Überwachung

Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Also gleich empfehlen, sich nach einer Lehrlingsbleibe umzuschauen finde ich voreilig.

Zuerst würde ich mal das Gespräch mit den Eltern suchen. Scheinbar bist du gescheiter als deine Eltern. Die haben noch nicht mal gemerkt, dass du schon 19 bist. Also musst du ihnen mal klar sagen, wie du dich in der momentanen Situation fühlst. Dass es dich verletzt immer solche kindischen Drohungen anhören zu müssen. Wenn ihr ein gutes Gespräch hattet, probiert ihr das Zusammenleben neu und wenn du merkst, dass sie wieder in die alten Muster zurückfallen, kannst du nach einer anderen Lösung schauen. Aber gleich den Bettel hinwerfen finde ich schade. Eben, es kann sein, dass deinen Eltern gar nicht bewusst ist, dass du Erwachsen bist.

Viel Glück und gib nicht auf.
squiiik
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.03.2013
Beiträge: 12
Mit meinen eltern ein gespräch zu führen ist leider nicht gut möglich. Ich probiere das schon sehr lange.
Mein zwillingsbruder ist schon eine weile ausgezogen und bei ihm hat sich das ganze gelegt.

Theoretisch könnte ich in ein studentenwohnheim ziehen, das würde mich 300fr pro monat kosten und die meisten nebenkosten sind gedeckt. Jedoch ist das zimmer sehr klein. Weiss jemand ob meine eltern mir was zahlen müssten und wenn schon dann wie viel etwa.

Aufgeben ist kein thema icon_smile.gif
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
squiiik, ich hab damals meine Unabhängigkeit gewollt, war aber bereit, dafür die Konsequenzen zu tragen. Ich habe ab dem Tag, an dem ich von zu Hause auszog, keinen Rappen mehr von meinen Eltern genommen, egal, ob sie gemusst hätten oder nicht. Soviel Selbstachtung sollte man dann schon haben. Du willst die Unabhängigkeit, also finanzier sie dir auch!

Und klein anfange ist ja nicht so schlimm - solange du nicht mehr verdienst, tut es auch ein kleines Zimmer.



Ich denke, also bin ich hier falsch !
squiiik
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.03.2013
Beiträge: 12
Ich möchte nicht die unabhängigkeit da dies mit 400fr im monat nicht möglich ist, da kommt ja essen, wäsche, krankenkasse usw dazu.
Ich möchte einfach einen normalen umgang miteinander, da dies jedoch nicht möglich ist sehe ich nur den weg irgendwie auszuziehen.
Klar reicht das zimmer
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Blues Ansichten sind einfach zu radikal. Selbstständig wird ein Kind auch, wenn es sich die Rechte rausnimmt, die ihm zustehen, gopf! Er möchte ja, aber die Eltern möchten nicht.

Sqiiil, kann dein Bruder vermitteln zwischen euch? Wenn nicht: du musst nicht zwischen Tür und Angel mit deinen Eltern reden, das würde ich auch nicht wollen. Du musst einen Termin mit ihnen vereinbaren, du musst dich auf das Gespräch vorbereiten und ihr müsst zusammen an einem Tisch sitzen. Am besten an einem neutralen Ort, wo deine Eltern nicht davonlaufen können und sich auch zusammen nehmen müssen. In einem Restaurant oder Park auf einer Picknickdecke mit feinen Leckereien icon_wink.gif

Ich bin auch mit 16 ausgezogen. Es war nicht einfach. Wenn man nur 2 Fr hat und damit noch ein Brot kaufen kann, verflucht man seine Eltern nicht nur einmal.

Vielleicht weiss dir Franz Josef Neffe einen Rat. Er hat mir schon viel geholfen.
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Irma, auch wenn du es nicht glaubst, aber es soll Eltern geben, die einfach nicht loslassen können.
Und da fruchten Gespräche gar nichts - keine Ahnung, wie viele ich hatte.

Und der Totschlagsatz kam immer, mit dem wurde die Diskussion ihrerseits beendet: "Solange du hier wohnst, egal wie alt du bist, tust du, was wir sagen!"

Nun ...

Aber selbst wenn die nicht so krass drauf gewesen wären, ich hätte es aus Selbstachtung schon kein Geld genommen.

Ich hab's allein hingekriegt und darauf bin ich stolz. Ich hab nie Geld von anderen gebraucht - nicht mal vom Staat.
Wer seine Rechte will, soll auch die Pflichten nehmen.




Ich denke, also bin ich hier falsch !
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Naja, Selbstachtung hin oder her... Wenn Eltern ihre Pflichten nicht wahrnehmen, kann ich von einem Kind nicht erwarten, dass es seine Pflichten wahrnimmt. Die Eltern haben das Kind auf die Welt gesetzt, also sollen sie sich auf darauf besinnen. Man kann mit einem 19 jähirgen Menschen einfach nicht mehr auf dieser du klein ich gross Ebene diskutieren.

squiiik, lass dich nicht entmutigen. Du hast das recht auf ein friedvolles Leben. Vergiss nicht, dass auch du deinen Eltern entgegen kommen musst: Gamen, Zusammenleben, Haushalt...

Wo bleibt bloss FJN?
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@squiik

Mit 400.-- im Monat für Essen, Versicherung und KK......das sollte doch eigentlich möglich sein? Mach mal ein Budget.

Für Eltern kann es sehr schwierig sein, die Kinder zum einen loslassen (zu müssen), zum andern aber gleichzeitig für ihr "Durchkommen" (Finanzen) zuständig zu sein. Das gleiche gilt für die erwachsenen Kinder: zum einen sind sie volljährig, zum anderen auf die Eltern angewiesen.

Vielleicht könnt ihr gemeinsam eine vier-Felder-Schema aufstellen:

oben links: alles negative eintragen, wenn du zu Hause wohnst
oben rechts: alles positive eintragen, wenn du zu Hause wohnst
unten links: alles negative eintragen, wenn du ausziehst
unten rechts: alles positive eintragen, wenn du ausziehst

Anschliessend könnte ihr darüber diskutieren, was aufgrund dieser Aufstellung für alle Sinn machen kann.

Wenn deine Eltern für ein Gespräch nicht bereit sind, dann mache diese Aufstellung für dich. Vielleicht magst du deine Eltern anschliessen schriftlich informieren, wie du vorgegangen und zu welchem Entscheid du gelangt bist. Idealerweise ohne Vorwürfe legst du ihnen deine Sicht, deine Wünsche, deine Anliegen, deine Ängste, deine Unsicherheiten,....dar.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
@squiiik: an deiner Stelle würde ich die Idee verwerfen, deine Eltern für deinen Unterhalt mit aufkommen zu lassen für den Fall dass du ausziehst. Das sollte doch schon dein Stolz nicht zulassen oder?
Freiheit hat auch ihren Preis. Somit kommt es halt darauf an, was sie dir Wert ist. Wäre allenfalls eine WG eine Option, ev. sogar mit deinem Zwillingsbruder?

Noch eins: Ja, Eltern sind verpflichtet, ihre Kinder zu unterstützen bis sie eine Erstausbildung abgeschlossen haben oder bis 25. ABER: Es bedarf auch der Kooperation der Kinder. Man kann also nicht x Ausbildungen oder Studien anfangen und wieder abbrechen und dabei nur den Eltern auf der Tasche liegen. Ewige Studenten müssen nicht unterstützt werden. Das habe ich grad kürzlich mal in einer Rechtsberatung gehört.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Platibus
Dabei seit: 08.10.2005
Beiträge: 239
Dass man nach 19 Jahren zusammenleben nicht mehr miteinander reden kann, das kommt schon vor. Wenn du das Gespräch suchst, dann mach das doch mittels eines Mediators. Manchmal braucht es einfach einen neutralen Ort und eine neutrale Person, damit der Dialog wieder klappt. Denk immer daran, solange noch eine Verständigung möglich ist, so lange ist auch eine Lösung möglich.