Gutes Thema, um Kindern so eine Art Verantwortung im Umgang mit Tieren näher zu bringen. Geht jetzt überhaupt nicht gegen Dich, monschischi – ich weiss wie Deine Frage gemeint war, das darf man fragen, und alles in Ordnung. Du gibst mir nur grad das Stichwort für einen weiterführenden Gedanken.
Deshalb ins Grundsätzliche: Ich staune jedes Jahr, wenn zur Ferienzeit kleine Hunde an Autobahnraststätten ausgesetzt werden, weil sie grad nicht in die aktuellen Reisepläne passen. Was gestern noch gehätschelt worden ist, wird heute gnadenlos an den Laternenpfahl gebunden: Tschüss Hund, kein Platz mehr für Dich, schönes Leben noch, soll ein anderer schauen.
Ich staune auch über Umtauschrechts-Diskussionen. Als ginge es um Hosen oder Hemden, welche die falsche Farbe haben.
Bei uns zuhause kurven vermehrt struppige Katzen vorbei, um ein bisschen rumzuliegen und was zu essen. Die haben mal wo gewohnt, tun sie eigentlich immer noch, sind aber nur noch geduldet und nicht mehr gemocht. Weil sie den Fehler gemacht haben, vom Flauschekätzchen zur etwas angejahrten Katze zu werden, die halt nun etwas tattrig und zerzaust unterwegs ist.
Nein, wir sind keine Gutmenschen. Aber klar, wir schauen gerne für die ausgesteuerten Pelze und sind nett zu denen. Die kommen ohne Einladung, ein Tierheim sind wir auch nicht, aber Futter steht immer da. Scheint sich irgendwie rumgesprochen zu haben in tierischen Kreisen, gesellt sich immer wieder mal ein neuer Zottel-Pelz dazu.
Möglicherweise spielt bei uns nicht nur Tierliebe, sondern auch eine Spur Egoismus eine Rolle. Verbunden mit der vagen Hoffnung, es möge auch einer einen Napf hinstellen, wenn wir selbst mal tattrig und zerzaust geworden sind.
Nein, und schon klar, Tiere sind keine Menschen. Aber eben auch keine Waren. Jedenfalls, und das wollte ich eigentlich sagen: Gutes Thema, das immer wieder mal in Erziehungspläne zum Stichwort Verantwortung gehört. Schliesslich sind die Kinder von heute die Tierpfleger von morgen. Und die Menschenpfleger auch.
Gut zu wissen dann, dass alt und zerzaust zu werden erlaubt ist. Mit oder ohne Pelz.