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Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Blumerl, sie läuft nicht weg - sie schreibt, sie hat viele lange Gespräche geführt; sie hat sich ihren Kindern erklärt und sie wird, so bin ich überzeugt, nicht erwarten, dass ihre Kinder es gut heissen, aber zumindest wissen ihre Kinder das warum, wieso, weshalb; aber sie ist für sie nicht aus der Welt, denn sie schreibt weiters, sie wird am Leben der Kinder "nicht sehr aktiv" teilnehmen - sorry, aber das macht jeder geschiedene Vater, der seine Kids alle 2 Wochen sieht, auch nicht!

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Ist noch lustig wer hier was in den Text hineininterpretiert.

Für mich kommt Coranzon nicht als liebevolle und besonnene Person durch, die ihre Kinder gut auf eine Situation vorbereitet - im Gegenteil! Sie ist vor Weihnachten unvermittelt und für mehrere Wochen weg. Sie bereut, Kinder auf die Welt gesetzt zu haben.

Ich glaube, Coranzon ist nicht die überlegt handelnde Frau, als die viele hier sie sehen. Wahrscheinlich tut's dieser Frau einfach.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Ich finde es eine Reife und selbstlose Entscheidung wenn eine Frau zum Schluss kommt, dass die Kinder es bei einer Trennung beim Vater besser haben.

Ich bin überzeugt, dass es in mindesten 1/3 aller Trennungen es die Kinder beim Vater mindestens so gut hätte wie bei der Mutter, nur geben diese wohl eher aus purem Egoismus die Kinder nicht her.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Zinaida
Dabei seit: 19.11.2008
Beiträge: 201
Ich denke das Problem ist doch gar nicht ob wir Corazon verstehen oder nicht.(Ich denke viele von uns sind schon an den Totalanschlag gekommen)Eigentlich verstehen wir alle Corazon.

Aber es geht darum was nehmen die Kinder auf den Lebensweg mit.
Mama geht weg ist das was im Unbewussten bleibt.Kein noch so gutes Gespräch kann das ausgleichen.

Verstehen kann das der Verstand der Kinder aber nicht die Seele.
Das ist meine Meinung.
Gelöschter Benutzer
@zinaida: die seele kann jedoch auch nicht - oder noch viel weniger!- "verstehen", dass mamma ja (physisch) da ist ABER eben doch nicht da, weil sie emotional abwesend und "leer", nicht verfügbar ist, keinerlei Ressourcen mehr hat, etc. Das versteht keine kinderseele- und dazu äussert sich aber niemand- das ist gesellschaftlich/sozial "ok"?
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Bei Pluto unterschreibe, manchmal besteht das Wohl des Kindes darin, dass sie beim Vater bleiben.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
coranzon

Ich persönlich finde es schade, dass du es nicht geschafft hast für dich einzustehen innerhalb der Familie. Warum ist gehen einfacher als bleiben und dein Leben so zu ändern, dass es für dich auch stimmt?

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
Zinaida
Dabei seit: 19.11.2008
Beiträge: 201
@Zwiebelkuchenfrau

Ich finde dein Argument sehr gut dass eine emotionalen Abwesenheit für ein Kind auch unverständlich ist.
Die Frage ist wo kann sich eine Mutter Hilfe holen, wenn sie zB aus finanziellen Gründen die Hilfsangebote nicht bezahlen kann.
Auch wenn die Krankenkasse einen Teil übernimmt, es bleiben immer noch zb. 40 Franken einer Sitzung (von was auch immer) an der Mutter finanziell hängen.Fremdbetreuung kostst auch.
Barbabottine
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
@Blumerl_Danke Dir.

@ild_Ja das stimmt, ich hab ein Zeitfenster 6 bis 8 Monate und sicher die Hälfte davon wird meine Tochter dabei sein. Zudem wird sie auf skype trainiert icon_wink.gif und wir reden viel darüber wie es dann sein wird, um das ganze fassbar zu machen und ihre Bedenken besprechen zu können. Aber sie ist auch erst 5 (oder dann 6). Bei Corazon wissen wir ja nicht genau wie alt die Kinder sind. Und ich weiss auch nicht, ob sie nicht auch ein Zeitfenster hat. Irgendwie klingt es ja nicht nach völligem Abbruch wenn sie schreibt sie nehme am Leben der Kinder teil.

Ich weiss eigentlich nicht von Belang aber ich gehe übrigens auch aus dem Grund (nicht nur) weil ich als Kind von einem Elternteil getrennt aufwachsen musste. Mir wurde mein Vater mein ganzes (Kinder-)Leben lang vorenthalten und ich wurde im Glauben aufgezogen, er sei es nicht wert, sei nicht lebensfähig und interessiere sich nicht für mich. Nichts davon ist wahr musste ich nun feststellen.

An it harm none do what ye will
memem
Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 42
ich habe diese ganze geschichte immer nur lesend verfolgt, habe mich gehütet, ein urteil zu fällen, denn die beweggründe für corazon's verhalten sind so vielfältig, da weiss man einfach zu wenig aus solch kurzen statements...
ich empfand beim lesen einfach immer nur sehr viel traurigkeit, ein kloss im hals, den ich nicht auszudrücken vermochte...
ich möchte einfach einem gedanken, der mir nicht aus dem kopf, hier ausdruck geben:
corazon hat drei kinder. das zurückstecken beginnt, wenn nicht bereits bei der ersten schwangerschaft, dann mit der ersten geburt...
nicht erst nach dem dritten. wo war damals ihr verantwortungsbewusstsein. mit einem kind wäre sie ja vielleicht klar gekommen, jetzt haben drei dieses kindheitstrauma und tragen die konsequenzen..

ich erlaube mir, dies zu sagen, da ich in meiner lebensgeschichte auch an diesem punkt sein könnte.
mein mann und ich hatten immer eine familie mit 2-3 kindern geplant, ich bin ein einzelkind und wollte meinem kind geschwisterleben ermöglichen... nach der geburt war die umstellung, wie ja alle hier wissen, sehr frappant, ich kam oft an meine grenzen, mein mann und ich hatten sehr viele und schmerzhafte auseinadersetzungen. wir waren aber, ich sag es jetzt mal bewusst so, stark genug, uns der wahrheit zu stellen, dass wir mit einem weiteren kind zwar unsere träume verwirklichen, unseren egoismus leben, unserem kind die erfahrung geschwister bieten können, wir dies aber wohl irgendwann nicht mehr auf die reihe kriegen würden. unser sohn war und ist seeeeehr intensiv.....wir haben mit vielen schmerzhaften eingeständnissen uns von diesem grossfamilientraum gelöst, ich hadere auch jetzt noch ab und zu mit dem gedanken, ob ich denn einfach nur zu schwach war, dies zu meistern, und lebe jetzt mit dieser "niederlage"....

aber genau mit dieser geschichte von corazon habe ich für mich erneut die bestätignug erhalten: lieber früher den tatsachen in die augen sehen und das vorhandene leben zuerst auf eine gute schiene zu bringen zu versuchen, bevor man sich zuviel auflädt und dann daran zerbricht...

nochmals, ich verurteile corazon in keiner weise, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sie nicht mehr mag, aber als erwachsene person ist man den kindern gegenüber eine verantwortung eingegangen und spätestens nach dem ersten kind wusste sie, was muttersein bedeutet...