Pnos fordert Todesstrafen

fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
ich denke, es geht in der ganzen fragestellung um mehrere aspekte, welchen man kaum allen gleichzeitig gerecht werden kann:

- strafe für den täter/die tat
- genugtuung für die opfer und deren angehörigen
- rache am täter
- schutz der gesellschaft
- kosten für die gesellschaft
- eigene moralvorstellungen

kommt hinzu, dass ein jeder die jeweiligen umstände anders empfindet und wertet, womit eine "gerechte strafe" ein ding der unmöglichkeit wird.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
wolfgang
Dabei seit: 07.11.2008
Beiträge: 2034
@ lamale
Schau, das ist einfach meine ganz persönliche Meinung - die muss auch gar niemand mit mir teilen.

Die Täter so zu behandeln wie Du es beschreibst, klingt für mich nach lebenslanger Rache und Qual für den Täter. Ich finde nicht, dass das menschlicher ist, als die Todesstrafe.

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung
Tagesmamma
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1058
Was ich mit dem Kerl tun würde der mir vor 12 Jahren das angetan hat was er getan hat und dann so eine lächerliche Strafe dafür erhalten hat, das er nach zwei Jahren wieder draussen war und das selbe mit einer anderen Frau nochmals machen konnte, darf ich hier gar nicht schreiben. Die Todesstrafe wäre in meinen Augen zu human.
Solche Menschen sollte man mit ihresgleichen auf eine unbewohnte Insel , weit ab jeglicher Zivilisation , sich selber überlassen. Wer überlebt hat Glück oder Pech , je nachdem wie man es sieht.
Todesstrafe nein, es soll niemand aktiv zum Mörder werden müssen für den Staat.

Wer glaub jemand zu sein, hat aufgehört jemand zu werden

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Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
lamale, lebenslange Verwahrung gibt es auch in der Schweiz.

Und zu Deinem anderen Gedanken: ich habe das in einem anderen Thema schon mal Preis gegeben und will nicht weiter darauf eingehen. Ich war als Kind selber Opfer. Ich kenne also die Gefühle, die Gedanken, die Ohnmacht der Hilflosigkeit.

Und weisst Du was? Ich denke trotzdem wie ich denke. Ja es sind Menschen die was getan haben! Keine Monster.
Es geht mir nicht besser, wenns dem anderen auch schlecht geht. Es schmerz nicht weniger, wenn der andere auch Schmerz bekommt.

Das mag befremdlich klingen, aber bei mir ist das so.

@all: Das Eine ist, das der Täter eine Strafe bekommt. Das ist absolut richtig. Das Andere aber ist das verarbeiten der eigenen Geschichte.
Und wenn man dann noch Kraft hat, dann kann es eine grosse Hilfe sein, wenn man sich mit der Geschichte des Täters auseinander setzt.

Genugtuung für die Opfer? Wie soll denn die aussehen? Jeder Mensch ist anders, jeder verarbeitet auf eine andere Art und Weise. Jedem hilft was anderes.
Es gibt ganz viele Möglichkeiten, wie man damit umgehen kann, wenn man Opfer geworden ist. Aber das muss jeder selber herausfinden, wie ihm geholfen werden kann, und welche Hilfe Sinn macht!

Ich finde es immer wieder beängstigend, wie wild auf Gefangenen herumgehakt wird, aber der alltägliche Wahn- und Irrsinn bleibt ungestraft. Und das kümmert niemand?
Jemand, der einen anderen umbringt wird bespuckt und beflucht und es wird ihm den Tod an den Hals gewünscht.
Und was ist mit dem der den anderen seelisch tötet? Einer der den anderen solange erniedrigt, bis dieser innerlich tot ist? Dafür gibts keine Strafe, weils nicht messbar ist, nicht wahr? Dafür gibts kein Gesetz.

Wer bestimmt denn nun, was schlimm ist und was nicht? Wer masst sich an zu ermessen wie gross Leid ist oder nicht?

Ich für mich bin froh, dass ich die Chance hatte zu vergeben. Und ich hoffe, dass mir meine Fehler auch vergeben werden.

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fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
...Solche Menschen sollte man mit ihresgleichen auf eine unbewohnte Insel , weit ab jeglicher Zivilisation , sich selber überlassen. Wer überlebt hat Glück oder Pech , je nachdem wie man es sieht.
...

und wo liegt hier nun der moralische unterschied zur todesstrafe? aha - man überlässt es der natur oder der überlebenskraft des deportierten.
für mich ne feige variante der todesstrafe.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
thomas, vielleicht die Meinung: aus den Augen, aus dem Sinn? Plagt Euch auf der Insel gegenseitig, aber lasst uns bloss in Ruhe?

Ich finds auch schwachsinnig icon_smile.gif

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wolfgang
Dabei seit: 07.11.2008
Beiträge: 2034
@ einfach ich
Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen - nur braucht es dazu auch die entsprechende Einstellung, die hat aber nicht jeder. Deine Einstellung ist gut für Dich, wenn sie für Dich so stimmt: Keine Moster, verzeihen, sich für die Geschichte des Täters interessieren...

Weisst Du, es gibt viele Leute, die weder Lust noch Zeit haben und auch gar kein Interesse, zu ergründen wieso ein "Mensch?" einem anderen grösstes Leid zugefügt und ihm das Liebste auf schrecklichste Art genommen hat. Rein rationell gibt es für allfälliges Verständnis dafür auch gar keine Begründung.

Glaubt man an Vergebung und Erlösung kann man gar nicht anders, als für den Täter Verständnis haben. Kann oder will aber jemand nicht an das glauben, darf er auch andere Ansichten über das Verfahren mit diesem "Menschen?" haben. Ich dank für Dein Verständnis! icon_smile.gif

Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
Klar hab ich Verständnis für Deine und andere Ansichten, Wolfgang icon_smile.gif

ich schreibe ja auch: für mich ist das so.

Übrigens; diese Einstellung hat MICH frei gemacht. Und diese Freiheit würde ich jedem Opfer wünschen... und auch jedem Täter (die wiederum eben auch Opfer sind)

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oldboy
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
Wer sich nicht mit dem Leben des Täters kümmert, will Recht sprechen... Unglaublich. Mittlerweile ist ja bekannt, dass ein Grossteil gerade von Sexualstraftätern selber in der Jugend missbraucht wurden.

Hätte da noch einen Literaturtipp:
Niklaus Meienberg "Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S." Dieser wurde während dem 2. Weltkrieg erschossen und heute - nur ein paar Jahre spärter - würde niemand mehr dieses Urteil verstehen...

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
lamale
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.06.2010
Beiträge: 334
einfach ich, ich bewundere deine Stärke und deine Konsequenz. Trotzdem gibt es Opfer, die keine Chance mehr haben, ihren Tätern etwas zu vergeben. Was ist mit diesen Menschen? Tritt man ihr Andenken und ihr Leben nicht mit Füssen, wenn man sich mit der Geschichte und den Beweggründen des Täters befasst? Und was ist mit der Geschichte der Opfer? Eine Geschichte, die abrupt beendet wurde. Und die Geschichte der Familienmitglieder? Was ist mit der Leere, die das Opfer in der Familie hinterlässt, eine Lücke, die immer da sein und die Familie daran erinnern wird, was sie auf so grausame Art verloren haben, eine Leere, die schmerzt- ein Leben lang. Der Täter hatte eine Wahl, die Opfer nicht. Ich habe einfach das Gefühl, dass in unserer Gesellschaft die Täter geschützt werden, und nicht die Opfer, und das ist in meinen Augen ungerecht und traurig.