Stopp Cyber-Mobbing. Die aktuelle Kampagne von Pro Juventute. Was denkt ihr über das mobben im Netz?

TinuK
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.11.2012
Beiträge: 15
Wird im Netzt mehr gemobbt, beleidigt und fertiggemacht als im richtigen Leben? icon_rolleyes.gif

Die Kampagne Stopp Cyber-Mobbing soll in der Schweiz stärker sensibilisiert werden, desto besser kann es bekämpft werden.
„Kämpfe auch du mit“, motiviert die Stiftung die User via Facebook und Homepage: https://apps.facebook.com/stopcybermobbing/?lang=de
Filou71
Dabei seit: 10.02.2004
Beiträge: 96
Ja definitiv... haben leider gerade die Erfahrung mit unserer 13jährigen Tochter gemacht. War also underster Schubladeicon_evil.gif
alterhase
Dabei seit: 19.05.2012
Beiträge: 18
Unser Sohn wurde in der Primarschulzeit gemobbt. Er ist heute über 20 Jahre alt.
Nicht auszudenken wie das abgelaufen wäre, wenn die Jungs damals schon im Internet vernetzt gewesen wären.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Meine Tochter hat zum Glück ja noch kein Facebook, aber sie wurde dann mal von einem Mädchen mit üblen SMS belästigt. Ich hab dann mit dem Mädchen gesprochen und gesagt dass sowas einfach nicht geht und gefragt wie sie sich fühlen würde wenn man sie so beleidigen würde, hab ihr einfach aufgezeigt was für Konsequenzen das haben würde falls sie nicht damit aufhört. Hab aber sofort reagiert und nicht erst noch eskalieren lassen. Ich finde sowas muss man unbedingt SOFORT im Keim ersticken.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Gamma2
Dabei seit: 29.05.2012
Beiträge: 128
Zum Mobben/Fertigmachen von früher kommt beim Cybermobbing die Öffentlichkeit des Mobbens dazu und dass es nicht Rückgängig gemacht werden kann. Beim gewöhnlichen Mobben ist es eher möglich, den Kreis der Personen, bei denen man schlechtgemacht wurde, ausfindig zu machen und die Lage richtig zu stellen. Im Cyberspace ist dies völlig unmöglich und die Falschaussagen über einen können auch später immer wieder aufpoppen.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Die "hemmschwelle" ist vor einem "dings" kleiner als von mensch zu mensch... umkehrschluss, was im netzt abläuft immer durch diese "brille" versuchen zu betrachten.... was ab geht, geschieht nicht auf augenhöhe, daher sinkt das kommunikationsniveau. (meine meinung)

das internet ist praktisch um sich infos zu holen - um small talk zu führen - aber wer glaubt, dass er seinen status, durch das sich zur schau stellen, aufpolieren kann, der irrt meiner meinung.

es geht immer um macht - und wer es nötig hat, egal jetzt in welcher form auch immer, zu mobben - ist im endeffekt ein armes würstchen.

mobben, man kann niemanden ändern nur sich selbst - den anderen diese macht nicht geben - worte verletzten, wenn ich es zu lasse. nicht die schulsuche - sondern einen weg finden im umgang damit.... es wird immer menschen geben, die mobben.... eben, weil sie arm sind...

alterhase
Dabei seit: 19.05.2012
Beiträge: 18
Immer dieses - man kann niemand ändern, nur sich selbst- macht das Mobbingopfer zum Schuldigen. D.h. konkret, du machst etwas falsch, du musst dich ändern, es gibt einen Grund dafür, dass du gemobbt wirst.

Ich habe mich lange Zeit mit dem Thema Mobbing beschäftigt. Ich bin davon überzeugt, dass das Opfer keine Schuld an der Situation trägt. Der Mobber und seine Mitläufer sind "arme Würstchen". Aber was nützt dieses Wissen dem Opfer. Was nützt es denjenigen Jugendlichen, die sich umbringen, weil sie nach jahrelangem Mobbing keinen anderen Ausweg sehen.

An unserer Schule wurde das Opfer zum Täter gemacht. Die Täter wurden in Schutz genommen. Ich kann darüber auch heute noch nur den Kopf schütteln.

Und solche Aussagen - man muss sich halt nur selbst ändern- regen mich extrem auf!
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@alter hase

so hart die realität - es ist so.... das opfer trägt keine schuld - das ist so. er kann blaue haare, grüne oder schwarze haben... er kann die "deppen" nicht ändern.

die erkenntnis - das man niemanden ändern kann - erlaubt die trennung, vom persönlichen - es verletzt einem nicht. das ist sehr schwierig, weil man ja dazu tendiert und aus evolutionstechnischer sicht, es eben sinnvoll ist in einer gruppe zu sein, und dazu gehören zu wollen.

was, wenn ich mich aber raus nehme - es nicht nötig habe - ich die "deppen" nicht brauche?

bevor du gegen andere kämpfen kannst, musst du erst mal lernen gut zu stehen.

die lösung ist nicht die schuldsuche - sonder wie man mit dieser widrigkeit umgehen kann - und wie man ohne schaden zu nehmen da raus kommt.... aus der sicht des opfers.

helfen muss man ja dem opfer - die täter sind mir egal, die werden von ganz alleine auf die nase fallen....
alterhase
Dabei seit: 19.05.2012
Beiträge: 18
Sag das mal einem 10jährigen, der jeden Tag in der Schule gedemütigt wird!
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
zitat; "....Was denkt ihr über das mobben im Netz?"

ich denke und hoffe, dass niemand schreibt, er finde cyber-mobbing gut!


in unserer schule gibt es die "stopp-Regel". die kinder können gut stopp sagen, doch es kommt sehr darauf an, wie sie es sagen, rufen, schreien. nicht jedes stopp wird ernst genommen. das gegenüber, welches man bremsen möchte, spürt jeweils genau, wie selbstsicher das stopp gerufen wird. jenachdem wird es ernst genommen oder nicht.

deshalb lernen wir nicht nur das stopp sondern auch das warum stopp, also stopp, ich will nicht, dass du länger an meiner jacke ziehst. und dies in einem bestimmten ton, laut und deutlich.

für viele kinder ist das sehr schwierig!