Vertreiben uns die Ausländer?

Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Ich glaube leaj geht es nicht darum, dass es keine Ausländer haben darf. Ich glaube es geht vielmehr darum, dass das Verhältnis nicht mehr stimmt.
Wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch nicht, dass die Mehrzahl in den Klassen meiner Kinder fremdsprachige Kinder sind. Ich kann leaj gut verstehen.

Wir selber wohnen Tür an Tür mit einer Albanischen Familie. Ich schätze diese Familie sehr. Sowohl die Kinder (alle drei hier geboren) wie auch die Eltern sprechen Dialekt praktisch ohne Akzent, lieben die Vorzüge der Schweiz und sind voll integriert. Sie wollten das auch und haben viel dafür getan.
Es ist halt schon so, dass es solche und solche Ausländer gibt. Aber die Schweizer sind ja auch nicht besser...

Nehme jeden Tag wie er kommt!
LadyM
Dabei seit: 14.03.2009
Beiträge: 523
nela,
genau so ist es in unserem Dorf und irgendwie sollte es einem doch schon ein wenig nachdenklich stimmen, wenn die schweizer Familien mit ihren Kindern in die "Provinz" flüchten, weil es hier kaum Ausländer in den Schulen hat und dies auch ganz klar so sagen ?!

The Show must go on....
hierbinich
Dabei seit: 08.08.2010
Beiträge: 88
Schad finde ich die Hochdeutschpflicht hier bereits ab Kiga. Damit wird längerfristig wohl das Schweizerdeutsch verlorengehen obwohl es Teil unserer Kultur ist. Bereits jetzt merke ich, dass meine Kinder teilweise typisch schweizerische Ausdrücke nicht wirklich kenne. Und das liegt nicht daran, dass wir sie zuhause nicht benützen. Aber wenn bereits Kigakinder Hochdeutsch als Pflicht haben, geht da viel verloren. Das fängt schon damit an, dass in der Schule kaum mehr schweizerdeutsche Lieder gelernt werden.

Gegen die Ausländer an sich habe ich nichts. Finde nur, dass wir uns selber oftmals zu sehr anpassen. Da frage ich mich oft, wer denn hier eigentlich "Gast" in unserem Land ist.
Was mich aber nervt ist der hohe Anteil an Deutschen hier in der Gegend. Dies ist zwar sprachlich kein Problem, aber mich nervt die oftmals sehr arrogante Art. Und dass sie denken, dass sie schweizerdeutsch gar nicht erst lernen müssen da wir sie sowieso verstehen.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
@hierbinich: Hochdeutsch im KG obligatorisch. Ich weiss nicht aus welchem Kanton du kommst. Im Kt. LU ist es so, dass pro Morgen "nur" eine Lektion in Hochdeutsch abgehalten wird. Alle anderen Lektionen sind nach wie vor im Dialekt. Ich finde den Einfluss via Fernsehen und anderen Kommunikationsmittel betreffend Hochdeutsch viel entscheidender.
Zudem finde ich, dass der Einstieg in die Schule leichter fällt, wenn sie Hochdeutsch schon im KG versuchen zu sprechen.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
Gelöschter Benutzer
wenn die sprache das problem ist, warum hat denn keiner ein problem mit den akademikern die hier seit jahrzehnten leben und nicht deutsch sprechen? ich glaube eben gar nicht dass die sprache das problem ist.

das problem mit den herrscherischen familienoberhäuptern haben wir hierzulande ja auch mit unseren einheimischen konsvervativen.
hierbinich
Dabei seit: 08.08.2010
Beiträge: 88
@Spargel2

natürlich fällt der Einstieg leichter wenn es die Kinder schon können. Es fällt ihnen auch leichter wenn sie bereits lesen und schreiben können. NUR, wieviel wollen wir unseren Kindern zumuten? Vielleicht bin ich da ein Exot, aber ich bin der Meinung, dass es in der Schule dann noch früh genug ist.

Hier wird ausschliesslich Hochdeutsch im Kiga gesprochen. Und ich lebe eher ländlich und der Ausländeranteil ist nicht massiv hoch. Und ein Grossteil ist Deutsch.

Wie gesagt bin ich aber absolut nicht gegen Ausländer. Im Gegenteil haben meine Kinder einige Ausländergspänli und die sind bei uns ebenso willkommen wie andere. Nur ich spreche mit ihnen und ihren Eltern konsequent Schweizerdeutsch und versuche auch meine Kinder dazu anzuhalten sich diesbezüglich nicht immer anzupassen.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Unser Quartier-Schulhaus hat unter den Lehrern der andern Schulhäusern hinter vorgehaltener Hand den Spitzname "Arier-Schulhaus". Mir soll's recht sein, haben wir doch ebenfalls einen nicht unerheblichen Ausländeranteil, aber so, dass es sich noch gut verträgt. Es zeigt aber auf dass dies in andern Quartieren doch ein erhebliches Problem ist.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Gelöschter Benutzer
Mich stimmt nachdenklich, dass ein Erstklässler sagt, die andern Kinder reden "komisch", nachdem er bereits 2 Jahre mit Kindern, die eine andere Muttersprache haben, in den KiGa ging. Ja, war er denn nie bei ihnen zu Hause, hat er nie gehört, wie sie miteinander sprachen, mit ihrer Mutter, mit ihren Geschwistern? Müsste er nicht sagen: "Sie sprechen albanisch, ich verstehe sie nicht." Oder zumindest: "Sie sprechen nicht deutsch, sondern eine andere Sprache. Wahrscheinlich türkisch oder italienisch, ich weiss auch nicht." Aber "komisch"? Komisch finde ich höchstens Albaner-Deutsch à la Mergim Muzzafer. *ggg*

Für die Integration braucht's beide Seiten. Dazu gehört auch, dass man sich für die Kinder mit einem anderen kulturellen Hintergrund interessiert.
pascale 11
Dabei seit: 27.03.2002
Beiträge: 927
Deutsche sind doch nicht arroganter wie Schweizer oder Italiener oder was weiss ich... Krass was für Vorurteile hier rumschwirren und sind wir doch mal ehrlich - es gibt kaum was schlimmeres, wie Deutsche die VERSUCHEN Schweizerdeutsch zu redenicon_wink.gif

Ich habe sehr viele Deutsche Freunde und es ist wohl so wie bei allem. Wenn man die Leute kennenlernt, sich mit ihrer Art, ihrem Leben, ihrer Mentalität befasst, dann passt es auch.

Alles andere ist oberflächlich. Sonst kann ich zu Ausländeranteil in der Schule usw. nichts sagen. Bei meiner kleinen Tochter ist eine Albanerin, eine Polin, eine Französin und eine Dänin, ein Österreicher und ein Italiener, eine Italienerin und eine halbe Russin.... Trotzdem würde ich spontan nie denken, wir hätten "Ausländer" in der Klasse. Es sind 18 Kinder, also knapp die Hälfte Ausländer *grübel*.

Bei der grossen Tochter zeigt sich ähnliches: eine Italienerin, eine Dänin, ein Österreicher... wohl nicht die Ausländer, die hier in dem Thema gemeint sind. Wobei die Österreicher schon auch ein wenig komisch reden *grins* und die Gruppe beim Grümpi Gummihendl hiess.
Gelöschter Benutzer
@pluto

Arier-Schulhaus? DAS finde ich jetzt aber bedenklich, denn da geht es um die Rasse und nicht um die kulturellen Unterschiede. Dass kulturelle Unterschiede zu Spannungsfeldern führen und das Unterrichten erschweren können (können, nicht müssen), lässt sich nicht leugnen, aber Rassenunterschiede? Und dann noch von Lehrerseite, pfui. Es gibt einfach Witze, die sind nicht lustig und gehören nicht gemacht.