Waffeninitiative

oldboy
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
@ AF
Ja, dem Typen ging es nur ums Töten. Aber woher hatte er die Waffe und wieso hatte er die Waffe? Und wieso musste er die Waffe nicht abgeben. Weil es Leute wie du nicht wollten und immer noch nicht wollen! Warum? Keine Ahnung!

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@oldboy
Tja – das mit den Feindbildern ist so eine leidige Sache. Du scheinst Dir ja mit meiner Person eine recht nette Ausführung gebastelt zu haben.
Wenn ich das so sehe, müsste ich eigentlich als Emanze im Kampfanzug erscheinen, welche ihre Freizeit vollumfänglich in Schützenverein und Kampfsport investiert. Oder wäre es besser, das Bild als stockkonservative Landfrau zu zeichnen, welche stur und konsequent die Einstellung ihres etwas schrulligen Gatten vertritt. Da gäbe es noch einige Möglichkeiten und welche zutrifft, weisst (zu meinem Glück) nur Du.
Deine Abrundung des Bildes ist aber auch nicht zu verachten. Da hat meine Frau doch tatsächlich das Risiko, von meinem stockbesoffenen, mit Drogen zugedröhnten Sohn im Liebeskummer erschossen zu werden.
Und weil ich ja nicht so helle bin, versuche ich wohl gerade trotz Kommunikationsproblemen aus dem Kuckuck rauszubringen, weshalb ich oder mein Mann nicht ohne Flinte im Haus leben können.
Nun – ein spannendes Bild. Ich könnte vermuten, dass da in dem engen Rahmen Deiner Phantasie noch einen drauf setzen würdest. So in der Art, dass ich als Mutter meine Tochter warne, ja nur ein aktives Mitglied in einem Schützenverein zum Freund zu nehmen, weil sonst mein Mann austickt.
Nun darauf hinzuweisen, dass die Flinte in unserem Haus logischerweise nicht registriert wäre und auch nach Annahme der Initiative auch nicht würde, wäre wohl eine Frechheit. Dich mit der Realität zu konfrontieren und Dein Bild ein wenig durchzuschütteln ist aber keine:
Da wäre zunächst der Umstand, das angelface Deine Erwartung, eine Frau zu sein, schlicht nicht erfüllen kann und will. Also kann mein Sohn – den es übrigens tatsächlich gibt – unmöglich mich als meine eigene Frau erschiessen. Soweit zum Irrtum in der Person.
Der zweite Mangel in Deinem Bild ist, das mein Sohn weder Alkoholiker noch Drogenkonsument ist und wir seinen ersten grossen Liebeskummer auch schon miteinander durchgestanden haben. Da schätze ich aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit ihm auch als Nicht-Frau mein Riskio, von ihm in einem Rausch aus Alkohol und Drogen erschossen zu werden, als äusserst gering ein. Gut, auch als Mann hat man ein Restrisiko, das übrigens bei Stichwaffen durchaus noch etwas höher ist. Aber die schaffst Du ja mit der nächsten Initiative ab, schneidest Deine Karotten künftig nur noch mit dem blanken Finger und garantierst damit meine Sicherheit. Finde ich gut – danke.
Ach ja - die Auskunft des Kuckucks kann ich Dir ja auch trotz Kommunikationsproblemen auch noch geben: Er meinte, er hätte bei mir totz aller Bemühungen weder eine Ordonnanz- noch eine andere Schusswaffe gefunden. Tja – da platz doch schon wieder ein Schubladenbildchen…
Und zum Schluss löse ich Dir meine Ergänzung mit der Tochter auf. Auch die gibt es nur läuft deren Vater weder mit Kampfanzug noch mit verknorkst antiquierten Vorstellungen auf. Insofern ist es schnurzegal, ob sie ihr Partner eine Flinte hat oder nicht. Dies müssen diese beiden unter sich ausmachen, wie es die 100‘000 von Paaren völlig selbständig und in gegenseitigem Respekt auch können.
Wünsche Dir mal viel Spass beim Basteln des nächsten Irrbildes.

PS: Du bist ja Spezialist auf Garantien: Wie bereits geschrieben, hätte der Täter von Höngg ohne die Waffe nicht schiessen können. Wie garantierst Du mir, dass kein Psychopath, der nur um des Tötens willen gegen unbekannte Dritte vorgeht, nicht jemand anderen mit einem anderen Mittel umbringt, wenn die Initiative und ihre Gesetzgebung durch ist ?
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
angelface
Mit der Initiative machen wir aber genau einen Schritt in Richtung Reduzierung von Tötungsdelikten, das ist doch, was du auch willst. Und dieser Schritt ist die Reduktion der Tötungsdelikte durch Schusswaffen. Das ist doch gut, auch wenn es noch andere verbreitete Methoden zur Tötung von anderen oder sich selber gibt! Ich finde, das Argument, dass es nur ein Teil der Tötungsdelikte betroffen sind, zieht überhaupt nicht, im Gegenteil! Besser ein (kleiner) Teil als gar keiner!
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@thomas.fisler
eigentlich hast ja Recht. Ich sollte es vergessen, Dir eine Antwort zu geben.

Stimmt - für die Lgerung der Ordonnanzwaffe zu Hause sind dem Bund keine Kosten entstanden. Die Räume und Einrichtungen zur Lagerung aller Ordonnanzwaffen der aktiven Wehrmänner hat er aber mit Sicherheit auch nicht. Nun kannst Du Geld ausgeben, um vorhandene Leerbestände entsprechend auszubauen und einen bescheidenen Teil der Waffen dort einlagern, womit Du theoretisch eine geringe Anzahl Suizide oder Morde, so die Initiative, verhinderst. Oder Du kannst dieselbe Summe in den Topf geben, um mit wirksamen Massnahmen eine grössere Anzahl von Suiziden und Tötungsdelikten zu vermeiden.

Nun kannst Du dazu noch für teures Geld eine zentrale Administration aufbauen, um die Genehmigungen der bewilligten Waffen zu verwalten. Oder Du kannst z.B. bestimmen, dass statt dessen ein Beitrag in den Topf zur Prävention und Verhütung zu zahlen ist, indem Du dies auf den Munitionskosten belastest. Auch hier obliegt es nur Deinem Entscheid, welche Lösung die bessere ist und Deinem Engagement, welche durchgesetzt wird.

Deine Relation von Todesfallkosten und Lagerkosten für Armeewaffen - und nur jene betrifft und selbst diese nur zum Teil - ist endgültig am Ziel vorbei. Jeder Suizid und jedes versuchte oder begangene Tötungsdelikt ist unabhängig der monetären Kosten zuviel. Mit dem Verbraten der Ressurcen, nämlich des nötigen Kapitals zur Prävention und zum Schutz, in Lagerkosten, Administration und privatwirtschaftlichen Ausfallkosten verhöhnst Du alle jene Opfer, für deren Schutz deswegen die Mittel nicht zur Verfügung standen und eingesetzt wurden.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
[ Jeder Suizid und jedes versuchte oder begangene Tötungsdelikt ist unabhängig der monetären Kosten zuviel. ]

vorher hast du noch drauf rumgeritten, man könne mit der kohle die "verbraten" würde, andersweitig mehr erreichen, drum sei die initiative abzulehnen - und jetzt sowas?

weisst du, auch wenn du ellenlange abhandlungen schreibst und unsere einwände oder argumente zu widerlegen versuchst, wahrer werden sie nicht.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@smaragd
dann gibt doch nur schon der polizei das recht, nur schon bei einer meldung von häuslicher Gewalt eine Hausdurchsuchung vorzunehmen und allfällige Waffen gleich mit dem Besitzer mitzunehmen. Damit nimmst Du mehr Waffen und vor allem jene bei gefährlichen Personen aus dem Verkehr. Zudem greifst Du jene pontentiellen Täter ab, welche für 2/3 vorher schon polizeibekannt wurden und für die später folgenden Tötungsdelikte verantwortlich sind.
Dafür brauchst Du kein zentrales Register und keine Lager bei der Armee. Es braucht nur ein simples Gesetz, welches der Polizei in solchen Fällen die nötigen Rechte gibt.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
und sowas ist jurist - schaurig!

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
ok angelface, jetzt interessiert es mich aber, wie denn so ein "Geldtopf" zur Prävention von Selbstmorden und Morden aller Art funktionieren könnte?
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
angelface, dieses Recht für die Polizei könnte man von mir aus sofort erteilen. Spricht aber immer noch nicht dafür, Tausende von Armeewaffen im Haushalt zu lagern.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@thomas.fisler
ich liebe deine äusserst selektive und seinseitige Lesetechnik ebenso wie Deine Auswahl Dir spontan gerade passender Auszüge.

und ich wünsche Dir, dass Du und Deine Familie auch nach einer allfälligen Annahme und Umsetzung der Initiative, niemals einem Täter mit einer Schusswaffe zum Opfer fallen, welcher durch die Maschen Deiner Strategie gefallen ist. Und das, Thomas Fisler, schreibe ich nicht nur, sondern meine es schlicht und einfach ehrlich und von Herzen.