Unglück im Pfingstlager

Gelöschter Benutzer
"Die wird mal ein Megaschuss" soll heutige Jugendsprache sein? Wo lebst du denn?!
Ach, auf diese Schauermärchen habe ich gerade noch gewartet, echt. Ich habe auch eine Frage: Es ist mal ein Flugzeug abgestürzt. Soll ich jetzt mit dem Zug nach Spanien? Ui Mist, ist ja auch schon mal ein Zug entgleist. Auto fällt auch gleich weg, Töff und Velo sowieso. Soll ich denn jetzt zu Hause bleiben?!

Ein Unglück ist tragisch, besonders wenn ein Kind stirbt. Immer. Unglücke passieren aber überall und nicht selten ist menschliches Versagen die Ursache, das Nichteinhalten von Regeln etc. Nichtsdestotrotz sind diese Unglücke nicht gewollt und auch für "Verursacher" eine menschliche Katastrophe. Zum Beispiel für den Autofahrer, der vor ca. einer Woche ein kleines Mädchen überrollte. Oder die betroffenen Cevi-Leiter. Ursachenforschung sicher und Lehren daraus ziehen, aber gleich alle in Frage stellen, wenn einer einen Fehler macht? Was ja noch nicht mal klar ist. Wo gearbeitet wird, passieren Fehler, auch in der Jugendarbeit. Und ja, vielleicht sind die Jugendlichen etwas leichtsinniger, aber Grosseltern zum Beispiel auch. Ältere Leute haben oft auch ein anderes Verständnis, passen weniger genau auf, sind mal unachtsam, verzichten mal auf den Autositz etc. Grosseltern verbieten? Oder versuchen zu verbessern, wo Verbesserung möglich ist?
Wenn wir unsere Kinder vor allem und jedem bewahren wollen, müssen wir sie zuhause einsperren. Und was haben wir dann? 14-Jährige, die nichts mit sich anzufangen wissen. Wo Mami ein Ferienprogramm anbieten muss, damit es die Familie mit ihnen aushält. Das kann das Ziel nicht sein! Lieber ein wenig mehr Risiko, dafür viel Entwicklung.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
gabs da nicht mal in den 80igern jahren in einem bula eine schwarzpulver-katastophe??

have a nice day
batz4
Dabei seit: 05.11.2008
Beiträge: 127
tja, für die sprache kann ich auch nichts!
Wolfsfrau
Dabei seit: 22.09.2004
Beiträge: 69
Tragischer Unfall, aber deswegen gleich nach noch mehr Reglementen, Verboten und weiss ich was für Schutzmassnahmenzu schreien, finde ich übertrieben. Ich gönne meinen Kinder ihr Pfila; mit ein paar Schrammen sind sie heimgekehrt. Wenn den beiden so was Schlimmes zustössen würde, wäre ich untröstlich. In dem Moment würde mich die Schuldzuweisungen an jemanden, nicht glücklicher machen.

Fakt ist, wir sind alle sterblich, werden alle sterben. Sei es durch Krankheit, Alter oder Unfall. Früher oder später trifft es jeden. Da hilft kein Jugendwahn (wenn ich mit 70 wie 50 aussehe, wird mich wohl der Sensemann nicht mitnehmen) noch wenn ich sämtliche Risiken mimiere oder gar nicht eingehe. Klar, wünscht sich jeder erst mit 85 bei bester Gesundheit den Löffel abzugeben. Leider ist das Leben kein Picknick. Es kann auch Kinder treffen. Schlimm, wenn es die eigenen sind. Aber auch in Schule und Freizeit kann viel passieren, ob mit oder ohne Eltern.

Beispiel gefällig (aus nächster Nähe) auf Schulreise ein Mädchen fast im reissenden Fluss ertrunken, im Nähunterricht in den Finger genäht, im Turnunterricht Arm gebrochen, im Schwimmunterricht fast Kind ertrunken, auf Trampolin 2 x das Bein gebrochen, beim Skifahren trotz Helm und Rückenpanzer schweren Unfall gehabt, am 1. August durch Funkenbrand schwere Verbrennungen erlitten. Wollt ihr jetzt Schwimmen, 1. August, Ski fahren, Schulreise und Trampolin verbieten?

Die heutigen Kinder sind wohl die bestgeschützten Kinder. Für alles gibt es Gurten, Helme, Schutzbekleidung, extra Aufsicht, Regeln, Gebote und Verbote. Und trotzdem bleibt das Leben lebensgefährlich!
Gelöschter Benutzer
... Ja und beim letzten Eidgenössischen Turnfest ist eine Frau schwer verunfallt. Vom Tisch gefallen beim Feiern. Wen sollen wir da bloss zur Verantwortung ziehen?!
unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
etwas zu denen, die hier nach dem/den Schuldigen rufen: in meinem Umfeld gibt es solch einen ehemaligen Pfadileiter...oder soll ich sagen Täter? Unter seiner Leitung verstarb ein Kind.
Es wurde ermittelt und er von jeder Schuld freigesprochen.
30Jahre sind vergangen...und er hat es immer noch nicht ganz verkraftet.
Es passieren tragische Unfälle und die Verantwortlichen machen sich auch ohne euch genügend Vorwürfe. Auch wenn sie rechtlich richtig gehaldelt haben.

Meine Gedanken sind bei der Familie der Mädchens. Aber auch bei den Leitern und deren FAmilien.
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Eine schreckliche Geschichte!

Ich selber war auch Pfadileiterin, ich war wohl ungefähr 15-16 Jahre alt. Ich und mein Mitleiter begleiteten eine Schar kleiner Jungs ins Pfingstlager. Ist das überhaupt zu verantworten? Wo die Ausbidlungen für Kindererzieherinnen und Kindergärtnerinnen immer höher werden, man aufschreit, wenn auf eine Schulreise im Kindergarten nur 2 Lehrerinnen dabei sind, im Lager war es aber dasselbe - wir nicht ausgebildet. Unsere Kinder kamen heil heim. War es Glück?

Mit 13 war ich in einem gemischten Pfadilager. Mein Gott, was hätte da passieren können, die Trennung Jungs/Mädchen war keineswegs überwacht icon_smile.gif

Wo liegt die Lösung? Das alls verbieten? Die Hürden höher setzen? Damit würde man dem Ganzen wohl auch den Todesstoss geben. Wenn ich an meine Jugend denke mit Hüttenbauen aus Holzbrettern, Sommerferien mit Übernachten in diesen Holzhütten, schlafen im Wald, Zelt, Pfadilager und dergleichen fände ich es sehr schade, hätten Kinder diese Möglichkeiten nicht mehr. Ich habe eh schon das Gefühl, dass es heute weniger von solchen DIngen gibt, zumidnest sehe ich es kaum mehr.

Das Ganze ist tragisch, den Eltern gehört meine grosse Anteilnahme. Aber ich denke, das Leben ist mit Risiken behaftet. Sie alle ausräumen zu wollen hiesse, dem Leben die Lebendigkeit zu nehmen. Wir machen schon viel in diese Richtung, es wäre schade, das zu perfektionieren.

Der Weg ist das Ziel
carmelita233
Dabei seit: 28.05.2007
Beiträge: 1328
nicht zu vergessen dass mehr ausbildung nicht zwangsläufig bedeutet dass die person gscheiter wird...ich kenn da eine kleinkinderzieherin da schreits bei mir innerlich jedesmal laut auf wie diese ihre kinder erzieht...

man bekommt alles hin wenn man nur genug will!!!
-Königin-
Dabei seit: 27.06.2009
Beiträge: 968
typisch Pfadi halt:

http://www.bluewin.ch/de/index.php/26,422649/Noch_keine_Erkenntnisse_zu_Ursachen_von_Seilbahn-Unfall/de/news/vermischtes/sda/

haben anscheinend das Gefühl bei ihnen sei immer alles perfekt?
Malaga1
Dabei seit: 01.12.2007
Beiträge: 521
Dieser unfall ist äusserst tragisch, für alle beteiligten. Und ja: die leiter tun mir sehr, sehr leid...

Ich habe mich jahrelang in einer jugendgruppe engagiert, mit gut 20 lager mit 70 kindern geleitet. Von den allermeisten eltern kam nie ein danke. Wenn wir jemand für einen transport brauchten, war es meistens mein vater, der seine freizeit opferte. Die eltern der kinder? Fehlanzeige... Wir leiter haben fast unsere ganze freizeit in die jugendarbeit gesteckt. Von den eltern wurde das aus meiner sicht nicht wirklich geschätzt, es war selbstverständlich. Wir haben regelmässig eine woche unserer knappen ferien für lager geopfert und glaubt mir: ich war mir meiner verantwortung immer bewusst. Wir hatten glück, es ist nie etwas schlimmes passiert. Ich hoffe, meine kinder haben einmal freude an einer jugendgruppe. Sie profitieren so viel , als kinder wie als leiter.