereiten. Unsere Kinder wurden geboren und es stellte sich die Frage - wie gehe ich mit der Weihnachtsschenkerei um? Meine ältere Tochter - genau so mit rotglühenden Wangen am werkeln, wie ich.....ich wollte ihr DIESE Freude nicht nehmen. Sie hat dies ganz wunderbar gemacht und mich mitgenommen auf einen Weg mit Gedanken von Un-Perfektheit, Mut zu Un-Praktischem und der Freude am Schenken.

Dies Jahr verbringen wir erstmals Weihnachten ohne meine Eltern. So oft wie ich mich geärgert habe - so fest fehlen mir diese jährlichen "Familien-Stänkereien". So wie von Grossmutters Ablaufdatum-Artikel geschrieben wurde, so gehörten auch die Nörgeleien meines Mamis dazu. Sie fehlen mir, ich werde sie nie mehr hören.

In dem Sinne wünsche ich allen eine dankbare Weihnachts-Be-Schenkerei.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@taraxacum

DAS finde ich was ganz anderes. Kinderbasteleien, die spontan entstehen, sind das Wertvollste überhaupt und kommen direkt vom Kind. Am besten jederzeit und nicht bloss zu Weihnachten. Ich habe von meinem Gottibuben einen tollen Wunschzettel bekommen, und dem sieht man an, dass da nur einer daran gewerkelt hat. icon_smile.gif Bloss wenn die Mutter oder der Vater sich eine Weihnachts-Bastelei ausdenkt, dann sollen sie doch bitte an den Beschenkten denken.

Wenn die Kinder aber älter werden, sollen sie mehr und mehr daran denken, wie sie dem Beschenkten mit dem Geschenk eine Freude machen können. Also nicht nur durch den guten Willen oder die Arbeit, sondern auch dadurch dass sie das Geschenk für diesen speziellen Beschenkten auswählen oder herstellen. Die Frage: Woran hätte er/sie Freude soll im Zentrum des Schenkens stehen. Bei Erwachsenen. icon_biggrin.gif
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Ich find schenken was schönes, ich schenke sehr gerne, aber ich warte immer auf einen *Wink* oder ein *Zeichen*, dann weiss ich nämlich dass der Beschenkte auch Freude daran hat und er weiss dann dass man sich auch Gedanken gemacht hat. Gerne schenke ich auch meine Zeit und meine Hilfe. Und wenn ich mal nichts konkretes weiss, dann schenk ich auch Gutscheine vom H&M, Manor, Lush, Kino, Thalia usw..... Ich find Gutscheine einfach Klasse. icon_redface.gif

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
lasia
Dabei seit: 11.07.2013
Beiträge: 45
Socken ... ich finde es immer sehr schlimm, wenn mir jemand Socken schenkt. Das kommt immer so rüber als wär man zu arm sich selber welche zu leisten oder es ist ein stiller Hinweis, dass man voll die Käsequanten hat oder sowas ... finde ich immer ganz schrecklich!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Mein Vater hatte sich früher immer Socken, ein Hemd und Deo zu Weihnachten gewünscht. In diesem Jahr wünscht er sich eine Fotokamera.
Die werden ihm meine Geschwister schenken. Mit einem kleineren Beitrag beteiligen wir uns daran und schenken dafür einen Früchtekorb, selber gemacht, auch mit selbst gemachtem Zopf.

Anna_stesia schrieb,
betreffend geldwünsche statt gutscheine: ich finde es unter allem niveau wenn erwachsene menschen sich geld wünschen oder gar ein kässeli aufstellen. hallo?!?!!!

Mit der Einladung zum 40.Geburtstags eines vermögenden Kollegen, kinderlos, erhielten wir eine Beschreibung des Geschenkes, welche eine Sonderanfertigung war. Dazu der Preis und gleichezitig der Hinweis, wenn jeder vielleicht noch etwas mehr Geld schenkt, dann könnte er sich doch noch den 2.Wunsch erfüllen. Auch hier wurden die Gäste darauf aufmerksam gemacht, dass der 2.Wunsch auch sehr teuer war. Das Geschenk für den 1.Wunsch hat die Partnerin bereits besorgt.
Es wurde gebeten, das Geld in einem angeschriebenen Couvert zu schenken, nicht einfach "anonym" im Kässeli, das auch aufgestellt wurde.

Mir kam das so rüber:
Liebe Gäste. Fritz hat Geburtstag und wünscht sich..., das kostet 1000 Fr. Bitte gebt doch einen grösseren Geldbetrag, dann reicht es noch für ..., kostet 500 Fr. Das 1.Geschenk habe ich bereits gekauft, mit der Hoffnung, dass jeder genug bezahlt. Bitte legt das Geld nicht einfach in ein Kässeli, sondern schreibt an, wer (wieviel) schenkt, damit ich weiss, wer am grosszügigsten war.

Das fand ich echt schräg. Eine Einladung zum Geburtstag mit der Angabe, wieviel das Geschenk kostet. Genauso gut hätte sie (die Frau) schreiben können, es werden ... Gäste erwartet, das Gewünschte kostet ... Fr. Den 2.Wunsch erfülltt doch auch noch. Somit beträgt der Betrag pro Gast im Durchschnitt ... Fr.

Genugleich schräg, wie die Karte, dass ein bekanntes Paar heiratet mit der Einladung zum Apéro und einen Einzahlungsschein.
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
@lasia
meine mutter hat mir letztens socken geschenkt! und ich hatte sooo mega freude! icon_smile.gif kuschlig, weich, wunderschön und erst noch mit liebe selbstgestrickt.
da sieht man wie jeder anders tickt. (manche wünschen sich ja auch thermoskaffeebecher) ... hihi

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@GabiA

Ich denke, der Beschenkte möchte sich schlicht und einfach bedanken und muss dafür wissen, von wem er beschenkt wurde. Ausserdem erinnert ein anonymes Kässeli an eine Kirchenkollekte und nicht an ein Gemeinschaftsgeschenk. Auch die Erwähnung von einem möglichen Geschenk 2 finde ich ok.

Ich finde es ehrlicher als Gemeinschaftsgeschenke, wo nicht jeder gleich viel übernimmt, das aber nicht kommuniziert wird. Bei uns gibt's auch so ein Exemplar von Schwager; der bezahlt immer nur einen kleineren Teil (auch schon mal gar nichts) und geschenkt wird dann von allen Geschwistern gemeinsam. Dass nicht alle gleich viel bezahlt haben dafür, bleibt unerwähnt.

Ob ich nun einen Geldbetrag beisteuere oder eine Flasche Wein schenke, ich möchte, dass der Beschenkte weiss, was er von mir erhalten hat. Und umgekehrt möchte ich auch wissen, wer mir was geschenkt hat. Wenn das nicht mehr ist, können wir das Schenken auch lassen.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
ja, Gabriela, ich sehe es in etwa so wie KlaraM schreibt, dass es aber doof rüberkommt kann ich durchaus verstehen. Und einen Einzahlungsschein mit der Hochzeitseinladung zu verschicken finde ich jetzt auch ein bisschen frech.
Bei uns im Freundeskreis ist es auch so, dass wenn Geld für etwas grösseres gesammelt wird, jeder sein Couvert anschreibt. Genau aus den Gründen wie Klara geschrieben hat.
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
Beiträge: 981
@GabrielaA
genau so jemand gibt es in der "schwierigen Familie" bei der Einladung zum Hochzeits Apéro und gleichzeitig Geburtstag von ihr an einem Abend (die Hochzeit fand heimlich im Ausland statt) stand auch: geschenke - man soll einen Beitrag geben um eine weitere Reise zu finanzieren!icon_rolleyes.gif

dabei sind/waren sie schon dauernd unterwegs in diversen Ländernbanghead.gif

und dann bei der Willkommensfeier für das Kind wieder so ein Hinweis: natürlich dürft ihr bei dieser Gelegenheit auch mein Kässeli füllenicon_evil.gif

dabei wäre er ja eigentlich der Götti vom grossen Sohn, aber für ihn hat er keine Zeit (das letzte Mal gesehen an der Beerdigung von der Tante, ist jetzt schon mehr als zwei Jahre her!)icon_evil.gif und Geschenke gibt es auch keine weder am Geburtstag noch an Weihnachten und sonst auch keinerlei Kontakticon_mad.gif
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
nett sind auch diejenigen ELTERN, die UNGEFRAGT wunschlisten an die gottis und göttis ihrer kinder verschicken.

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.