Wer von euch ist in einer behörde?

alysha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.06.2004
Beiträge: 8
Heute mittag bekam ich einen etwas - na ja - unerwarteten anruf. in unserer gemeinde sind zwei behördensitze vakant, und nun machen sich die parteien auf leutefang. ich bin in keiner partei, aber habe natürlich so meine vorlieben, die auch meinen bekannten im dorf nicht ganz fremd sind. und eben so via nachbarn und so weiter ist man nun auf mich aufemerksam geworden und ob ich mir nicht vorstellen könne usw. mit politik hatte ich bis anhin überhaupt nichts am hut, wäre also eine totale quereinsteigerin. zudem kann ich mich so überhaupt nicht in so einer behörde vorstellen, aber das ist wohl wieder das allgemeine eher schlechte selbstvertrauen, das da mitmischelt.
wer von euch ist in einer behörde und kann etwas aus dem nähkästchen plaudern? ich bin generell ein interessierter, engagierter mensch, aber so an vorderster front mitzumischeln, das kann ich mir nicht so vorstellen. zudem ist mir sonst schon nicht wirklich lanwgeilig...
mein kopf sagt nein. der gwunder bleibt; vielleicht wäre es echt interessant?
Red Hot
Dabei seit: 12.09.2002
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ich bin politisch sehr aktiv und auch in einer behörde. aber um welche behörde handelt es sich bei dir, wofür haben sie dich angefragt? ist ein riesenunterschied, ob exekutive, legislative etc... ansonsten gerne pn.
alysha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.06.2004
Beiträge: 8
stimmt, wäre vielleicht noch interessant icon_wink.gif es wäre quasi von null auf hundert, gemeinderat in einem 1500-seelen-dorf.
Red Hot
Dabei seit: 12.09.2002
Beiträge: 24
Exekutivbehörde, also. Ich bin auch im Gemeinderat, in einer 7'500-Einwohner-Gemeinde. Es ist super, soviel kann ich vorweg sagen. Aber es ist auch sehr viel Arbeit. Ich finde, Du hast recht viel Gestaltungsraum, im Kleinen kannst Du viel bewegen oder beeinflussen. Gleichzeitig musst Du Dich aber viel um Kleinst-Angelegenheiten kümmern, unzufriedenen Einwohnern oder solche, die nur ihre Partikulärinteressen durchzusetzen versuchen. Wenn Du Dich wählen lässt, dann ist das ja gleich für vier Jahre. Uns hat man immer gesagt, die Perspektive sollte aber 8 Jahre sein, um die Kontinuität zu wahren (was ich auch richtig finde). Du musst also schon überzeugt sein, um Dich auf ein solches Abenteuer einzulassen. Aber es ist unheimlich interessant, Du lernst 1'000 Dinge pro Tag und lernst vorallem, Dich politisch zu verhalten und zu bewegen.

Was hast Du denn für eine Ausbildung? Wo liegt überhaupt Deine Affinität zur Politik? Wäre auch noch wichtig...
Sheila
Dabei seit: 02.01.2002
Beiträge: 1011
weisst du denn auch schon, um welches Amt im GR es gehen würde? Schulverwalter? Bau? Landwirtschaft? usw.

Finde, das ist ein wichtiger Punkt, ob du dich mit dem Amt auch identifizieren kannst.

Ich bin auch in einer Behörde aber "nur" Schulpflege. icon_smile.gif
Wir haben seit anfang Schuljahr einen neuen Schulverwalter, der auch ein Quereinsteiger ist. Bei der Wahl wusste man aber schon, dass er def. das Amt des Schulverwalters übernehmen wird. Er macht seine Arbeit super.

Viel Glück und Freude, wie immer du dich entscheidest.
Sheila

Die Schönheit der Natur zeigt sich nur dem, der Augen dafür hat.

http://www.licht-blicke.ch
Wuscheli
Dabei seit: 19.11.2003
Beiträge: 31
hallo

ich bin eine exgemeinderätin von einem 1000 seelendorf. es war spannend und lehrreich. aber auch zeitintensiv. ich habe nach 4 jahren aufgehört, zu einem zeitpunkt als ich endlich den "durchblick" hatte. mir wurde die organisation familie, teilzeitjob und gemeinderat zuviel. jetzt bin ich nur noch in einer kommission tätig.
wenn die ganze familie mit zieht und einem den rücken frei hält ist das eine tolle aufgabe. wenn sich die familie aber quer stellt, dann wird es zur belastung.

gruss wuscheli.

ps: ich hatte auch keine politische erfahrung, einzig einige politische vorfahrenicon_smile.gif

Unsere Fehlschläge sind lehrreicher als unsere Erfolge.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Ich bin auch "nur" in der Schulpflege. Aber auch da steht man auf eine Art an der Front. Ich musste und durfte schon sehr viel lernen.
Für mich war das Schwierigste mit Negativ-Kritik umzugehen. Wenn man in der Öffentlichkeit steht, ist das unumgänglich. Man kann es nie allen recht machen.

Wie Wuschel schon geschrieben hat, muss deine Familie dich voll und ganz unterstützen. Sonst klappt es nicht. Es gibt doch einiges zu tun, auch abends.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
alysha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.06.2004
Beiträge: 8
danke für eure rückmeldungen.
ich habe mir das ganze nun überlegt und werde verzichten. es wäre zwar sicher spannend, und wenn ich nicht teilzeit berufstätig wäre, könnte ich mir das durchaus vorstellen. aber so, neben der familie, lieber nicht. sonst mache ich nachher drei dinge, job, gr und familie, und nichts mehr richtig.