Sie hat das Gespräch mit den Kindern gesucht, hat sich erklärt. Auch Eltern sind Menschen und Menschen kommen ab und an in Situationen, die sie sich so nicht gewünscht haben, die sie aber nicht mehr tragen können. Dann den ehrlichen Weg zu nehmen und offen dazu zu stehen ist besser als jeder verlogene Weg. Sie nimmt sich ja nicht einfach aus der Verantwortung, den Kindern geht es - so hoffe ich doch - gut und sie sind betreut, versorgt. Sie geht auch nicht ganz, ist nur im Alltag nicht mehr präsent in dem Mass, wie bis anhin. So habe ich es verstanden.
Klar kann man nun mit Idealen kommen und die hier dagegen halten. Ideal wären heile Familien, alle haben sich lieb, alle ziehen an einem Strang, allen geht es gut und alle sind zufrieden. Die Realität ist leider meist anders. Und damit muss jeder umgehen. Jeder tut das auf eine ndere Weise, der eine ehrlicher, der andere verlogener. Aber all die verlogen intakten Familien sind auch nicht glücklicher und Kinder werden auch da geprägt - vielleicht erscheint es im Moment als besserer Weg, da schützender für die Kinder - langfristig wird es Folgen haben, davon bin ich überzeugt. Das soll kein Aufruf sein wie: Verlasst eure Kinder, verwirklicht euch und nach euch die der Untergang - es geht einfach darum, auch nicht einfach aus dem hohlen Bauch andere Menschen zu verurteilen, nur weil die einen Weg einschlagen, den man nicht nachvollziehen kann, weil man schlicht nicht in der Situation drin steckt und fühlt, was der andere fühlt, durchlebt und mitmacht. Ich denke, es braucht viel Mut und Grösse, hinzustehen und zu sagen: ich kann nicht mehr, ich muss was ändern. Und ja, die Kinder sind wichtig, sind sie immer. Und viele können sich nicht vorstellen, sie zu verlassen, das ist auch gut und richtig und schön, ich könnte es auch nicht. Und doch: man weiss nie, was morgen kommt und man weiss nie, was andere Menschen leiden. Urteile sind da oft schnell gefällt...
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