Wie offen/ehrlich seid ihr euren Kindern gegenüber?

mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Ich versuche vor den Kindern nichts zu bewerten. Gut sie sind noch klein (7) und irgendwie realisieren sie das nicht so wer überhaupt was schenkt. Eigentlich merken sie in der Fülle gar nicht wer überhaupt was geschenkt hat. Jeder der Verwandten ist halt so wie er ist. Es ist ihre Wahl ob und was für eine Beziehung sie zu den Kindern haben. Jeder hat doch andere Werte, andere Sachen sind ihm wichtig. Ich selber bin auch nicht sehr zuverlässig was solche Geschenke angeht und deshalb ist es mir auch absolut nicht wichtig ob was kommt, was da kommt oder wie es kommt. Anderen Leuten meine Erwartungen aufzudrücken zeigt doch eigentlich bloss, wie wenig ich akzeptieren kann, dass jemand andere Werte hat. Und irgendwie finde ich es schöner mich zu bemühen andere so zu akzeptieren wie sie sind. Und nicht wie ich sie mir wünsche. Und das möchte ich auch meinen Kindern weitergeben.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
Gelöschter Benutzer
Ich bin auch nicht immer ganz offen und ehrlich gegenüber Kindern, aber dann geht es darum, dass wir nicht alle Einzelheiten kommunizieren, weil wir denken, dass sie mit gewissen Dingen noch überfordert sind. Aber dein Beispiel mit den Geschenken finde ich einfach bloss schräg, echt. Auf sowas wäre ich nie gekommen und spätestens im Alter deiner Kids ist das schon fast lächerlich. Mann, hätte mich das genervt von meiner Mutter, als ich ein Teenie war!
Züllig
Dabei seit: 06.06.2006
Beiträge: 125
@sudoku
Er spricht mit den Kindern nicht italiensch, weil er diese Sprache nur sehr rudimentär beherrscht und ich schon die Fehler höre und das mit meinem einzigen Kürsli, dass ich in dieser Sprache jemals besucht habe. Sprachen sind nicht sein Ding.

Auch haben wir das beschlosse, weil er die Kinder, wenn überhaupt, abends eine Stunde sieht und am Wochenende eben auch sehr oft unterwegs ist. Jobbedingt reist er etwa 6 Monate im Jahr...

Schade ist es schon, aber wir wollten nicht, dass sie so ein Gemisch zwischen Deutsch und Italiensch mit Fehlern als das wahre Italiensch kennen lernen. Er spricht auch mit seinen Eltern wirklich so, wie man das aus dem Tram von Jugendlichen kennt icon_wink.gif. Weil die aber Deutsch verstehen korrigiert ihn niemand und es stört auch niemanden - aber zum weitervererben ist das definitiv nicht das richtige!
lidiasch
Dabei seit: 23.12.2009
Beiträge: 275
zuellig:

ich kann verstehen, dass eine emigrantenfamilie ihre "wurzelsprache" weitersprechen will, gerade wenn sich die familie trifft.

mir waere lieber, meine kinder bekommen eine sprache halbwegs mit als gar nicht (deutsch werden sie ja sowieso richtig lernen).

ausserdem gibt es gute kurse auch fuer kinder. ihnen kein italienisch beibringen zu wollen und sich dann beklagen, wenn eine italienische familie ihre sprache spricht, finde ich nicht korrekt.

wenn du einen deutschen geheiratet haettest und in deutschland wohntest wuerdest du von deiner familie verlangen, nicht mehr schweizerdeutsch zu sprechen wenn er zu besuch ist?
Carmen100
Dabei seit: 27.05.2003
Beiträge: 293
@Züllig
Als secondo kann ich deinen Mann absolut nicht verstehen! Er ist 100%iger Italiener und kann nicht einmal seine Muttersprache? Ich kann mir nicht vorstellen das seine Eltern mit ihm Deutsch gesprochen haben, sonst würden sie auch heute mit euch Deutsch reden und ihr hättet das heutige Sprachproblem nicht. Das hat ganz bestimmt nichts mit "hat kein Talent für Sprachen" zu tun, denn das ist ja seine Muttersprache und ist schliesslich damit aufgewachsen.

Schade das du die Chance, eine Sprache von klein auf zu lernen, für deine Kinder nicht als solche erkannt hast.

Normalerweise sind Italiener sehr warmherzige nonni, traurig das bei euch alles sehr distanziert abläuft!

Das Glas ist immer halbvoll....
sudoku
Dabei seit: 22.11.2005
Beiträge: 1383
*beiCarmenunterschreib*
Gelöschter Benutzer
aber es ist doch auch meist so, dass secondos nicht eine sprache lernen sondern einen dialekt. zur veranschaulichung: ihr zieht nach irgendwohin, frankreich, italien, egal wo. ihr redet mit euren kindern ja nicht hochdeutsch, sondern ihr bündnert, st. gallert, bernert. das ist kein vergleich mit dem deutsch, das euer kind in frankreich, italien oder weissdergeierwo in einem deutschkurs für kinder lernt. das ginge ja noch, aber nun haben eure kinder selber kinder und sollen denen diese bruchstücke von dialekt aus 2. hand beibringen? macht das sinn?
sudoku
Dabei seit: 22.11.2005
Beiträge: 1383
ja, natürlich macht das Sinn, jelena! Die Muttersprache ist die Basis für den ganzen Spracherwerb, für die Fähigkeit, sich auszudrücken, ist wichtig für die Identitätsbildung etc. Jede weitere Sprache, die man lernt, baut darauf auf. Schade, hat Zülligs Mann nicht die Gelegenheit ergriffen, selber sein Italienisch aufzufrischen, damit er es seinen Kindern mitgeben kann!
lidiasch
Dabei seit: 23.12.2009
Beiträge: 275
natuerlich werde ich meinen enkel/innen schweizerdeutsche kinderlieder usw. vorsingen und spruechlein und ihnen mindestens ein paar brocken davon beibringen (hoffentlich habe ich genug zeit mit ihnen, viel mit ihnen zu sprechen, und nicht nur fuer die sprache!)!
das gehoert einfach zu unserer familie dazu. stell dir vor "heile heile saege" oder "a zele boele schele" oder die ganzen pfadi-lieder, welche meine kinder so lieben einfach weglassen zu muessen. niemals!
Gelöschter Benutzer
sudoku, die muttersprache von myz kindern ist doch nicht italienisch sondern die sprache, die die eltern dieser kinder im alltag sprechen