"Sohn gelähmt - Eltern verurteilt"

Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@pascale1: Doch! Strikt vegane Ernährung ohne künstliche Vitaminzusätze geht für Kinder einfach nicht (oder nur mit sehr grossen ERnährungswissen), davon werden sie krank. Ich vermute mal, dass der Bub unter massivem VitaminB12-Mangel litt, einer logischen Konsequenz der veganen Ernährung. Das macht u.a. Blutarmut und auch Lähmungen.

Wenn die Eltern so davon überzeugt sind, dass vegane Ernährung das einzig Richtige ist, werden sie die Krankheitszeichen des Jungen auf irgendetwas anderes geschoben haben. Dann gehen sie vermutlich auch nicht zum Arzt...
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
@tikwah:
mit ausdehnbar meine ich: dieses Thema umfassr impfen,Ernährung,Religion usw.Manchmal arten hier solche Themen aus,so dass sie von der Redaktion gelöscht werden. Ich habe gar nichts gegen dein Thema sonst hätte ich meinen Senf nicht dazu gegeben icon_wink.gif

@becka
ob das Kind gestorben wäre,kann ich nicht sagen.Ich weiss nur dass es dringend Blut benötigt hätte und die Eltern dies verweigert haben.Das ganze liegt aber sicher mehr als 25 Jahr zurück.Wie die Gesetzlichen Grundlagen heute und damals sind weiss ich auch nicht.Ich weiss nur dass mein Kollege wahnsinnig unter dieser Situation gelitten hat.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ich kenne es im Klinikalltag so: Bei Erwachsenen wird die Veweigerung von Blutpodukten akzeptiert, es werden mögliche Alternativen eingesetzt (Eigenblutsampling, synthetische Blutersatzprodukte).
Bei Kindern wird notfalls eine Vormundschaft (nur für die medizinischen Belange) eingesetzt, genau wie Becka gechrieben hat.
In absoluten Notsituationen, wenn keine Zeit für Nachfragen bleibt, wird alles getan das Leben zu erhalten.

Da hier aber ein tiefer Glaube dahintersteckt, is das für mich (beim Erwachsenen) noch eher zu akzeptieren als bei Veganern, die meinen mit ihrer Ernährung besonders tierfreundlich zu sein, und damit die eigenen Kinder krank machen.
Es gibt aber durchaus auch Veganer, die um die Mangelgefahr wissen und ihren Kindern zumindest Vitamine zusätzlich geben.
Was aber z.B. nicht ausgleicht, dass ein Baby schlichtweg nicht allein mit Reismilch ernährt werden kann, da fehlen Eiweisse, Calcium und vieles mehr.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Als ich den Bericht gelesen habe, war ich schockiert. Anderseits kennen wir alle nicht die genauen Umständen.

Was klar ist, wenn Eltern ein Kind, welches so krank ist, nicht in Ärztliche Behandlung geben, das mehr als nur fahrlässig ist.

Zur Ernährung: Die Kinder meiner Kollegin haben beide selber beschlossen, vegan zu leben. Die Mutter lebt vorwiegend vegetarisch, doch sie und der Vater essen doch ab und zu Fleisch.

Auch eine vegane Ernährung kann ausgeglichen sein.

Ein Kind möglichst ohne Medikamente zu behandeln kann sicher ohne Folgen sein. Erkrankt ein Kind (schwer), so ist der Rat einer Fachperson gefragt und halt auch die Eingabe von Medikamenten.

Ich kenne auch Kinder, die viele Jahre lang nie ein Zäpfli oder sonst was brauchten. Unser Ältester hatte bereits mit 4 Monaten eine Bronchitis und brauchte AB. In den ersten Lebensjahren brauchte er leider immer wieder ein AB.
Becky
Dabei seit: 05.06.2010
Beiträge: 401
@boeselkraut
Schwierige Frage. Aber meinst du nicht, dass Eltern in einer solchen extrem schwierigen Situation sogar froh sind dass sie nicht entscheiden durften, sondern es der Arzt gemacht hat? Ich kann mit einfach nicht vorstellen, dass eine Mutter lieber den Tod ihres Kindes in Kauf nimmt, als
es zu retten-aber vielleicht liege ich da falsch. Meinst du wirklich eine Mutter würde ein Kind verstossen, weil es eine Bluttransfusion erhalten hat, die die Mutter gar nicht wollte? Sie hat ja nicht entschieden -oder durfte nicht entscheiden sondern der Arzt /oder Vormund.

@tikwah
Keine Ahnung wielange dies schon so ist-für dein Kollege muss es sicher schlimm gewesen sein.

"Willst du die Welt verändern, gehe drei Mal durch dein eigenes Haus"
Chinesisches Sprichwort
Becky
Dabei seit: 05.06.2010
Beiträge: 401
@boeselkraut
Schwierige Frage. Aber meinst du nicht, dass Eltern in einer solchen extrem schwierigen Situation sogar froh sind dass sie nicht entscheiden durften, sondern es der Arzt gemacht hat? Ich kann mit einfach nicht vorstellen, dass eine Mutter lieber den Tod ihres Kindes in Kauf nimmt, als
es zu retten-aber vielleicht liege ich da falsch. Meinst du wirklich eine Mutter würde ein Kind verstossen, weil es eine Bluttransfusion erhalten hat, die die Mutter gar nicht wollte? Sie hat ja nicht entschieden -oder durfte nicht entscheiden sondern der Arzt /oder Vormund.

@tikwah
Keine Ahnung wielange dies schon so ist-für dein Kollege muss es sicher schlimm gewesen sein.

"Willst du die Welt verändern, gehe drei Mal durch dein eigenes Haus"
Chinesisches Sprichwort
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@becka: Ich denke, Eltern die sich z.B. gegen eine Bluttransfusion und somit das (künstliche) Retten des Lebens ihres Kindes entscheiden, sind so sehr vom Glauben überzeugt, dass sie finden, ihr "Gott" wird ihnen schon beistehen. Stirbt das Kind könnte sie denken, dass ihr "Gott" das so wollte.

Ob es so ist, vermute ich nur. Gerade Personen, die einen strengen Glauben (auch in Sekten) haben, können gar nicht mehr objektiv urteilen.

Zum Fall Bluttransfusion oder auch "nur" Medis:
Wird mein Kind krank, die Ärzte raten mir, zu einer Behandlung, mit der das Leben gerettet werden kann, ohne die nicht, würde ich sicherlich einwilligen und wäre froh, um den Rat der Mediziner.

Wer hingegen auf andere Kräfte vertraut, denkt wohl einfach anders.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Meine Kollegin "vertraut" auch sehr viel aufs Universum.
Nur, was die Gesundheit ihrer Familie angeht, würde sie nie alleine aufs Universum vertrauen.

Ich schmunzle halt schon manchmal, wenn sie über gewisse negative Dinge (Tatsachen) nicht reden will, weil das negative Kräfte vom Universum runter lädt......
tikwah
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.07.2005
Beiträge: 323
@yucca
mir ging es nie darum, jemand zu verurteilen wegen der Lebensart, Religion oder ähnliches. Wenn sie das Gefühl haben, dass es für sie so stimmt...dann bitte. Nur, wenn es fast Leben kostet - da hat es für mich einfach Grenzen. Gut von der Presse wird es vielleicht auch aufgebauscht...

Relax...take it easy (fällt mir nicht immer so leicht)
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@Gabriela A: Sich vegan ausgewogen und ohne Mangelerscheinungen zu ernähren braucht sehr viel Wisen und beim Vitamin B12 ist es eigentlich nicht möglich, schon für den Erwachsenen. Verantwortungsbewusste Veganer nehmen daher zusätzlich Vitamine oder verwenden speziell angereicherte Produkte. Bei Kindern ist es noch viel schwieriger, wenn nicht gar unmöglich.