Warum nennt man geschiedene Mütter oder Väter "alleinerziehend"??

dude
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Hallo zusammen!

Mich würde mal interessieren, warum man Mütter oder Väter, welche das Sorgerecht respektive dort wo die Kinder wohnen, als alleinerziehend bezeichnet werden. Gibt es nicht unzählige Mütter und Väter welche nicht im Streit weiterleben sondern sich BEIDE um die Kinder kümmern. Ich finde diesen Ausdruck nur dann gerechtfertigt, wenn sich ein Elternpaar komplett aus der Erziehung, Finanzierung oder was auch immer, heraus hält.

Des Weiteren, verstehe ich manchmal nicht, wenn ich von Freunden welche getrennt sind höre, wie ungerecht es oft für den Vater ausfällt. Ich meine jetzt einen Vater der sich genauso liebevoll und interessiert für den Nachwuchs kümmert.

Nein, ich bin kein Mann, ich habe als Frau oft das Gefühl, dass die Männer benachteiligt werden diesbezüglich, habe ich die falsche Vorstellung? Die Diskussion ist eröffnet:

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich sehe mich als alleinerziehend, weil ich keinerlei Unterstützung moralischer oder praktischer Art hatte durch einen Partner. Alltag, Sorgen, Nöte, Aengste, aber auch Freude (die sich bekannterweise durchs Teilen verdoppelt) durfte/musste ich alleine erleben. Die Verantwortung lag zu mind. 90 % auf meinen Schultern.

Hätte ich selber eine Schulter zum anlehnen gehabt, auftanken können, hätte ich mich sicher nicht so oft alleine gefühlt in der Verantwortung und ich würde mich dann auch nicht als alleinerziehend bezeichnen da nicht alleine.

Grosseltern nehme ich hier explizit aus, denn die haben "konventionelle" Paare ja auch.

Dass sich irgendeine Partei bei einer Trennung im Unrecht fühlt, gibt es immer wieder. Da muss weder für Mann noch Frau Partei ergriffen werden. Bei einer Scheidung unterschreibt man eine Konvention und es empfiehlt sich einfach vorher zu überlegen, was man unterschreibt. Dass man damit nicht immer gleich gut klarkommt, ist wohl auch normal.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
marilla
Dabei seit: 19.04.2007
Beiträge: 56
Ich empfinde den Ausdruck "alleinerziehend" eher als Makel, sei es im Alltag, Gesellschaft oder Berufsleben. Obwohl ich das alleinige Sorgerecht habe, beziehe ich auch meinen Exmann, seine Frau sowie meinen Lebenspartnern in die Erziehung ein und es helfen alle mit. Da gibt es dann auch je nach Situation vier verschiedene Meinungen. Meistens bringen wir alles auf einen Nenner, wenn wirklich nicht, behalte ich mir vor, dann alleine zu entscheiden.....icon_biggrin.gif Elternabende und Elterngespräche kommt mein Partner mit, einfach, weil er näher am Alltag der Kinder ist und auch bei Hausaufgaben mal mithilft. Und mein Exmann hat damit zum Glück kein Problem, auch, weil er eher der introvertierte Typ ist und dann auch nicht viel bei den Gesprächen beisteuert. So gesehen bin ich schon froh, dass auch ich mal entlastet werde und doch nciht alles alleine tragen muss!
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
was bedeutet denn eigentlich "alleinerziehend"? es gab zeiten da fühlte ich mich als ae trotz ehemann. er war aber so viel weg zt. auch wochenweise im ausland und wenn er zu hause war wollte er nur seine ruhe und ist sofort eingeschlafen. ich dachte wirklich ich bin alleinerziehend mit einem gelegentlichen hausgast.

du bist nicht allein
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Ich denke, dass dies sowieso nur ein Problem unserer neuzeitlichen, westlichen Kultur ist, denn ein afrikanisches Sprichwort besagt:

Um ein Kind groß zu ziehen, braucht es ein ganzes Dorf.
*Fanta*
Dabei seit: 22.01.2006
Beiträge: 981
"marilla" schrieb:

Ich empfinde den Ausdruck "alleinerziehend" eher als Makel, sei es im Alltag, Gesellschaft oder Berufsleben. Obwohl ich das alleinige Sorgerecht habe, beziehe ich auch meinen Exmann, seine Frau sowie meinen Lebenspartnern in die Erziehung ein und es helfen alle mit. Da gibt es dann auch je nach Situation vier verschiedene Meinungen. Meistens bringen wir alles auf einen Nenner, wenn wirklich nicht, behalte ich mir vor, dann alleine zu entscheiden.....icon_biggrin.gif Elternabende und Elterngespräche kommt mein Partner mit, einfach, weil er näher am Alltag der Kinder ist und auch bei Hausaufgaben mal mithilft. Und mein Exmann hat damit zum Glück kein Problem, auch, weil er eher der introvertierte Typ ist und dann auch nicht viel bei den Gesprächen beisteuert. So gesehen bin ich schon froh, dass auch ich mal entlastet werde und doch nciht alles alleine tragen muss!


wenn du ja wieder mit einem Partner zusammen lebst, dann bist du ja auch gar nicht mehr alleinerziehend