Waffeninitiative

angelface
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@oldboy
Wirklich selten einen solchen realitätsfremden Blödsinn gelesen. Sorry.
Zu behaupten DU könntest garantieren, dass es nach Annahme der Initiative - und natürlich deren Umsetzung - keinen durchgeknallten Soldaten mehr gäbe, der mit seiner Waffe auf unbeteiligte Dritte schiesst, ist einen Anmassung sondergleichen. Womöglich fehlt Dir aber einfach die simpelste Logik und der Blickwinkel auf die Schnittmenge von Soldaten und (berechtigten) Sportschützen.
oldboy
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@af
Mit andern Worten, du nimmst wissentlich und willentlich in Kauf, das solche Morde wie der an Fracesca auch weiterhin passieren können, nur weil es noch viele andere Tötungsdelikte gibt...

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
oldboy
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Wenn keiner seine Armeewaffe mehr zur Hand hat, kann er mit dieser auch nicht mehr töten. Es sei denn in der RS oder im WK. Was ist daran ein Blödsinn?

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
angelface
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@NewMurmi
Du hast Recht: hätte der Wehrmann seine Waffe nicht dabei gehabt, hätte er nicht auf das Mädchen an der Bushaltestelle schiessen können.

Dabei drehst Du aber das Rad der Zeit in unmöglicherweis zurück: In der Konsequenz dieser Tat wurden die Tests zur Abgabe von Waffen in der Armee wesentlich verschärft. Doch aus das garantiert nicht, dass nicht ein Wehrmann - z.B. als Sportschütze zum mitnehmen der Waffe berechtigt - nicht irgendwann oder irgendwo austickt.
Ebenso lässt Du - nach meiner subjektiven Meinung - ausser Acht, dass eine Person, welche so auf Dritte schiesst, in jedem Fall absolut unberechenbar ist. Es ist somit bei weitem nicht auszuschliessen, dass diese aus welchen kranken Motiven auch immer, bei anderer Gelegenheit mit anderen Mitteln tötet.

Ich kenne bei Weitem nicht alle Details zu jenem Mord. Dennoch frage ich mich, wie es Leute in einem Bus oder Tramm zulassen können, wenn jemand mit einer Waffe - egal ob geladen oder ungeladen - auf jemanden nur schon zielt...
oldboy
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Dümmer geht's nimmer!

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
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af,

ob killias studie geschätzt ist oder nicht, ob es 280 oder 300 tote sind oder nicht, ob die mordrate tief ist oder nicht, all das interessiert nur sekundär, wenn überhaupt. interessieren tut in erster und hauptsächlicher linie, ob tote und tode verhindert werden können - und die antwort darauf ist ein eindeutiges, klares, unverrückbares und unwiderlegbares JA.

du würdigst die argumente der befürworter in keiner art und weise, sondern du suchst nach argumenten, was denn die initiative nicht abdeckt, auch mit ihr unabgedeckt bleibt.

so in der art:
frage: ich hab von der nachbarin einen zopf bekommen, wie soll ich ihn lagern?
antwort: knäckebrot lässt sich besser lagern.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
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@oldboy
Nein - ich nehme gar nichts in Kauf.

Würde jemand die hellseherischen Fähigkeiten aufweisen, zu wissen oder auch nur zu ahnen, wann und wo jemand austickt und eine andere Person - egal in welcher Form und womit - bedroht, verletzt oder tötet, wäre die weit mehr als die Kosten der Umsetzung der Initiative wert. Könnte die gleiche oder eine andere Person noch voraussagen, wann und wo jemand sich - egal wie - das Leben nehmen will, könntest das von mir aus so hoch ansetzen wie Du willst.

Der Punkt ist aber, dass es diese Person mit den hellseherischen Fähigkeiten offenbar nicht gibt.

Wenn ich also Suizide verhindern will, welche offensichtlich und unbestritten grössten Anteil an Tötungs- und Selbsttötungssachveralten darstellen, bringt es nichts, ein einzelnes Mittel zu entziehen. Die betroffene Person wird einfach zum nächsten verfügbaren greifen.

Wenn Tötungsdelikte verhindert werden sollen, ist es doch sinnlos, jenes Mittel zu eliminieren, welches den geringsten Anteil hat und primär von Planungstätern verwendet wird. Der Affekttäter greift zur nächstbesten Alternative, der Planungstäter beschafft sich was er will oder wechselt die Methode.

Die bekanntlich beschränkten Mittel dann in eine untaugliche Massnahme zu verbraten finde ich schlicht falsch. Weshalb also nicht effiziente Stategien entwicklen, welche den künftigen potentiellen Opfern helfen und dann dafür von mir aus das doppelte oder dreifache oder was auch immer einsetzen? Sich mit einer Scheinsicherheit zu begnüngen, ist mir in diesem Bereich schlicht zu wenig.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
[ Wenn ich also Suizide verhindern will, welche offensichtlich und unbestritten grössten Anteil an Tötungs- und Selbsttötungssachveralten darstellen, bringt es nichts, ein einzelnes Mittel zu entziehen. Die betroffene Person wird einfach zum nächsten verfügbaren greifen.]

PLANUNGSTÄTER greifen allenfalls zu einem anderen mittel, aber keine AFFEKTTÄTER.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
oldboy
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Weder Offizier Stadler, der seine Frau und seinen Schwager erschoss, noch der Soldat, welche die 16jährige Francesca aus grosser Distanz erschoss, handelten geplant, sondern im Affekt. Beide Taten wären nicht passiert, wenn die Waffen nach dem Dienst abgegeben hätten müssen. Und genau solche Taten nimmst du mit deinem Nein willentlich und wissentlich in Kauf. Das schleckt nun mal keine Geiß weg.
Du schreibst immer wieder von Prävention: die Abgabe der Militärwaffen ist eine sehr kostengünstige, einfach umzusetzende und erst noch wirksame Präventivmassnahme.

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
angelface
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@thomas.fisler

Ich erlaube mir anzunehmen, dass wir in einem Punkt an sich einig wären: Zu einer Senkung der Zahl der Tötungsdelikte und der Suizide besteht durchaus ein JA.
Selbst in der Annahme, dass erkannt wird, dass dafür der Einsatz von Mitteln notwendig sind, gehe ich von einem beiderseitigen JA aus.

Während für Dich das Problem mit einem JA unter eine aus meiner Sicht und Blick auf die dargelegte Zielsetzung ungenügenden und untauglichen Initiative erledigt und vom Tisch ist, bin ich dazu nicht bereit.

Da die Mittel für eine Reduktion bei Tötungsdelikten und Suiziden wohl zwangsläufig von der öffentlichen Hand kommen und, wie immer, begrenzt sind, möchte ich dafür eine möglichst breite Wirkung. Mir ist die Verhinderung eines einzelnen "Falles" schlicht nicht genug. Nicht in der Relation zu 1500 (!) Suiziden und versuchten und erfolgten Tötungsdelikten. Selbst wenn, wie andere schreiben, drei "Fälle" verhindert werden, bleiben noch 1'497 betroffene Familien sowie deren Umfeld und Dritte, welche unbeteiligt mitbetroffen werden.

Ich lasse mich hier gerne von Dir und anderen als weis nicht alles was titulieren und beschimpfen. Aus meiner Sicht beibt Fakt, dass mit der Umsetzung dieser ineffizienten Initiative Mittel gebunden würden, welche dann bei einem effizienten Schutz fehlen. Und um dieselbe Provokatin einmal zu verwenden: Erklärt das mal jenen Opfern und deren Verwandten, die zu solchen wurden, weil sich die Ja-Sager mit vielleicht einem, vielleicht drei "Fällen" weniger zufrieden gegeben haben. Nicht ganz fair - ich weiss.