Soziale Verantwortung

bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
@mosaik

ich meine nicht unbedingt VER-urteilen. Zwischen Urteilen und verurteilen gibts für mich einen feinen Unterschied. Kann es aber im Moment nicht erklären.
Ich meine mit urteilen ganz einfach den Umstand, alles gedanklich zu "kommentieren". Vielleicht ist es schon auch ein verurteilen.

Unser Verstand hat die Tendenenz alles zu benennen, zu rastern, für gut oder weniger gut zu beurteilen. (Wir beurteilen das Wetter, unsere Haare am Morgen, die vielen Schnecken nach dem Regen, die Kassiererin die sich nicht so verhält wie wir es für richtig halten undund)
Wenn du meinst, (od. der Schriftsteller) dass du mit einer Haltung, dem Kommentieren oder aufzeigen, auf Missstände aufmerksam machst, ist das gut und recht. Vielleicht bringt es viele Menschen zum Nachdenken. Das heisst das für mich, dass du gewisse Haltungen gar nicht für gut hälst. Du sagst "ein idealeres" Weltbild. Also ist ein anderes Weltbild für dich nicht akzeptabel. Wer oder was bestimmt die Qualität des Empfindens. Was ist richtig?

Aber hier schweife ich wohl vom eigentlichen Thema ab, bin aber auch nicht sicher, ob du soziales Verhalten nicht mit deinem eigenen Bild der Wunsch-Realität verwechselst.
Gelöschter Benutzer
Wenn ich bei mir und in meiner Familie schaue, dass alles rund läuft, dann haben wir schon sehr viel für die Gesellschaft getan, denn die Welt kann niemand verändern. Würden das nämlich alle tun, hätten wir alle viel weniger Probleme.
Glockenblume
Dabei seit: 30.09.2009
Beiträge: 237
mosaik
Ja, ich fühle mich auch verantwortlich für unsere Gesellschaft. Bei meinem Beitrag den ich dazu leisten möchte, hadere ich manchmal einwenig. Vorallem wenn es zu zeitintensiv oder regelmässig ist. Oder ich die Arbeit einfach nicht mag. Ich weiss also noch nicht so recht, was mir wirklich zusagt. Sehr gute Erfahrungen habe ich gemacht, wenn ich etwas wirklich wollte oder es für mich eine Herausforderung darstellte.

Meine beiden Kinder sind jetzt im Kiga bzw. Schule und ich merke, dass ich wieder mehr Energie habe, um mich auch andersweitig "nützlich" zu machen.

Hatte mal ein sehr lebendiges Tageskind. Es war zwar anstrengend, aber ich konnte persönlich viel davon profitieren. Kinderbesuche, wo ich vermehrt lenkend eingreifen muss, sind für mich ok. Da erlaube ich mir einfach, auch mal abzusagen, wenn ich keine Lust habe.

Die Wahrheit ist ein pfadloses Land.
mamalou
Dabei seit: 19.08.2008
Beiträge: 42
Oooh, so ein spannendes Thema...bin aber zu müde um mich reinzulesen, werde bald vorbeischauen; mich beschäftigen ähnliche Gedanken schon lange - und hab's schon auf ganz verschiedene Arten gelebt und auf noch mehr verschiedene Arten darüber gedacht, bin mir noch nicht sicher, was für mich stimmt, will aber wissen, was für euch stimmt.
Gute Nacht, bis bald!
mamalou*gähn*
goldfade
Dabei seit: 16.11.2005
Beiträge: 56
ich finde es schön, wenn menschen verantwortung übernehmen können. wenn man einander hilft und füreinander da ist. das ist nicht selbstverständlich und wird leider auch oft falsch verstanden. es ist auch nicht immer einfach "zu helfen". es darf nicht aufdringlich sein oder falsch verstanden werden. der helfende darf nicht urteilen über die anderen und da sehe ich die grösste schwierigkeit. man muss sich einfühlen können, abwarten, geduldig sein, keine erwartungen haben - sehr schwierig. nicht jeder hat die kraft für andere da zu sein - das ist zu tolerieren.
ich helfe gerne. mir tut das gut.

2 D / Fotografin
3 D / Gestalterin
4 D / Mami von 2
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
Da meine Kinder schon grösser sind und viel abwesend, habe ich natürlich auch wieder mehr Zeit für andere.

Wir haben fast jedes Wochenende andere Kinder bei uns zu Besuch. Gerade dieses Wochenende habe ich auch zwei kleine Kinder inkl. Uebernachtung gehütet. Dies erachte ich als soziales Engagement.

Dann gehe ich zweimal pro Woche zu alten Leuten im Haushalt helfen, damit sie noch zu Hause bleiben können und nicht ins Altersheim gehen müssen. Das ist wirklich mein Steckenpferd. Ich freue mich jeweils darauf zum gehen. Höre natürlich auch viele Lebenserfahrungen. Und das interessiert mich. Ich komme jeweils zufrieden und genährt nach Hause.
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Königin

Mir fällt auf das du dich in letzter Zeit echt oft in meine Texte einmischt und zwar nicht gerade auf höfliche Art. Ich habe keine Ahnung wer du bist und was du für ein Problem mit mir hast. Aber wie schon erwähnt es gilt hier ja Meinungsfreiheit und wenn du meinen Text nicht verstehst dann kann ich auch nichts dafür.

Und nein ich mache das nicht damit mir alle auf die Schulter klopfen,sondern weil ich es eben nicht gut finde die Augen zu verschliessen. Und im übrigen haben wir in der Siedlung auch noch andere Mütter welche so handeln wie ich. Deshalb heben wir uns in keinster Weise hervor,wir schauen einfach alle ein wenig auf die Kinder und greifen ein wenn wir gerade daneben stehen. Ist doch normal oder. Ich nehme mal an du würdest auch nicht einfach die Augen zu machen wenn eines der Kinder welche du kennst mit einem Teppichmesser durch die Gegend rennt. Der Kleine wusste nicht mal was er da in der Hand hat und ich wollte das niemand verletzt wird. Also wenn du das als einmischen und hervor heben empfindest dann in diesem Fall,ja ich sah es als meine Pflicht da ein zu greifen. Denke das hätte wohl jede Mutter getan.

Leben und leben lassen
-Königin-
Dabei seit: 27.06.2009
Beiträge: 968
@chnöpfli
meine nicht die Story mit dem Teppichmesser, sonder diese hier:

"Es gibt schon Situationen in denen wir dann einfach mal eines der Gspändli an etwas Teil haben lassen weil wir wissen das es Zuhause etwas unter geht (haben da leider so ein paar dieser Kinder in der Siedlung). Oder ich helfe schnell dem anderen Kleinen vom Klettergerüst der schon seit 10 Min. vergeblich der Mutter um Hilfe ruft."
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@-Königin-
Es war das gleiche Kind auf dem Klettergerüst und ich ging dann nach 10 Min. hin und half ihm da runter. Die Mutter hat sich warum auch immer nicht blicken lassen. Es ist bekannt das diese Familie es nicht so ernst nimmt mit der Aufsichtspflicht und so helfen wir dem Kind einfach dann und wann. Denke das ist eine normale Reaktion.

Ja kanns ganz offen sagen es hat Kinder in der Siedlung welche Zuhause einfach weniger Familienleben plfegen,sprich die Kinder ihre ganze Freizeit draussen verbringen (auch am WE). Nach dem WARUM frage ich ja gar nicht,prangere deren Eltern auch nicht an. Aber wenn die Kinder den Weg in unseren Garten finden und wir z.B. gerade etwas mit den Kindern unternehmen lassen wir die Besucher teil haben. Und es freut mich dann auch wenn ich sehe das es den Kindern Spass macht da ich weiss das sie das Zuhause nicht ausleben können. Es geht mir dabei ums Kind weil ich es mag und nicht über Selbstaufwertung das ich dem Kind etwas bieten konnte und deren Eltern nicht. Keines der Kinder in der Siedlung ist so arm dran das es kein gutes Zuhause hätte. Ich arbeite nun mal seit 16 Jahren mit Kindern und freue mich einfach mit ihnen Zeit zu verbringen. Und wenn mal eines darunter ist das besonders viel Freude daran hat,ist das doch schön. Ich denke so wie wir das pflegen in der Familie tun das x-andere Mütter auch. Mein Sohn hat z.B. auch schon tolle Sachen erlebt beim Besuch bei einem Gspändli,hätte er Zuhause eher nicht erlebt. Konnte mich darüber dann auch herzlich freuen. Du siehst es ist im Grunde kein Aufheben darum zu machen.

@Mosaik
Ja danke das habe ich. Und ich denke du hast da auch einen Weg gefunden für dich. Find ich schön.

Leben und leben lassen
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@chnöpfli
Meine Kinder mussten auch viel Freizeit draussen mit spielen verbringen, weil ich das Geld nicht hatte, mit ihnen ständig Ausflüge zu machen. Trotzdem haben wir ein Familienleben.

Wären die Kids draussen, würdest wohl bemängeln, dass sie nie nach draussen gehen.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.