Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen. Ich persönlich möchte auch nie einen Listenhund. Nicht nur, weil sie mir optisch nicht gefallen, sondern weil sie einfach anders ticken, als andere Hunde, weil sie stark mit Vorurteilen belastet sind, weil deren Haltung schon vom Gesetz her erschwert wird. Und dies natürlch nicht ohne Grund.
Ich habe diesen Artikel schon am Freitag Abend gelesen und war echt schockiert.
Stimmt, ich erlebe selber, dass es Kinder gibt, die einfach respektlos mit dem Hund umgehen.
Als Hundehalter muss man ja seit 2008 einen obligatoischen Hundekurs machen. Als Ersthalter den Theoretischen, den Praktischen für alle.
Ich hatte kürzlich so einen praktischen Kurs und lernte vieles, was ich noch nicht wusste, obwohl ich mein ganzes Leben lang immer Hunde hatte.
Dort wiesen sie auf folgendes hin: Wenn ein Hund in seiner Box oder seinem Schlafplatz ist, oder sonstwo, wo er keine Rückzugmöglichkeiten hat, darf ihn kein Kind (nicht mal das eigene) streicheln. Wenn ihn jemand streicheln möchte, muss er den Hund rufen. Kommt er daher, ist es kein Problem. Möchte er seine Ruhe, muss man das akzeptieren.
ein weiterer Punkt: Wenn ein (fremdes) Kind einen Hund streicheln will, muss es erstmals fragen (logisch). Ist das i.o. so soll es den Hund beim Namen rufen. Kommt der Hund zum Kind, so darf es ihn (sorgfältig/richtig) am Kopf oder auf dem Rücken streicheln. Wenn der Hund beim Besitzer an der Leine ist, und ein Kind auf ihn zukommt und sogar die Hand ausstreckt, kann das für den Hund eine Bedrohung darstellen. Er kann sich ja nicht zurückziehen. Daher besteht die Gefahr, dass er zuschnappt.
Die sog. Listenhunde werden nicht böse geboren. Ich denke auch, da werden schon in den ersten Wochen bei der Aufzucht Fehler gemacht.
Dann gibt es auch Besitzer, die sich einen "starken" Hund zulegen wollen.
Ich kenne auch einen mit einem Listi, der behauptet, sein Hund sei der Liebste und würden niemandem was zu Leide tun. Aber der Besitzer hat ihn "dressiert", dass wenn er einen bestimmten Namen (Nationalität) sagt, der Hund zu bellen und knurren beginnt. Ob das stimmt, weiss ich nicht, würde es dem Besitzer durchaus zutrauen.
Beim Fall im Tessin war es ja so, dass der Hund das Kind einfach so attakiert hatte. Der Vater wollte es trösten, da fiel er es an.
Wie ein noch so junger Hund "grundlos" austickt und einen Menschen so sehr verletzt, werde ich wohl nie begreifen.
Das ganze zeigt mal wieder, dass all diese Gesetze zum Halten von Listen-Hunde, und auch die sonstigen Gesetze, nicht viel bringen, wenn nicht mehr kontrolliert wurde.
Ich hoffe sehr für das Kind, dass es sich bald von dem schlimmen Unfall erholt. Für den Besitzer kann ich nichts wünschen.