@thomas.fisler
grundsätzlich kannst du jede der involvierten personen und ihre handlungsweisen in frage stellen. ob das zu einer konstruktiven lösung beiträgt, wage ich aber zu bezweifeln.
- die details und begründungen, welche zur änderung in der pflegschaft geführt haben, sind gar nicht auf dem tisch. diese nicht zu veröffentlichen kann durchaus im interesse des jungen und dessen anspruch auf persönlichkeits- und datenschutz dienen.
- ob das pflegeverhältnis aufgelöst oder geändert wurde (er soll während des heimaufenthaltes ja die wochenenden und ferien bei der pflegemutter verbracht haben) steht nirgends. genau so steht nirgends, wem die obhut während des heimaufenthaltes wirklich zugeteilt war.
- die begründung für das verbringen ins ausland fehlt vollständig und kann deshalb gar nicht bewertet werden.
- ob und warum ihm der kontakt mit der pflegemutter tatsächlich verweigert wird, könnte nur der junge wirklich beantworten. auch basiert die angabe der pflegemutter, er hätte sie angerufen (also hätte er doch eine kontaktmöglichkeit gefunden) basiert nur auf deren angabe.
- drs aktuell hat zwar eine vollmacht gezeigt, doch steht nirgends in welchem zusammenhang die vollmacht besteht und ob diese aktuell noch gültig ist. da kann genau so spekuliert werden, dass die anwältin sich so träge zu verhalten scheint, weil diese vollmacht in einem völlig anderen zusammenhang stand und gar nicht mehr gültig ist.
- prinzipiell bin ich auch der meinung, dass der junge auch vor dem 16. geburtstag anspruch auf rechtliches gehör hat. dies insbesondere, weil das BGer in verbindung mit elterlicher sorge und obhut die anhörung von wesentlich jüngeren kindern gutgeheissen hat. ob und in welchem umfang dies verweigert oder gewährt wurde, ist ohne detailkenntnis schlicht nicht zu bewerten.
da wohl jeder von uns den anspruch hat, dass seine persönlichkeitsrechte und der datenschutz gewahrt bleiben, müssen wir doch auch akzeptieren, dass nicht alle details über diese sache öffentlich ausgebreitet werden.
deshalb bin ich nach wie vor der meinung, dass zuverlässige, übergeordnete instanzen nun kurzfristig klären und allenfalls massnahmen ergreifen müssen. in der folge hätten, da offenbar ein gewisses öffentliches interesse entstanden ist, diese instanzen auch der öffentlichkeit soweit dies angebracht ist.
wenn ich jedoch in betracht ziehe, dass die qualität der berichterstattung bei SF DRS in den letzten jahren qualitativ massiv nachgelassen hat und einer quotenjäger-mentalität in verbindung mit oft unvollständigkeit und einseitigkeit gewichen ist, könnte es sein, dass sich in der folge in dieser sache sehr still verhält.