Patchwokfamilien - Alltag , wie läuft das bei euch ab ?

kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen einem Liebhaber, den man für sich alleine hat, zB. an den kinderfreien Wochenenden, oder mal über Nacht und einem neuen Ehemann/Partner, der mti einem das Leben teilt. Denn der Sinn der Partnerschaft ist ja, neben angenehmen Gefühlen, auch eine gegenseitige Hilfe und Beistandschaft. Und da die Kinder zu Deinem Leben gehören, gehören sie auch zu seinem Leben. Allzu pingelig in Bezug auf tägliche Hilfe kannst Du wohl nicht sein, aber ich würde schon versuchen, die Beziehung zwischen ihm und den Kindern zu verstärken, indem Du immer wieder vorschlägst, dass er auch Dinge mit ihnen macht, die beiden Freude machen. Ich finde schon, die Beziehung zu den Kindern zu pflegen liegt in seiner Verantwortung als Dein neuer Partner. Denn er hat dich ja samt Kindern gewählt.
Dunia
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 300
Wir sind eine Patchworkfamilie und mein Partner unterstützt mich mit den Kindern.
Einerseits hat es sicher damit zu tun das ich schwanger bin aber er hat auch schon vorher viel Interesse gezeigt.

Finanziell bin ich von meinem Exmann mit Alimenten unterstüzt, sonst integriert sich mein Partner überall, wenn es ihn braucht.
Manchmal nimmt er sich auch zurück was mir nichts ausmacht, weil es ja nie eine Bedingung war das er quasi zuständig ist für meine Jungs.
Es passt für uns so wie es ist.

Suche mit deinem Mann das Gespräch, ohne vorwurfsvoll zu werden.

Mögen deine Kinder deinen neuen Mann?

Für uns war auch immer klar das mein Partner kein Vaterersatz ist und das war/ist den Jungs sehr wichtig das er nicht zuviel Platz in ihrem Leben einnimmt.Sprich.zu erzieherisch wird etc.
Er ist mehr wie ein grosser Bruder oder ein Götti.

**Eine Frau ohne Bauch, ist wie der Himmel ohne Sterne**
Gelöschter Benutzer
Wenn es so ist dass du dir mehr konkrete, praktische Hilfe
von deinem Mann wünscht, läge es an dir, ihm dies zu sagen. Das hat aber mE nichts mit patchwork oder nicht zu tunicon_smile.gif. Und: unser nachbar baut
für unsere kinder keine sandkästen und pumpt nicht unsere
velos. Ich finde, mütter haben überhaupt nicht immer recht.icon_wink.gif
kidismami
Dabei seit: 22.10.2006
Beiträge: 15
ich kenne auch die andere seite das der partner mit den kindern nichts unternehmen will usw.
aber jetzt hab ich einen mega tollen mann an meiner seite wo die kinder auch akzeptiert und sie auch liebt.er macht viel mit den kindern.die hausaufgaben machen sie sehr gerne mit ihm.er unterstützt mich wo er kann und behandlet meine kinder wie seine eigene.für stimmt es so!meine kinder sehen ihn als papi!
Sina
Dabei seit: 13.01.2004
Beiträge: 91
Schlussendlich ist es wichtig, dass es für euch stimmt..... Fühlt ihr euch alle wohl in dieser Konstellation? In eurem Alltag? Ich denke das ist das wichtigste.

Tollen Austausch findest du übrigens im Patchwork-Familen Forum:

http://www.patchwork-familie.ch/phpBB2/index.php

Grüessli
Sina
enemenemuh
Dabei seit: 27.09.2004
Beiträge: 810
naja, ich weiss nicht was du hören möchtest. schlussendlich muss es für dich stimmen. für mich würde es def. nicht stimmen.
mein mann und ich möchten ZUSAMMEN ein ganz normales familienleben führen. weil er das auch will, bin ich daher sicher in einer eher priviligierten lage.
mein mann hat schon damals. als wir noch kein gemeinsames kind hatten, für die beiden kinder aus 1.ehe geschaut als wären es seine. wir hatten und haben heute eine ganz "normale" arbeitsteilung im alltag mit den kindern. er fühlt sich für jedes der dreien verantwortlich. lernt, spielt, erzieht mit. gerade jetzt wo der grosse mehr lernbegleitung braucht, sitzt er teils abendweise mit ihm zusammen und büffelt mit ihm algebra. zudem jetzt wo ich nebst job noch eine intensive ausbildung begonnen habe, arbeitet er zuhause und betreut alle kinder in dieser zeit. er liebt die grossen wie unser gemeinsamer sohn. schön ist es, dass auch die lebensgefährtin meines ex, so handelt und fühlt. mein mann und auch die lebensgefährtin bringe ich die grösste hochachtung und dankbarkeit dafür entgegen.

Ein Krieger gibt das was er liebt nicht auf, Er findet die Liebe in dem was er tut! (peaceful warrior)
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Darf ich auch was dazu sagen, obwohl wir vielleicht nicht die 0815-Patchworkfamilie sind ? icon_eek.gif))

Meine Kinder und ich leben nun seit sieben Monaten mit meiner Partnerin zusammen. Uns käme es beiden nicht in den Sinn, dass die Kinder meine alleinige Angelegenheit sind, sondern sie unterstützt mich sehr stark und hat dementsprechend auch Mitspracherecht.

Ich bin sehr froh darum, dass da jemand ist, der die Kiddies bei den Hausaufgaben unterstützen kann, die auch mal den Tarif durchgibt odert mal mit den Kindern was macht, wenn ich grad nicht kann/will.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass ich als 'Löwenmutter' lernen muss, dass die Kinder halt auch mal kritisiert werden und auch mal etwas strengere Regeln bekommen. Bin da manchmal etwas zwischen zwei Fronten, aber im Grossen und Ganzen sehe ich das als positive Herausforderung für uns alle.

Mit einer Partnerin, die die Kinder nur als lästiges Uebel wahrnehmen würde und keinerlei Verantwortung mittragen wollte, würde ich nicht in einem Haushalt leben wollen. Das wäre mir zuviel Stress und da hätte ich auch ein schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber. Ich bin dankbar dafür, dass die Kindern eine gute 'Co-Mutter' bekommen haben.

Gruss
S.

You don't get always what you want - you get what you need!
schneeflocka
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 254
Hi,
meine Partner, mit welchen ich und meine Kids 10+12 seit 3j unter einem Dach leben. Er übernimmt die volle Verantwortung für die Kids. Er akzeptierte sie wie seine eigenen. Sein sind schon Erwachsen. Er macht Unternehmungen mit ihnen, lernt mit ihnen und unterstützt mich in der Erziehung voll und ganz. Unter dem Strich ist er mehr Vater wie der Leibliche Vater, der ist ja nur alle 2-3 Wochen am Weekend zuständig.

Es gibt da individuelle Modele, stimmig muss es für die Familie sein.
Für uns stimmt es so..
Die Grosse sagt manchmal: Ich hab einen leiblichen Vater und einen gefühlten Vater...
schön nicht?

grüessliicon_smile.gif

was mi nid umbringt, macht mi stark!!!
Schneeeis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.12.2011
Beiträge: 106
Vielen Dank für eure Feedbacks....

@ljuba, ich kann deinen Standpunkt verstehen. Vor allem wenn ich wieder mal enttäuscht wurde, sind mir genau solche Gedenken durch den Kopf ....

@sensefrau, ja von heute morgen entsteht keine Bindung, ist mir klar. Nur, nach über 3 Jahren zusammenleben hätte ich mir von der Beziehung von ihm zu den Kindern und umgekehrt mehr erwartet.
du schreibst " irgendwann fing ich an, mehr von ihm zu erwarten " . Ich habe immer wieder Tips gegeben, Wünsche geäussert. Umgesetzt wurden sie nur an diesem Tag und dann waren sie wieder vergessen.
Jetzt stehe ich vor der grossen Frage : Darf ich von ihm überhaupt etwas erwarten ?

@Dunia, ich habe mit ihm schon öfters das Gespräch gesucht. Wir hatten auch schon gute Gespräche, wo mit aufgefallen ist, dass er oft gar nicht weiss wie er reagieren soll / darf. Habe dann genau gechildert wie ich mir das Vorstelle, was ich mir wünsche.... aber eben, umgesetzt wurde es nicht wirklich.
Meine Kindern mögen ihn, und ich denke er mag sie auch, das hat er auch schon gesagt. Aber mir ist aufgefallen, dass seine Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern auf sie abgefärbt hat. Letztens z.b. hatte er eine Woche Urlaub und war zu Hause. Als die Kinder vom KIGA und Schule gekommen sind, haben sie ihn einfach ignoriert und nicht begrüsst, stattdessen mit vom morgen angefangen zu erzählen. Ich war schockiert und sagte ihnen : " tuend ihr bitte em ..... au Hallo saege ! " Schockiert hat es mich, weil ich seit dem merke, dass sie ihn wahrnehmen aber nicht mehr so wie am anfang Freudesprünge machen. Und immer wider zwischendruch vergessen haben ihn auch zu begrüssen. Und schockiert, weil eigentlich beide sehr Kontaktfreudig sind und alle Menschen ( auch fremde ) ansprechen und immer Hallo sagen auch auf der Strasse wenn ihnen jemand entgegenkommt.

Und : wenn mal männlicher Besuch da ist, Götti, Kollege usw... wird der Mann sofort in Beschlag genommen. Als würden sie sich das defizit an " männlicher Bezugsperson " auffüllen wollen. Das beobachte ich seit längerem und tut mir jedes mal im Herzen weh. Die Göttis oder Kollegen nehmen sich dann auch intensiv Zeit, das spüren die Kinder. Und ich denke, den Papi alle zwei Wochen und in den Ferien zu sehen, reicht evtl. nicht um vom " männlichen " genug zu haben. Keine Ahnung .... Darum wäre ich um eure Feedbacks froh ....

@Sina, nein ich fühle mich schon länger nicht mehr wohl. Weil es nicht der Alltag ist den ich mir wünsche. Danke für den Tipp mit der HP, kannte ich nocht nicht.
Jetzt steht wieder ein Gespräch an, ich möchte aber vorher meine Gedanken sortieren .....
Schneeeis
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.12.2011
Beiträge: 106
@Sinalco, freut mich für dich, dass ihr es so gut habt .... und zum letzten Teil deines Texte's : du sprichst mir aus dem Herzen.
Übrigens, dass mit der Löwenmutter .... icon_smile.gif .... ich versuche hinter ihm zu stehen, wenn er sie mal korriegiert oder den Tarif durchgibt. Ich war auch schon anderer Meinung und habe es sofort geklärt.

Aber , ich habe ihm auch schon gesagt : du kannst die Kinder nicht nur zusammenscheissen wenn sie einen Seich gemacht haben, oder wieder mal nicht das Essen wollen was ich gekocht habe. Du musst versuchen ihnen auch die andere Seite zu geben : nämlich Nähe, Geborgenheit, Verständnis...... ist leider nicht gut angekommen, sondern nur als Kritik an seiner Person.

@schneeflocka, ja wunderschön ist das .... eben, wenn ich wieder solche Sachen höre oder so was im TV sehe, kommen mir die Tränen.... es tut mir weh, so was nicht mit meinen Kindern leben zu können.