Derjenige, der ein Geheimnis trägt muss sich damit auseinandersetzten, welchen Gefallen er dem anderen tut, ihn mit solchen Geschichten zu belasten.
Klar, der Vater möchte sich irgendwie von dieser Last befreien. Das ist verständlich. Aber was bringt es den anderen? Mit diesem Outing gibt er nur Balast an seine Kinder weiter. Nachher müssen DIE mit diesen Schuldgefühlen leben.
Es ist nicht immer richtig, Geheimnisse weiter zu geben. Wenn er aber die Absolution möchte, dann soll er dafür jemand anders wählen. Den Pfarrer oder eben einen Psychiater, der das nachher nicht zu seinem Problem machen wird. Eigentlich müsste das sein Vertrauensarzt aber auch wissen.
Also ich würde da auch nicht hingehen wollen. Vor allem käme mir das jetzt zu schnell. Dein Mann muss sich nun erst Mal mit seiner Verganenheit auseinander setzten. Auch wenn er das vermutlich jetzt gar nicht geplant hat, so wurde nur schon mit dieser groben Andeutung vieles aufgewühlt. Dein Mann wird sich jetzt besimmt zurück erinnen, ob es da in der Kindheit was gegeben hat. Oder, ob auch er solche Verhaltensmuster in sich trägt.
Es wäre aber falsch, jetzt etwas zu suchen und finden wollen, wo nichts ist.
Dein Mann soll nur schon mal diese Info verarbeiten. Und wenn ER Lust hat auf detaillierte Auskunft, dann kann er die dann immer noch anfordern.
Ganz wichtig finde ich jetzt aber auch die Postion der Mutter und was sie damit macht.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.