Schicksal spielen...

allusttasch
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.08.2003
Beiträge: 548
Kann man jemanden wirklich so hassen, dass man ihm eine lebens-/überlebenswichtige Info nicht gibt?

Bis vor 2 Stunden hätte ich gesagt nein, aber jetzt weiss ich es besser.

Für mich war immer klar, dass ich jemanden egal ob ich ihn mag oder nicht, sofort informieren würde, wenn es um wichtige Infos geht betreffend Krankheitsvererbung und dringender Vorsorge, aber scheinbar sehen das nicht alle so....

LG eine heute sehr nachdenkliche allusttasch
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Ja leider gibt es gewissenlose und skrupellose Menschen. 😢

Sende dir viel Frieden, Gesundheit, Mut und viel Glück. Dass du in schwierigen Zeiten den Durchblick nicht verlierst und die Hoffnung nie aufgibst.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Es gibt immer Menschen die in einer Situation anders reagieren als du od. ich das tun würden.
Ob das aus Hass oder sonstwelchen Motiven geschieht kann man aber oft nicht beurteilen. Das wäre dann wieder die eigene Brille, wie man etwas sieht und auslegt.
Wieso glaubst du, dass diese Person aus Hass etwas verheimlicht, und damit ein Leben aufs Spiel setzt?
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Wenn du über das Handeln eines anderen Menschen nachdenkst, kannst du entweder die Ursachen oder das Ziel hinterfragen. Du scheinst davon auszugehen, dass derjenige sich alleine von negativen Gefühlen steuern liess. Normalerweise überwiegt aber die Zielorientierung bei der Motivation. Frag dich doch mal, was sein Ziel war. Vielleicht liegt da die Erklärung. Das Ziel kann auch nur mit ihm selbst zusammen hängen, mit seiner Situation. Ein denkbares Ziel: die eigene Gesundheit und Stabilität. Deshalb macht er nur, was ihm gut tut und hat nur Kontakt zu den Leuten, die ihm gut tun.
Allerdings frage ich mich, was es hilft, über seine Motivation zum Handeln nachzudenken, wenn ihr keinen Kontakt habt. Denk besser über deine Motivation nach und über dein Handeln. Warum nimmst du automatisch das Schlechteste an?
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Leider kann ich zu Deiner Frage nicht Stellung nehme. Müsste schon wissen, worum es geht, was genau passiert ist. Den Beitrag von KlaraM gefällt mir sehr gut.

Dir wünsche ich jedenfalls viel Kraft und alles Gute. Ich hoffe, dass sich alles noch zum Gute wendet.

Den Faden kann man jedoch noch weiterspinnen: Eine Frau trägt eine schwere Erbkrankheit mit sich rum. Diese Krankheit wird schon seit Generationen immer wieder weitervererbt. Seit (100) Jahren gab es min. 1 Fall pro Generation, oftmals auch mehrere, die diese Krankheit hatten. in der heutigen Medizin kann mit Medikamenten mehr oder weniger ein normales Leben geführt werden. Aber, die Krankheit ist unheilbar, nicht direkt tödlich.

Nun: Darf diese Frau überhaupt eigene Kinder haben? Sie könnte diese Krankheit ja an ihre Kinder weitergeben, die wieder an ihre, usw.
Ist ihr Wunsch nach eigenen Kindern egoistisch?

Auch das kann ich nicht beantworten. Hier im Forum hat es ja auch Teilnehmerinnen, die sich sehnsüchtig ein Kind wünschen. Auch ich wünschte mir schon immer Kinder. Ich hatte das Glück, dass ich und mein Mann gesund waren, der Kinderwunsch erfüllte sich schon sehr bald. Obwohl sich unser jüngstes Kind auch nicht standardmässig entwickelt, danke ich Gott immer wieder aufs Neuste dafür, dass er mir die Kinder geschenkt hat. Die Vorstellung, ich "dürfte" keine eigenen Kinder zur Welt bringen, wäre für mich auch sehr schlimm gewesen.

@allussttasch: Viel Kraft und alles Gute.
allusttasch
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.08.2003
Beiträge: 548
Sorry, wegen der Ostertage komme ich erst jetzt zum Antworten.

Es geht darum, dass alle in der Familie meines Mannes wussten, dass sie eine erbliche Vorbelastung für Darmkrebs haben und unbedingt regelmässig zur Darmspiegelung müssen, nur meinem Mann hat man das nicht mitgeteilt.

Da mein Vater vor 2 Jahren an Darmkrebs erkrankte und ich mich darauf hin untersuchen lassen musste und man bei mir schon sehr jung Polypen fand, zwang ich meinen Mann förmlich dazu sich auch zu untersuchen, da er eh eine Speiseröhrenspiegelung machen musste, da ging das mit der Darmspiegelung einher.

Das Ergebnis war niederschmetternd, auch bei ihm fanden sie viel zu jung Polypen teils schon sehr gross, so dass wir noch angst haben mussten, dass bereits einer mit Krebs befallen sein könnte.

Beim Gespräch machte uns der Arzt auf die Vererbung aufmerksam und legte uns ans Herz unbedingt die Familie zu informieren, was wir dann auch mittels Brief bereits am nächsten Tag machen.

Nun traf ich zufälligerweise auf einen der Briefempfänger und man teilte mir mit, man selber wäre bereits mehrmals zur Spiegelung gegangen (da etwas gefunden wurde), den Darmkrebs sei ja bekanntlich vererbbar, nur meinem Mann sagte niemand was...... übrigens war es der gleiche Arzt wie bei uns und dieser machte sowohl meinen Vater wie auch uns darauf aufmerksam, die Blutsverwandten zu informieren!

Soviel zum Hintergrund meiner Frage.

LG allusttasch
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
oje, tut mir leid für Euch! ich hoffe es geht alles gut und bricht nie aus.
Also ist es so, dass jemand in der Familie Deines Mannes an Darmkrebs litt, und er nichts davon mitbekommen hatte? Wieso denn nicht?
Für mich ich es eher unwahrscheinlich, dass sich die ganze Familie sozusagen verschworen hat, Deinem Mann dies absichtlich nicht zu erzählen. War es nicht eher so, dass dies vor Jahren geschah, alle es mitbekamne, ausser irgendwie Deinem Mann, und darum niemand daran dachte, nochmals später eine Warnung abzugeben?
In meiner Familie gab es auch Krebsfälle, aber es liegt doch ganz und gar in meiner Verantwortung, ob ich mich deswegen vorsorglich untersuchen lasse oder nicht. Ich würd jetzt jedenfalls nicht die Verwandtschaft informieren, wenn ich zB. veränderte Zellen in der Vagina hätte oder so. Es gibt ja soviele sogenannte Krebsvorstufen, die evtl. nie wirklich bösartig werden. Mit dem Wissen darum kannst Du Leute auch krankmachen, die sonst die Krankheit nie hätten.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich befürchte, hier liegt mehr im Argen als eine verschwiegene Information. Nur schon dein Denken, dass dies absichtlich geschehen ist, zeigt eine doch etwas sehr eigentümliche Haltung der Familie gegenüber.

Wie ich umgekehrt den Rat des Arztes (Info an die Familie) nicht mittels formalem Brief beherzigen würde, sondern die betroffenen Familienmitglieder direkt (Gespräch, Telefon) kontaktieren würde.

Ich würde mich hier nicht mehr weiter hintersinnen und mich auch nicht in etwas hineinsteigern. Wenn du das für dich verarbeiten willst, dann such das Gespräch direkt und frage, wieso IHR diese Info nicht erhalten habt.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Wenn man den Kontakt zur eigenen Familie abbricht, verzichtet man auch auf solche Informationen. Kommen sie dann doch, ist es reiner Goodwill. Kommen sie nicht, ist es kein Hass, sondern die Folge der eigenen Handlung.

Ganz offen: ich finde den Brief genauso unverständlich, wenn man sich doch auch ab und zu sieht. Wenn dein Mann diese Information schon so dringlich findet, wäre es ja eine Gelegenheit für einen persönlichen Anruf oder einen Besuch.

Nebenbei: Ich kann mir vorstellen, dass es Familiengeschichten gibt, wo man als erwachsenes Kind den Kontakt zur Familie abbricht und weit weg zieht. Aber einander ignorieren und in der selben Gegend leben? Das kann ich mir nicht vorstellen. Wie das wohl für eure Kinder ist?
allusttasch
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 13.08.2003
Beiträge: 548
@klaram

wir ignorieren einander nicht, wir pflegen blos keinen kontakt miteinander im sinne von gegenseitigen besuchen oder so was, aber wenn man sich auf der strasse per zufall sieht grüsst man sich anständig.

wir wohnen nicht im selben dorf, treffen uns auch nur selten per zufall, aber diese zufälle gibt es halt. die meisten aus der familie meines mannes leben weiter weg, denen läuft man eigentlich nie über den weg und ansonsten wird auch da gegrüsst.

die art der info (brief) haben wir bewusst gewählt, damit es nicht in vergessenheit geratet, im sinne von man ruft an, niemand zu hause und dann hat man wieder viel anderes um die ohren und es geht unter.