Wohin führt das noch mit dem Mittelstand?

Gelöschter Benutzer
karinsch, in welchem Kanton wohnt ihr? Ich würde zügeln. Ihr habt ja einen sehr guten Lohn!
pluto
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"Nein wir machen nicht etwas völlig falsch!"
Wenn man am falschen Ort (Steuern) wohnt und dazu noch zur Miete sind das schon zwei Dinge die völlig falsch sind.
Auch im Mittelstand macht das Kleinvieh den Mist aus, Migros, Aldi, Coop, Arbeitsweg, Mittagessen, Rauchen, Käffelen und andere Gewohnheiten die Fränkli summieren sich aufs Jahr wie die Kalorien icon_wink.gif

Für mich heisst mittelständischer Wohlstand nicht dass ende Jahr wahnsinnig viel übrig bleibt, sondern dass man keine Budgetsitzung einberufen muss, wenn die Kids mal ins Alpamare wollen oder notwendige Anschaffungen aus der laufenden Kasse bezahlt werden können.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
karinsch
ThemenerstellerIn
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Wir wohnen im Hauptort des Kanton OW der ja, ach so rühmlich, die Steuern für die Reichen gesenkt hat. Nur merken wir das ja nicht.

Schön pluto, wenn du sagen kannst, das es falsch ist kein Eigenheim zu habenl. Für das müssten wir aber die Mittel haben. Wir hatten früh Kinder, keine Vorerben etc und unsere Finanzen sind erst seit etwa 4 Jahren so hoch.

Wegziehen in einen anderen Kanton ist auch keine Alternative. Mein Mann hat hier sein eigenes (kleines!) Geschäft. Und einfach in in die hinderste und kleinste Gemeinde des Kt. zügeln, irgendwo im "Chrachen" ist für mich keine Option. Dafür bräuchten wir nämlich wieder zwei Autos (und jetzt haben wir keines). Auch eine Nullrunde :-/

Mir geht es nicht darum, dass wir Ende Jahr eine Amerikareise unternehmen können oder drei Mal Ferien und ein verlängertes Städtereise-We. Aber ein mal pro Jahr 2 Wochen Ferien machen können (welche ja ohne Campen und mit drei Teeniekindern schnell mal 7000.- kosten) ohne gross zu rechnen und man neben bei ein bisschen Geld weglegen kann für Unvorhergesehenes. Ach, das wäre Freiheit icon_smile.gif
Mir geht es auch darum, dass an alle Schichten gedacht wird. Jeder kriegt irgendwo Subventionen und Steuerprivilegien, aber nicht die Mittelstands-Familien.
karinsch
ThemenerstellerIn
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nochmals pluto.
In der Budgetberatung haben wir schonungslos den Kleinviehmist aufgedeckt. Viel kam auch da nicht raus. Keine Zigaretten, Veloweg beide mit Fahrrad, Einkaufen nach Aktionen, Mittagessen alle zuhause am Tisch. Und alle zwei Wochen mal ein Kaffe auswärts sollte dann schon mal drin liegen icon_smile.gif
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
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@karinsch, wenn ihr früh Kinder hattet, dann wird sich das Blatt wahrscheinlich auch schnell einmal drehen, sobald die draussen sind und ihr trotzdem noch relativ Jung seid, dann werdet ihr wohl auch kaum mehr zu denen gehören welche für mehr Steuern plädieren um den jungen Familien das Eigenheim zu ermöglichen.
Mein Erbarmen hält sich nämlich auch in Grenzen gegenüber gleichaltrigen die erstaunt fragen wie man denn Eigentum überhaupt finanzieren kann, selber aber in Saus und Braus alles durch gelassen haben.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Traumeel
Dabei seit: 30.10.2007
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@karinsch
Hat denn deine Schwester viele private Schulden, ein Eigenheim, mehr Kinder, etc?
Anders kann ich mirs gar nicht vorstellen.

Die wahren Optimisten sind nicht davon überzeugt, das alles gutgehen wird, aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird (Friedrich Schiller)
karinsch
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Nein, pluto du kennst mich ja nicht. Aber sicher bin ich dafür, dass wenn ich unsere Kinder draussen habe, mehr Steuern zahlen soll. Aber Familien mit Kindern sollte man auch im Mittelstand so entlasten, dass sich bei Ihnen, genauso wie in anderen EK-Stufen, ihr Anstrengungen auch lohnen.
Sonst könnten wir uns dann zurücklehnen, das grosse Lärmen nach gut ausgebildeten Arbeitskräften, innovativen CH-Unternehmern etc (welche ja immer mehr im Ausland geholt werden) überhören und nur gerade das allernötigste arbeiten. Dabei unsere Kinder àla 9to5 geniessen und mich dabei quersubventionieren lassen und dem Staat wirklich Kosten verursachen. Wer zahlt dann das alles?
Die Ungerechtigkeit, dass Reiche im Verhältnis so viel weniger Steuern zahlen als der Mittelstand, macht mir wohl am meisten zu schaffen. Und das wir es sind, welche die Suppe auslöffeln müssen, bzw. Steuerngeschenkloch auffüllen und nicht die wirklich hohen Einkommen, welche es verursachten mit ihrem "Staatsgeschenk"
karinsch
ThemenerstellerIn
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Ja traumeel, meine Schwester hat Eigenheim und kann dadurch im Gegensatz zu unserer Miete 700.- sparen (das wären dann ja noch 1800.- weniger EK).
Nein sie haben keine Schulden, aber wohnen in jenem Kt. welcher nicht nur den Reichen (welcher er anzog) sondern auch den Familien am meisten Steuergeschenke macht.

Wir sind einfach voll und ganz in die Steuerprogression gerutscht und werden es dieses Jahr mit meinem Zusatzverdienst nochmals. Dann sind die Steuern dann bei min. 9000.- wie uns die Steuerbehörde schon vorwarnte :-/ Zusätzlich noch weniger Prämienverbilligung, etc.
Das macht mich wütend. Wir arbeiten und arbeiten und am Schluss schaut nix hervor, alles wiedermal eine Nullrunde!
Gelöschter Benutzer
@karinsch

Einfach um mal etwas klarzustellen: Bei einem Einkommen von 120'000.00 ist eine Steuerbelastung von 7000 sehr gering! Auch 9000 gehört da noch in die Kategorie sehr steuergünstiger Kanton.

Weisst Du - wir haben auch kein Eigenheim, dies weil wir früher mit beiden Händen das Geld ausgegeben haben und es eigentlich immer noch so tun. Wir bezahlen mehr als das Doppelte an Steuern wie ihr, haben auch nirgends Vergünstigungen und haben kein Erspartes. Dies aber weil wir nicht zum Sparen geboren sind icon_wink.gif Miete bezahlen wir sehr viel - uns ist es das aber wert.

Jammern finde ich an Deiner Stelle fast ein bisschen überheblich!
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
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@karinsch bei den Zahlen verbraucht ihr pro Monat ca. 9'000.-, dafür gäbe es bei uns schon Hummer zum Frühstück!

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)