@Babs
Das stimmt so nicht. Schweizerdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine Variation der deutschen Sprache. Von dieser Variation gibt es dann verschiedene Dialekte. Nicht die geschriebene Sprache ist der Ausgangspunkt, sondern die gesprochene Sprache, also auch eine Sprache, die nicht geschrieben wird, ist eine Sprache. Rechtschreiberegeln etc. dienen hauptsächlich der besseren Lesbarkeit.
Sprachvariationen kennen wir in vielen Sprachen, im Englischen zum Beispiel (Amerikanisches Englisch, Britisches Englisch, Australisches Englisch, Pidgin Englisch).
@Deutsche - Schweizer
Wenn es um die Unterschiede geht, erinnere ich mich gern an meine Zeit als Reiseleiterin. Die deutschen Gäste waren gut im Reklamieren bzw. im Durchsetzen ihrer Rechte. Im schlimmsten Fall hatten sie gleich eine Liste dabei, wo draufstand, wieviel Rückerstattung welcher Mangel zur Folge hatte. Sie waren auch ziemlich direkt und rücksichtslos, sprachen uns Reiseleiter nicht nur während den Sprechstunden an, sondern auch mal am Buffet oder kamen gleich an den Tisch, wo die Reiseleiter nach Feierabend friedlich zusammen sassen (nicht im Dienst!). Nicht so die Schweizer. Die waren immer höflich und zurückhaltend und nickten uns im Speisesaal freundlich zu. Auf dem Rücktransfer zum Flughafen meinten sie dann aber, ihr Zimmer sei viel zu laut gewesen, direkt neben dem Lift oder zur Strasse hin. Oder noch besser: Kein Wort zu mir und dann nach den Ferien eine schriftliche Reklamation an den Veranstalter. Obwohl man daran locker vor Ort hätte was ändern können, wenn denn die lieben Schweizer ihren Mund mal aufgemacht hätten.
Ich würde mal sagen, beide könnten voneinander lernen. Oder bei beiden Mentalitäten gibt es Vor- und Nachteile.
Sie haben aber auch Übereinstimmungen: Wenn die Gäste einen Ausflug gemacht hatten, ging es bei den Erzählungen selten darum, was sie gesehen haben, was sie besonders schön fanden. Immer ging es um Geld: Wo das Auto günstiger war, wieviel das Cola im Ausflugsrestaurant gekostet hat oder dass der Ausflug bei TUI 5 Franken weniger kostet. Geld, Geld, Geld.