Organspende

oldboy
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
aus Tagi online: "In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verloren gemäss Swisstransplant bereits 19 Personen ihr Leben und im Schnitt versterbe fast alle drei Tage ein Mensch, weil das lebensrettende Organ zu spät komme.
Die hohe Sterberate müsste nicht sein, wie der Vergleich mit dem Ausland zeigt. Hier schneidet die Schweiz nicht gut ab: Der Unterschied ist auf das Transplantationsgesetz zurückzuführen. In sämtlichen Nachbarsstaaten ausser Deutschland gilt die rechtliche Grundlage der Widerspruchslösung. Das heisst, jeder, der sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat, wird nach seinem Tod automatisch zum potenziellen Organspender."
Ich fände diese Aenderung des Gesetzes gut.

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
mirabelle
Dabei seit: 19.10.2009
Beiträge: 979
Find ich auch. Das wäre wohl die beste Lösung.
Ein Formular ausfüllen, ist in vielen Fällen schon Hindernis genug, seine Organe nicht zu spenden.
UNS
Dabei seit: 08.02.2011
Beiträge: 193
auf jeden fall!
mein mann und ich, sowie die älteste tochter (19) haben einen spenderausweis. sie hat ihren ganz unabhängig unserer einstellung gemacht.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
ne, finde ich persönlich nicht. mein kadaver ist doch nicht grundsätzlich mal ersatzteillager. wenn ich das möchte, kann ich das per spenderausweis klar regeln.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
oldboy
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
@tf
Egal, welchen Weg wir nach dem Tod einschlagen, wir brauchen dazu weder Herz, Leber, noch Niere oder etwa doch?

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
ich gehe auch davon aus, aber sicher sind wir nicht.
dennoch finde ich persönlich, und diese meinung muss man nicht teilen, sollte die organspende eine aktive willensäusserung bedingen und nicht umgekehrt.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
Ich habe auch einen Spenderausweis. Trotzdem möchte ich gewisse DInge nicht spenden (Herz, Augenhornhaut, Haut, weitere Gewebe und Zellen).
Man ist sich wohl nicht bewusst, was einem alles entnommen werden könnte, wenn man eine Entnahme jeglicher Organe, Gewebe und Zellen erlaubt.

Aber diese Änderung fände ich nicht gut. Besser würde ich finden, wenn sich JEDER bewusst dafür oder dagegen entscheiden müsste. zB bei einem Passantrag oder ID- Antrag ankeuzen müsste, ob man spendet oder nicht und dies gleich darauf vermerkt wird. So könnte man umgehen, dass zB bei einer Regeländerung manche Menschen nicht mitbekommen, dass man einen Ausweis haben müsste, wenn man nicht spendet. Oder auch diejenigen, welche sich noch gar nicht mit ihrem eigenen Tod auseinandersetzen.
mirabelle
Dabei seit: 19.10.2009
Beiträge: 979
@Thomas
Es gibt genug Menschen, die zwar bereit wären, ihre Organe zu spenden aber aus irgendwelchen Gründen keinen Organspendeausweis haben. Schon daher lohnt es sich doch, wenn man das System umkehrt.
Und wer nicht möchte, muss ja auch mit dieser Änderung nicht.
unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
@mirabelle

Ein 20jähriger setzt sich selten mit dem eigenen Tod auseinander und somit oft auch nicht mit Organspende. Dieser Mensch wird also aufgrund seines jugendlichen Gefühls der "Unsterblichkeit" automatisch zum Organspender obwohl er es eigentlich gar nicht wollte?
Fände ich nicht ok.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Es ist einfach so, dass es oft recht schnell gehen muss mit der Entscheidung ob bei einem hirntoten Patienten Organe entnommen werden dürfen. Wenn kein Spenderausweis vorliegt, müssen die Angehörigen, die gerade eben erst erfahren haben, dass jemand der ihnen lieb ist gestorben ist, jetzt grad entscheiden, ob die Organe entnommen werden können. Dass das eine fast unmögliche Entscheidung ist, ist wohl nachvollziehbar.
Ich wäre auch dafür dass jeder diese Entscheidung treffen muss, z.B. durch ein Kreuzchen auf ID oder Krankenkassenkarte oder ähnliches.