Ich war selber auch Jungwachtsleiter mit J+S-Ausbildung und auch wir haben schon vor über 20 Jahren Seilbahnen gebaut, wo es weit und breit noch keine Seilparks gab. Wenn mit Pioniertechnik ein Unfall passiert, dann ist immer mehr als nur etwas falsch gelaufen und sei es nur, dass die Vorgänger das Seil falsch behandelt haben und man dies beim Kontrollieren nicht merkte oder von blossem Auge gar nicht merken konnte.
Leiter von Jugendgruppen sind praktisch immer jung, frisch von der Ausbildung und haben daher selten Erfahrung über Jahrzehnte. Dies ist eigentlich das selbe Prinzip wie auch im Militär wo die ausbildenden Offiziere selber erst von ihrer Ausbildung kommen und nur punktuell von erfahrenen Instruktern überwacht werden. Auch hier sind alle bestrebt so sicher wie nur irgendwie möglich zu arbeiten und wenn mal ein Unfall passiert liegt es selten an den Vorschriften, sondern an menschlichem Versagen. Relativieren kann man das einzig mit der Tatsache, dass immer und überall ein Restrisiko besteht, welches wir in vielen Bereichen einfach verdrängen und in andern wie dem Strassenverkehr billigend in Kaufnehmen, so dass Projekte wie Vision Zero keine Chance haben, nur weil niemand zusätzliche Einschränkungen akzeptiert. Was die Kinder in Lagern und Gruppenstunden mit bekommen ist alle weil wertvoller als 50-Innerorts und trotz allem auch viel weniger gefährlich. Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel, egal ob im Strassenverkehr oder im Pfingstlager, aber man darf trotz den Konsequenzen, welche eine saubere Klärung des Fallen wahrscheinlich haben wird keine Hexenjagd auf Leiter machen, welche in ihrer Freizeit sich freiwillig um andere Kinder kümmern um ihnen unvergessliche Momente zu bieten.
Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)